Abu-Dhabi-Geschäftsführer kritisiert Silverstone-Test

Abu-Dhabi-Geschäftsführer Richard Cregan kritisiert, dass die FIA anbietet, die Young-Driver-Tests im Sommer in Silverstone statt in Abu Dhabi durchzuführen

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Jahren fand der Young-Driver-Test, der jungen Fahrern trotz des Testverbots die Chance geben soll, Formel-1-Erfahrung zu sammeln, in der Woche nach dem Grand Prix in Abu Dhabi statt. Doch dieses Jahr haben die Teams nicht nur die Möglichkeit, von 6. bis 8. November auf dem Yas Marina Circuit zu fahren, sondern kommen von 10. bis 12. Juli mit Silverstone in den Genuss einer europäischen Alternative.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Nur die Red-Bull-Teams werden dieses Jahr in Abu Dhabi testen

Die meisten Teams haben bereits jetzt angekündigt, der britischen Traditionsstrecke den Vorzug zu geben - bloß die beiden Red-Bull-Teams setzten weiterhin auf Abu Dhabi. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, denn drei Testtage im Juli geben den Rennställen auch die Möglichkeit, neue Teile zu testen und Daten zu sammeln, wovon man in der gesamten zweiten Saisonhälfte profitiert.

Lotus-Teamchef Eric Boullier übte heftige Kritik an der Entscheidung, auch in Silverstone testen zu können, obwohl sich auch sein Team für diesen Weg entschieden hat. Vor allem das Timing stört den Franzosen, der argumentiert: "Wenn du dich entscheiden musst, entweder junge Fahrer in Abu Dhabi oder neue Teile in Silverstone zu testen, dann musst du das Beste für dein Team entscheiden - und das ist natürlich Silverstone".

Richard Cregan, Geschäftsführer des Yas Marina Circuit, schlägt nun gegenüber 'The National' in die gleiche Kerbe und sieht vor allem die jungen Fahrer als Verlierer des aktuellen Szenarios: "Wenn man sich als guter junger Fahrer mitten in der Saison befindet, dann ist das nicht der ideale Zeitpunkt, um ein Formel-1-Auto zu testen. Diese Jungs sollten sich auf die Serie konzentrieren, in der sie fahren. Und das ist der Grund, warum die Formel-1-Tests in Abu Dhabi so gut funktioniert haben, denn die Saison der Youngsters war im Grunde zu Ende."

Der Streckenchef stößt sich daran, dass nun sogar die einzige Möglichkeit für junge Fahrer, in der Formel 1 Fuß zu fassen, zweckentfremdet wird. "Vorrangig handelt es sich um einen Young-Driver-Test, und das sollte es auch bleiben. Es handelt sich um eine Chance für junge Fahrer, um vielleicht erstmals ein Formel-1-Auto fahren zu können. Gleichzeitig ist es für die Teams eine Chance, ein Auge auf Fahrer zu werfen und ihre Performance zu bewerten. Das Auto und neue Teile zu entwickeln, sollte zweitrangig sein."