Abu Dhabi wartet mit Überraschungen auf
Formel-1-Strecke durch ein Hotel, Auslaufzonen unter den Tribünen: Philippe Gurdjian hat sich für Abu Dhabi einiges einfallen lassen
(Motorsport-Total.com) - Singapur hat mit dem Nachtrennen die Latte für einen Benchmark-Grand-Prix schon sehr hoch gelegt, doch Ex-Le-Castellet-Chef Philippe Gurdjian versteht das höchstens als Anreiz, in Abu Dhabi noch kreativer und pfiffiger zu sein. Bei einer Projektpräsentation in Shanghai kündigte er revolutionäre Ideen für den Grand Prix am 15. November 2009 an.

© Abu Dhabi
Abu Dhabi will sogar das Nachtrennen in Singapur noch übertreffen
Der mehrfach preisgekrönte Streckenchef kam im März schon mit großem Ehrgeiz in Abu Dhabi an: "Als mich Khaldoon, unser Vorstandsvorsitzender, bat, das Projekt zu übernehmen, sah ich die alten Pläne. Ich habe ihm gesagt: 'Um das zu bauen, brauchst du mich nicht!' Ich habe gesagt, wenn ich etwas mache, denn etwas richtig Exklusives, etwas Kreatives, etwas Einzigartiges. Er hat zugestimmt und lässt mir freie Hand. Ich muss meine Sache nur gut machen."#w1#
Geld spielt keine Rolle
Das sind natürlich beste Voraussetzungen für einen Projektleiter, denn Gurdjian kann praktisch über unbegrenzte finanzielle Ressourcen verfügen. Insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er gegenüber 'autosport.com' "eine spezielle Strecke" ankündigt, die "den Geist und die Essenz von Abu Dhabi" in sich trägt. Schließlich lautet der Hauptauftrag der Scheichs an die Grand-Prix-Bosse, Abu Dhabi durch die Formel 1 weltweit bekannter zu machen.
Gurdjian hat sich atemberaubende Ideen einfallen lassen: Die Streckenführung geht durch ein eigens dafür konzipiertes Hotel hindurch und übertrifft damit noch die Passage in Singapur, wo unter einer Tribüne durchgefahren wird. Außerdem sind erhöhte Zuschauertribünen geplant, unter denen genug Platz für Auslaufzonen ist. So können die zahlenden Fans näher an die Rennstrecke heranrücken, ohne dass es auf Kosten der Sicherheit geht.
Bester Überblick für die Zuschauer
Generell steht der Zuschauer im Mittelpunkt: "Alle Tribünen sind überdacht. Von jeder Tribüne wird man 30 bis 40 Prozent der Strecke sehen können. Das ist weltweit einzigartig", so Gurdjian, der auch für das Medienzentrum Besonderheiten ankündigte. Man befinde sich mit der Umsetzung genau im Zeitplan. Und: "So etwas ist nur in Abu Dhabi möglich. Man könnte nicht einfach das gleiche Projekt in Silverstone oder Magny-Cours durchziehen."
Den Wunsch von Bernie Ecclestone, ein Nachtrennen zu veranstalten, hört Gurdjian wohl, großes Interesse scheint er aber nicht zu haben - auch aus Kostengründen. Eine Flutlichtanlage wird zwar wegen anderer Events sowieso installiert, diese würde jedoch Formel-1-Ansprüchen nicht genügen. Das heißt aber noch lange nicht, dass nicht auch vom Zeitplan her eine Überraschung ansteht: "Ich habe da schon eine Idee", so Gurdjian verheißungsvoll...

