• 31.03.2006 02:49

  • von Marco Helgert

Alan Jones: Schumacher gerät unter Druck

Der Formel-1-Weltmeister von 1980 traut Michael Schumacher noch viel zu, doch der Druck der jungen Garde - darunter auch Nico Rosberg - nimmt zu

(Motorsport-Total.com) - Alan Jones hat in der Formel 1 am eigenen Leib erfahren, wie wichtig es ist, den richtigen Moment zum Rücktritt zu finden. Nachdem seine Erfolgsphase mit Williams 1981 zu Ende ging, zog er sich zurück. Doch er erlag der Versuchung - und dem Geld - und kam 1985 mit dem Beatrice-Lola-Projekt zurück. Der Erfolg blieb aus, das Image des Australiers war angekratzt.

Titel-Bild zur News: Alan Jones

Für Alan Jones ist Michael Schumachers Erfolgszeit noch nicht vorbei

Diesen Punkt hat Michael Schumacher noch nicht erreicht, so die Einschätzung des Weltmeisters von 1980 in der Zeitung 'The Age'. "Ich bin überzeugt, dass die Siegesserie von Michael Schumacher noch nicht vorbei ist", schrieb er. "Michael wird den Moment erkennen, wenn er genug davon hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ferrari-Management ihm auf die Schulter tippt und sagt, es wäre nun Zeit zu gehen."#w1#

Nur eines versteht Jones nicht: "Warum hat er sich vor zwei Wochen nicht einfach an seinem Teamkollegen Felipe Massa vorbeigeschoben - und warum hat Ferrari nicht die gewohnte Anweisung ausgesprochen? Ferrari wird die Antworten wohl kaum mit anderen teilen wollen."

"Die Zeit wird nicht auf Schumacher warten, und während er sich den besten Moment für den Rückzug überlegt, wird die Konkurrenz der Jungen größer", so Jones. "Dazu gehört auch Nico Rosberg. Sein Vater Keke, Weltmeister 1982 mit Williams, war einer der härtesten, gegen die ich je fuhr. Wenn Nico nur etwas von diesem Feuer geerbt hat, dann hat er eine tolle Zukunft vor sich."

Dabei stand Rosberg nach Sepang ein wenig in Kritik, da er sich mit seinem Teamkollegen Mark Webber beim Start duellierte. "Das überrascht mich", erklärte Jones. "Mark ist in der Lage, auf sich selbst aufzupassen und ich möchte Nico ermutigen, den anderen Fahrern zu zeigen, dass er nicht leicht zu knacken ist."

Vielmehr solle man Rosberg auf diesem Weg weiter begleiten. "Solange er seinen Teamkollegen nicht abschießt, sollte Williams ihn nicht entmutigen. Es wäre ein gutes Training für ihn, wenn er es das erste Mal in der ersten Kurve mit jemandem wie Schumacher zu tun hat."