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Albon-Test zeigt laut Red Bull: Hamilton hätte 23 Meter früher bremsen müssen

Bei einem Filmtag hat Red Bull die Linie von Lewis Hamilton nachstellen lassen: Laut dem Team hätte dieser 23 Meter früher bremsen müssen, um die Kurve zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Beim Sammeln möglicher neuer Beweise für seine Neuanhörung bezüglich des Unfalls in Silverstone griff Red Bull in der vergangenen Woche auch auf seinen Testfahrer Alexander Albon zurück. Der Rennstall ließ den Thailänder am vergangenen Donnerstag die Linie von Lewis Hamilton in Copse nachstellen, als dieser mit Max Verstappen kollidiert war.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon

Alexander Albon fuhr vergangene Woche im RB15 durch Silverstone Zoom

Teamchef Christian Horner betont jedoch, dass dieser Testtag nicht extra angesetzt wurde, um den Beweis zu sammeln: "Der Test war schon vor dem Event geplant. Es war ein Filmtag mit einem zwei Jahre alten Auto", stellt er klar. "Das ist ein Weg, um unseren Ersatzfahrer fit und rennbereit zu halten."

Bei dieser Gelegenheit ließ man Albon aber eine ähnliche Linie wie Hamilton fahren, um seine vorher getätigten Simulationen zu unterstützen. Man wollte demonstrieren, wie Hamiltons Fahrt ohne Verstappen weitergegangen wäre und wo der Bremspunkt eigentlich hätte liegen müssen, um die Kurve zu schaffen - nämlich 23 Meter früher laut Red Bull.

Natürlich darf man sich aber fragen, ob man den RB15 mit dem Mercedes W12 vergleichen kann und ob auch die Bedingungen vergleichbar waren. "Wir konnten den Speed nicht erreichen, den Lewis auf dieser Linie geschafft hat", sagt Horner. "Die Bedingungen waren ziemlich ähnlich. Und wir haben nützliche Daten bekommen, die das belegen, was wir in unseren Simulationen gesehen haben."

Test außerhalb der Budgetgrenze

All das wurde im Übrigen außerhalb der Budgetgrenze gemacht. Denn weil ein Filmtag mit einem alten Auto nicht unter den Deckel fällt, hat Red Bull zumindest in dieser Hinsicht keinen weiteren Schaden - auch wenn man argumentieren könnte, dass der Rennstall dabei Arbeiten für die aktuelle Saison getätigt hat.

Gebracht hat es dem Team nichts: Die Kommissare haben eine Neubewertung des Vorfalls am gestrigen Donnerstag zurückgewiesen, weil Red Bull nicht beweisen konnte, ausreichend neue und relevante Daten zu haben. Trotzdem bereut Horner den Schritt nicht.


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"Wir waren der Meinung, dass es aufgrund der Daten des Unfalls und der Schwere des Unfalls Daten gab, die zum Zeitpunkt der Entscheidung der Kommissare nicht verfügbar waren", sagte er. "Also haben wir diese Daten den Kommissare vorgelegt."

Dazu gehörte unter anderem auch ein Vergleich mit der Linie im Kampf gegen Charles Leclerc kurz vor Rennende. Diese hatte beim Aussprechen der Zehn-Sekunden-Strafe gegen Hamilton natürlich nicht vorgelegen.

Nach "fairer" Anhörung: Kapitel für Red Bull beendet

Die Anhörung sei laut Horner aber "fair" gewesen. "Die Kommissare waren der Meinung, dass es sich nicht um neue Beweise im Sinne der Vorschriften handelte, von daher wurde keine neue Anhörung eröffnet. Das akzeptieren wir."


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"Bei diesem Wettbewerb geht es nur um marginale Unterschiede und darum, nichts unversucht zu lassen. Wenn sich ein Unfall mit einer solchen Geschwindigkeit und Auswirkung ereignet, wird natürlich eine umfassende Untersuchung durchgeführt", so Horner weiter.

"Aber was uns betrifft, ist das Kapitel jetzt abgeschlossen, die Kommissare haben ihre Entscheidung getroffen, und wir werden uns jetzt voll und ganz auf dieses Wochenende und den verbleibenden Teil der Meisterschaft konzentrieren."