Al Unser jun. und die Formel 1: Bernie Ecclestone wollte ihn

IndyCar-Legende Al Unser jun. stand 1985 und 1992 knapp vor einem Wechsel in die Formel 1, geklappt hat es aber aus verschiedenen Gründen nicht

(Motorsport-Total.com) - Der zweimalige IndyCar-Champion und ehemalige Sieger des Indy 500, Al Unser jun., stand in den 1980er- und 1990er-Jahren knapp davor, in die Formel 1 zu wechseln. Das hat der inzwischen 53-jährige Ex-Rennfahrer in einem Interview mit dem Radiosender 'WFNI' aus Indianapolis verraten.

Titel-Bild zur News: Al Unser jun.

Al Unser jun. stand zweimal knapp davor, in die Königsklasse Formel 1 zu wechseln Zoom

1985 hatte Unser seine vierte Saison in der IndyCar-Serie absolviert und die Meisterschaft nur um einen halben Punkt gegen seinen Vater Al Unser sen. verloren. Das weckte das Interesse des damaligen Brabham-Teamchefs Bernie Ecclestone: "Bernie rief mich an. Ich weiß nicht, wo er meine Nummer her hatte, aber er rief mich an. Ich sagte: 'Wer?' Und: 'Wirklich?' Und er war es. Er bat mich, rüberzugehen und sein Auto zu fahren."

Doch der Zeitpunkt war aus Sicht des Amerikaners nicht richtig: "Ich habe mich bedankt und gesagt, dass ich Indy noch nicht gewonnen habe. Aber das war mir wichtig." Also sagte er Ecclestone ab und legte in den Vereinigten Staaten eine große Karriere hin: 1990 und 1994 gewann er die IndyCar-Meisterschaft, 1992 und 1994 das Indy 500. Also wäre er einem Wechsel in die Formel 1 spätestens ab Mai 1992 aufgeschlossen gegenübergestanden.

Und tatsächlich klingelte das Telefon noch einmal. Diesmal wurde ihm für Dezember 1992 von Frank Williams ein Test in Estoril angeboten. "Ich habe fünf Tage getestet", erinnert sich Unser. "Das war die Zeit, in der die aktive Radaufhängung gerade aufkam, aber ich bin nicht damit gefahren. Damon Hill war ihr Testfahrer, Patrese war bei dem Test. Es lief gut. Ich flog nach England uns sagte ihnen: 'Ich möchte für euch fahren.' Sie sagten: 'Wir sind genauso interessiert wie du. Wir melden uns.'"


Al Unser jun. und das Indy 500

Aber dazu kam es nicht, sondern Unser hörte nie wieder etwas von Williams. So konzentrierte er sich weiterhin auf seine Karriere in Nordamerika, konnte aber ab den späteren 1990er-Jahren nie wieder an frühere Erfolge anknüpfen. Nach einer Kontroverse um seine Alkoholabhängigkeit beendete er 2007 endgültig seine IndyCar-Karriere. Zwar fährt er immer noch Autorennen, zum Beispiel auf der Langstrecke, allerdings nicht mehr auf allerhöchstem Niveau.