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"Absolut drin": Marc Surer sieht WM-Chancen für Sergio Perez

Marc Surer glaubt, dass Sergio Perez' neuer Vertrag nach Barcelona überfällig war, und zählt den Red-Bull-Fahrer zum erweiterten Kreis der WM-Kandidaten

(Motorsport-Total.com) - Mit 110 Punkten aus sieben Rennwochenenden liegt Sergio Perez derzeit an dritter Stelle der Formel-1-WM 2022. Auf Teamkollege Max Verstappen fehlen 16, auf Ferrari-Pilot Charles Leclerc gerade mal sechs Punkte. Angesichts dieses Zwischenstands stellt sich für viele die Frage, ob die vermeintliche Nummer 2 bei Red Bull jetzt zum erweiterten Kandidatenkreis auf den WM-Titel zählt.

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Formel-1-Experte Marc Surer zählt Sergio Perez zum erweiterten Favoritenkreis Zoom

Für Formel-1-Experte Marc Surer tut er das: "Wenn er so weiterfährt und regelmäßig punktet, ist das absolut drin", sagt er in einem aktuellen Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Zwar habe Verstappen schon zwei "Nuller" angeschrieben und Perez erst einen, "und wenn man jetzt die Siege zusammenzählt, ist ganz klar, dass Max nach wie vor die Nummer 1 ist".

Aber: "Der andere punktet schön, und das kann am Ende des Jahres einen großen Unterschied machen. Schlussendlich sind es ja die 'Streichresultate', die das Problem sind, wenn du nicht ins Ziel kommst und 25 Punkte oder 18 Punkte verlierst. Also ja, Perez ist ein Kandidat für die WM."

Perez: Macht er's wie Frentzen 1999?

Ein bisschen so, wie das bei Heinz-Harald Frentzen 1999 im Jordan der Fall war. Frentzen fuhr damals dritte und vierte Plätze am Fließband ein und gewann dazu die Rennen in Magny-Cours und Monza. Bis heute sind viele Fans überzeugt, dass er ohne den Ausfall beim drittletzten Rennen am Nürburgring (in Führung liegend) eine echte Chance gehabt hätte, Weltmeister zu werden.

Bei Frentzen habe, grinst Surer, "keiner wirklich gemerkt", dass er damals mittendrin war im WM-Kampf. Genau "das ist ja das Problem: Der eine gewinnt vier Rennen, der andere eins - und dann denkst du: 'Ja, okay.' Aber schlussendlich ist Punkte sammeln eine ganz wichtige Geschichte."

Trotz der bisher starken Leistungen von Perez gibt Surer zu, dass ihn "überrascht" hat, dass sein Vertrag gleich um zwei Jahre, bis Ende 2024, verlängert wurde. Der Schweizer, früher selbst Formel-1-Pilot und heute TV-Kommentator, glaubt aber: "Nach Barcelona war Handlungsbedarf bei Red Bull."


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War der neue Vertrag eine Versöhnung nach Barcelona?

Perez hatte sich nach dem Grand Prix von Spanien darüber beschwert, dass er gegen Verstappen nicht frei fahren durfte. Aus rein strategischer Logik, wie sein Team später erklärte - doch bei vielen Beobachtern blieb ein Beigeschmack: Es sei zumindest eine "halbe Stallorder" gewesen.

Red Bull habe in Barcelona einen Perez erlebt, "der wirklich Schützenhilfe leisten kann und den anderen Punkte wegnimmt", sagt Surer. "Sie haben mit ihm alles, was sie noch nie hatten in der Vergangenheit. Und wenn einer Nummer 2 spielen muss, dann muss man ihn auch irgendwie belohnen. Und ein Zweijahresvertrag ist für mich eine Belohnung."

Das ganze Interview mit Marc Surer über die Situation von Sergio Perez nach dem Sieg in Monaco, die Probleme mancher Fahrer mit den 2022er-Autos und die Zukunftsperspektiven von Pierre Gasly gibt's jetzt in voller Länge (8:39 Minuten) auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!)