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Alesi findet die Kokain-Affäre lächerlich
Über Spekulationen, wonach Kokain eine in der Formel 1 durchaus gebräuchliche Droge sei, kann DTM-Pilot Jean Alesi nur lachen
(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Ferrari-Arzt Benigno Bartoletti hat diese Woche mit der Behauptung, wonach ein Drittel aller Formel-1-Piloten Kokain einnimmt, um leistungsfähiger zu sein, für viel Wirbel in den Medien gesorgt. In Fachkreisen kann sich freilich niemand vorstellen, dass dies stimmt - und mit Ex-Ferrari-Pilot Jean Alesi hat sich nun auch einer zu Wort gemeldet, der es wissen muss.

© xpb.cc
Alesi ist entrüstet über die Äußerungen seines ehemaligen Ferrari-Arztes
"Ich kenne 'Ben' ganz gut", erklärte der heutige DTM-Pilot, der 1991 mit Bartoletti zusammengearbeitet hat, gegenüber 'GP2004'. "Ganz ehrlich, darüber muss ich lachen! Die Formel-1-Fahrer brauchen ihr gesamtes Wahrnehmungsvermögen, um so ein Auto am Limit bewegen zu können. Da kann es auf einen Millimeter oder eine Tausendstelsekunde ankommen, das sind kritische Reaktionen. Deshalb finde ich diese albernen Anschuldigungen einfach lächerlich."#w1#
Formel-1-Fahrer seien "gesunde Menschen, müssen das auch sein, und sie würden nie mit so gefährlichen Produkten spielen", unterstrich der Franzose. Und: "Von den gnadenlosen Sanktionen, die drohen, wenn ein Fahrer ertappt würde, will ich gar nicht sprechen. Mir hat er solche Produkte jedenfalls Gott sei Dank nie angeboten", so Alesi mit einem Grinsen im Gesicht. Damit stimmte er ein in einen Chor der Entrüstung, der seit einigen Tagen durch die Motorsportwelt hallt.
Was aber motiviert einen Mann wie Bartoletti, gegenüber den Medien eine solche Bombe platzen zu lassen? Will der 68-Jährige in seiner Rente noch einmal Aufsehen erregen? Fakt ist, dass der damalige Formel-3000-Spitzenfahrer Tomas Enge seinerzeit aus dem Verkehr gezogen wurde, weil ihm der Konsum von Marihuana nachgewiesen werden konnte. Der Tscheche selbst beteuert bis heute seine Unschuld. Auch Kokainspuren, deren Herkunft nicht nachgewiesen werden konnte, sind in der Formel 1 bereits aufgetaucht.
Alesi hat aber seine ganz eigene Theorie, wie der ganze Wirbel entstanden sein könnte: "Manche Leute müssen so etwas erfinden, um wieder im Mittelpunkt zu stehen und ein Forum um sich herum zu schaffen, weil sie sonst in der Anonymität versinken würden", bezichtigte er seinen ehemaligen Betreuer klipp und klar der Lüge. "Ihm ist wohl langweilig geworden, weil er jetzt nicht mehr so wie früher im Rampenlicht steht."

