• 07.02.2006 09:08

  • von Fabian Hust

Albers: "Ich bin lieber der Underdog"

Christijan Albers über sein Saisonziel bei MF1 Racing, das neue Qualifying-Format und den verpassten Titel in der DTM

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Debütjahr in der Formel 1 bei Minardi startet Christijan Albers in der kommenden Saison für MF1 Racing. Eigentlich stellt dieser Wechsel eine Verbesserung dar - zieht man den Vergleich zum Minardi-Rennstall. Nach dem Aufkauf des kleinsten Teams der Formel 1 durch Red Bull dürfte der Rennstall aber nicht mehr lang die rote Laterne in der Formel 1 darstellen.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers wagt noch keine Prognose, wie gut der M106 sein wird

Während James Key, Technischer Direktor des russischen Rennstalls, großmundig davon spricht, dass man in diesem Jahr das BMW Sauber F1 Team und Red Bull Racing schlagen möchte, gibt sich Albers zurückhaltend: "Ich ziehe es immer vor, mehr der Underdog zu sein, lieber mit dem Auto bei der Musik zu sein als etwas von mir zu geben. Aber wenn man sich James anhört, dann ist er wirklich motiviert und hat in Bezug auf das Auto ein gutes Gefühl."#w1#

Albers wagt keine Saisonprognose

Der 26-Jährige selbst gibt sich etwas zurückhaltender: "Es sieht wirklich viel versprechend aus, aber für mich als Fahrer ist es wirklich schwierig zu sagen, wo wir mit dem Auto stehen werden. Wenn wir ins Mittelfeld an eine Stelle kommen können, wo wir sein möchten, dann werden wir einmal sehen, wie die Herausforderung für uns verlaufen wird."

Der Holländer selbst möchte "so gut wie möglich" sein: "Mein Ziel ist es, eines Tages Weltmeister zu werden. Ich denke, dass man sich solche Ziele setzen und versuchen sollte, der Beste zu sein. Man kann sich in jeder Hinsicht immer selbst verbessern - ob es darum geht, sich mit der Presse zu unterhalten, man im Auto sitzt oder die Limits findet."

Albers kapiert das neue Qualifying noch nicht

In der kommenden Saison wird es ein neues Qualifying-Format geben und diesbezüglich muss sich Christijan Albers noch auf den Stand der Dinge bringen: "Ich habe mir den Zeitplan angeschaut, verstehe es aber noch nicht. Mir ist das aber auch egal... Wir ziehen die Reifen auf und fahren die schnellste Runde, die wir fahren können. Bei der DTM gab es ebenfalls einen Ausscheidungsmodus, ich kenne das also gut."

"Schade" findet es Albers, dass konstante und fehlerfreie Fahrer wie er bei einem Fahrfehler im Qualifying nicht mehr automatisch von hinten losfahren müssen: "Wenn man jetzt einen Fehler macht, dann kann man auf die Strecke zurückkehren und eine weitere Runde fahren. Das ist für die Fahrer weniger riskant. Auf der anderen Seite ist es fair, denn wenn man einen Fehler macht, kann man es noch einmal probieren. Es ist wirklich sehr kompliziert für alle zu verstehen, wie das Qualifying funktioniert."

Albers trauert dem verpassten DTM-Titel nur wenig nach

Apropos DTM - war es für Albers vergangenes Jahr eigentlich hart zu sehen, wie sein Ex-Teamkollege Gary Paffett den Titel gewinnt? "Nein. Ich denke, dass ich dort gezeigt habe, dass ich wirklich konkurrenzfähig bin und jeder sah, was 2003 passiert ist, als ich den Titel wegen eines Plattfußes verloren habe. 2004 führte ich die Meisterschaft bis zur Saisonmitte an und jeder sah, wie viel Pech ich in der zweiten Saisonhälfte hatte."

"Klar wäre es schön gewesen, in der DTM eine Meisterschaft zu gewinnen, aber das ist nicht alles, was zählt. Mein Ziel war es, in die Formel 1 zu kommen und ich brauchte diesen Auftritt, um auf mich aufmerksam zu machen und den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Mercedes hat mich wirklich gut unterstützt und der wichtigste Kerl war Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef; Anm. d. Red.), der mich unterstützt hat, in die Formel 1 zu gehen. Ich bin sehr dankbar, dass er mir dabei geholfen hat."