Ab 2007 angeblich vier "Silberpfeile" in der Formel 1

Angeblich ist schon alles klar: Unter Teamchef Jean Alesi wird ab 2007 ein aus asiatischen Geldern finanzierter Rennstall an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Während das zweite Honda-Team wohl zunächst wieder auf Eis gelegt wurde, weil 2006 doch keine gebrauchten BAR-Fahrzeuge eingesetzt werden dürfen, ist der Plan, zwei weitere "Silberpfeile" an den Start zu schicken, recht konkret. Laut 'Bild'-Zeitung soll sogar schon alles für die Premierensaison 2007 unter Dach und Fach sein.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis denkt ernsthaft darüber nach, ein zweites Team zu unterstützen

Welche Autos das Projekt einsetzen wird, ist angesichts der Regel, dass kein Chassis von einem anderen Formel-1-Konstrukteur gekauft werden darf, noch unklar, fest steht aber, dass die Motoren von Mercedes kommen werden. Auch die Unterbringung ist bereits geklärt: Weil McLaren-Mercedes ja ins hochmoderne 'McLaren Technology Center' übersiedelt ist, steht die alte Fabrik in Woking, die vermietet oder verkauft werden könnte, leer.#w1#

Hat Alesis Ehefrau auch ihre Hände im Spiel?

Um die Finanzierung aus asiatischen Geldern soll sich Kumiko Alesi gekümmert haben, die Ehefrau des ehemaligen Formel-1- und heutigen Mercedes-DTM-Piloten Jean Alesi. Ihr Gatte wiederum soll den Rennstall als Teamchef leiten - und hat dies gegenüber der 'Bild'-Zeitung auch schon indirekt bestätigt. Offen ließ er nur noch den Namen der Truppe: "Den werden wir erst bei der offiziellen Präsentation bekannt geben - was wäre das sonst für eine Überraschung?"

Die ersten Sponsorenverträge wurden angeblich beim Grand Prix von China unterzeichnet, und das japanische Investmentunternehmen 'Direxiv', welches in der GP2-Serie mit einem eigenen Team vertreten ist, würde wohl die Mehrheit der Anteile übernehmen. Der Ankauf von Autos, Motoren, Know-how und der Fabrik von McLaren beziehungsweise Mercedes würde allerdings stattliche 50 Millionen Euro jährlich kosten, heißt es.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Alexander Wurz wohl doch eher nicht bei BMW andocken wird, obwohl es im September intensive Gespräche in diese Richtung gegeben hatte. Dies deutet darauf hin, dass der Österreicher beim McLaren-Mercedes-B-Team unterkommen könnte, was auch aus einem ganz anderen Grund durchaus Sinn machen würde: Seine Ehefrau Julia betreut von ihrem Büro in Monaco aus nämlich den PR-Bereich für 'Direxiv'...

Das Chassis darf nicht einfach an 'Direxiv' verkauft werden

"Wir sind gerade dabei, eine neue Möglichkeit zu prüfen, die sich uns in den letzten Monaten eröffnet hat." Ron Dennis

McLaren-Teamchef Ron Dennis wollte sich zu den Gerüchten übrigens nicht äußern, bestätigte aber immerhin, dass er der Idee eines Kundenprojekts grundsätzlich nicht abgeneigt gegenübersteht: "Wir beschäftigen uns permanent damit und sind gerade dabei, eine neue Möglichkeit zu prüfen, die sich uns in den letzten Monaten eröffnet hat", verriet er in Shanghai, dass hinter den Kulissen wohl zumindest verhandelt wird.

Aber: "Wir werden dieses Modell nur in die Tat umsetzen, wenn wir a) das Programm im Rahmen des Concorde Agreements einführen können und es b) wirtschaftlich Sinn für alle Beteiligten macht", stellte der Brite klar. Außerdem soll das Projekt unabhängig vom A-Team geführt werden: "Wichtig ist, dass die Gründung eines zweiten Teams keinen negativen Einfluss auf unsere eigenen Aktivitäten im Rennsport haben darf."

Die Pläne sehen in ihrer derzeitigen Form übrigens einen Verkauf des Chassis' an den möglichen Kunden vor, was ja rechtlich zumindest als fragwürdig gilt. Dennis: "Wir haben vor drei Jahren eine Strategie in die Wege geleitet, die zur Gründung von 'McLaren Applied Technologies' geführt hat. Das ist eine Firma, die das geistige Eigentum aller Firmen unserer Gruppe verwaltet und sich darum kümmert, die Rechte an diesem geistigen Eigentum zu Geld zu machen", erklärte er.