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Reaktionen auf die "Kokain-Anschuldigungen"
Mit ungläubigem Staunen reagierten Experten und Ex-Rennfahrer auf die Anschuldigung, Kokain sei unter Formel-1-Fahrern weit verbreitet
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Kokain-Anschuldigungen des ehemaligen Ferrari-Arztes Benigno Bartoletti sorgen in der Formel 1 für viel Wirbel. Mit Kopfschütteln und ungläubigem Staunen reagierten die meisten Experten, Ex-Rennfahrer und Mediziner auf Behauptungen Bartolettis, jeder dritte Formel-1-Fahrer nehme vor den Rennen Kokain, um sich zu dopen.

© xpb.cc
Drogen im Rennsport - für Hans-Joachim Stuck nur ein Witz
"Ich halte diese Geschichte für unmöglich. Natürlich kann es immer mal einen Ausreißer geben, wie beispielsweise vor dem zweiten Weltkrieg, als Auto-Union-Fahrer Achille Varzi wegen nachgewiesener Drogeneinnahme sofort aus dem Verkehr gezogen wurde", sagte der renommierte Porsche-Rennarzt Jürgen Lindemann am Donnerstag dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid).#w1#
Stuck: Drogen im Rennsport völlig ausgeschlossen
Der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck hält Kokain in der Formel 1 für einen Witz: "Der Mann soll lieber selbst ein paar Tabletten kaufen, damit er sich noch richtig erinnern kann", meinte "Strietzel", der am Samstag seinen 54. Geburtstag feiert, dem 'sid'. Er jedenfalls halte Drogen im Rennsport für völlig ausgeschlossen.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit Drogen im Blut sein Auto bei diesen hohen Geschwindigkeiten noch kontrollieren kann. Ich halte das für ausgeschlossen", erklärte der dreimalige Le-Mans-Gewinner und erfolgreichste deutsche Tourenwagenfahrer Klaus Ludwig (55) dem Kölner 'Express': "Und wer soll denn in der Formel 1 koksen? Michael Schumacher bestimmt nicht. Das kann ich mir nie und nimmer vorstellen."
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda bezeichnet die Verdächtigungen Bartolettis als "absoluten Blödsinn". Er könne sich nicht vorstellen, dass irgendjemand mit Kokain fahren könne, sagte der Österreicher: "Diesen Bartoletti kenne ich gar nicht. Außerdem gibt es Drogentests. Für uns war das nie und nimmer ein Thema."
Ludwig: Klarer Kopf geht vor
Kokain-Gerüchte gibt es seit Jahren in der Vollgas-Branche, in der Fahrer schon in jungen Jahren Millionen verdienen. Edda Graf, Sprecherin von Ralf Schumacher: "Es gab vor einigen Monaten das Gerücht, dass Spuren von Kokain gefunden wurden. Damals rätselten alle, von welchem Fahrer sie stammen könnten."
Der 69-jährige Bartoletti hatte in einem Interview mit dem italienischen Motorsportmagazin 'Quattroruote' behauptet, dass "jeder dritte Pilot" in der Formel 1 vom Kokain abhängig sei. Seiner Meinung nach würden die Fahrer die Droge zur Steigerung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit einsetzen.
"Kokain gibt den Fahrern das Gefühl, allmächtig zu sein. Die Wirkung dauert 90 Minuten, in dieser Zeit ist der Fahrer geistig beweglicher und risikofreudiger", sagte Bartoletti, der gleichzeitig aber vor den Folgen des Kokain-Konsums warnte: "Für den Piloten wird die nachlassende Wirkung gefährlich. Das Unfallrisiko steigt dann stark an." Dies sieht Ludwig genauso: "Bei Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h braucht man einen klaren Kopf."

