Albers will es mit den ganz Großen aufnehmen

Christijan Albers strotzt vor Selbstbewusstsein und will Formel-1-Rennen gewinnen - Spyker sieht er als große Chance für seine Zukunft

(Motorsport-Total.com) - 36 Grands Prix hat Christijan Albers bisher bestritten, seine Ausbeute hält sich aber mit vier WM-Punkten - noch dazu errungen beim Skandalrennen von Indianapolis 2005 - sehr in Grenzen. Dennoch lässt er keine Zweifel an seinem Selbstbewusstsein aufkommen: Mit dem richtigen Material, davon ist der MF1-Racing-Pilot überzeugt, würde er Rennen gewinnen.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers hofft, dass er mit Spyker 2007 ins Mittelfeld vorstoßen kann

"Das ist das Schwierigste an meiner Karriere als kleiner Kerl aus den Niederlanden: Ich fuhr in der DTM mit Bernd Schneider und Jean Alesi, war dort sehr konkurrenzfähig, habe auch Rennen gewonnen, aber in der Formel 1 hatte ich noch nie die Chance, gegen einen richtig guten Stallkollegen zu fahren. Dabei habe ich meine Stallkollegen immer geschlagen", erklärte Albers in einem Interview mit 'ITV'.#w1#

Albers würde gerne gegen Schumacher antreten

"Vielleicht sollte ich Michael bitten, doch noch ein Jahr zu bleiben!" Christijan Albers

Bisher konnte er sich in der Königsklasse des Motorsports gegen Patrick Friesacher, Robert Doornbos und Tiago Monteiro beweisen, aber noch nie gegen einen renommierten Namen. Im Scherz meinte der 27-Jährige daher: "Ich würde gerne mal einen richtig schnellen Kerl neben mir haben, um zu zeigen, was ich kann. Vielleicht sollte ich Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) bitten, doch noch ein Jahr zu bleiben!"

Doch auch wenn die Topteams bisher noch herzlich wenig Interesse an Albers gezeigt haben, hofft er auf eine etwas stärkere Saison 2007 - allerdings mit dem neuen Spyker-Rennstall, hervorgegangen aus MF1 Racing: "All die älteren Fahrer bleiben inzwischen so lange in der Formel 1, dass es sehr schwierig ist, von einem kleinen zu einem großen Team zu wechseln, daher freue ich mich, dass wir unser jetziges Team besser machen können", so der leidenschaftliche Bootsliebhaber.

Tatsächlich scheint mit Spyker etwas vorwärts zu gehen, denn die niederländische Sportwagenschmiede hat gleich in den ersten Wochen ihrer Regentschaft beim Team aus Silverstone einen Motorenvertrag mit Ferrari unterschrieben. Außerdem wird Ex-Toyota-Konstrukteur Mike Gascoyne künftig die Autos für Albers und Co. bauen. Damit sollte mittelfristig ein Sprung nach vorne im Klassement möglich sein.

Freude über die Verpflichtung von Gascoyne

"Für Mike ist alles schwarz oder weiß, aber dazwischen gibt es nichts. Da bin ich nicht anders." Christijan Albers

"Über den Deal mit Mike Gascoyne", so Albers, "freue ich mich, auch über den Motorenvertrag, denn das zeigt, dass es in die richtige Richtung geht. Ich mag Mikes Arbeitsweise - er ist genau wie ich, ziemlich aggressiv. Für ihn ist alles schwarz oder weiß, aber dazwischen gibt es nichts. Da bin ich nicht anders, daher freue ich mich auf die Arbeit mit ihm. Er wird das Team pushen. Ich bin sicher, er wird mir den Arsch heiß machen, aber ich brauche ja jemanden, der mich antreibt."

Erstmals für ein niederländisches Team zu fahren, sei "eine Ehre", fügte er an: "Es ist schon eine Ehre, überhaupt in der Formel 1 zu sein, aber in allen anderen Kategorien war ich immer vorne dabei. Ich habe Rennen gewonnen, daher ist es frustrierend, jetzt hinten zu sein. Das kann man zwei oder drei Jahre machen, aber dann wird es irritierend. Wir müssen also hart kämpfen, um die Resultate zu bekommen, und ich denke, dass das mit diesem Paket möglich ist."