30-Tage-Testbeschränkung vor dem Zusammenbruch?

Jetzt, wo Ferrari wieder konkurrenzfähig ist, beginnt die Front der anderen neun Teams in Sachen Testbeschränkung zu wackeln

(Motorsport-Total.com) - Vor Saisonbeginn haben sich neun von zehn Formel-1-Teams darauf geeinigt, zwischen dem ersten und dem letzten Rennen der Saison aus Kostengründen nicht mehr als 30 Tage zu testen. Lediglich Ferrari legte sich quer und kündigte an, sich an keinerlei Auflagen zu halten, was rein rechtlich auch keineswegs illegal ist.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett deutete gestern an, dass Toyota lieber unbeschränkt testen würde

Schien die Front der Neun anfangs noch gut zu halten, so stellen sich langsam erste Auflösungserscheinungen ein, weil Ferrari spätestens seit gestern in Imola wieder konkurrenzfähig ist. Die restlichen Teams sehen sich durch ihr eigenes Gentlemen's Agreement natürlich im Nachteil und überlegen zum Teil schon, wie sie am einfachsten abspringen könnten. Dies bestätigte gestern auch John Howett, der Präsident des Formel-1-Teams von Toyota.#w1#

"Ich denke, dass die Vereinbarung schon am Einbrechen ist, denn Ferraris Konkurrenten können es sich nicht leisten, die Hände in den Schoß zu legen und dabei zuzusehen, wie Ferrari auf und davon fährt", teilte er gegenüber 'Autosport-Atlas' mit. "Entweder Ferrari schließt sich den anderen neun Teams an oder wir finden eine Kompromisslösung für etwas mehr Gleichgewicht. Ansonsten werden viele damit beginnen, erbarmungslos drauflos zu testen."

Howett sieht das 30-Tage-Abkommen als richtigen Schritt, erachtet es aber gleichzeitig als unhaltbar, wenn es nicht von allen Teams akzeptiert wird. Dies gelte auch für Toyota, wo man sich nun die weitere Vorgehensweise genau überlegen will. Durchaus möglich, dass der japanisch-deutsche Rennstall demnächst aus der Gruppe der Neun austreten wird, was die Testbeschränkung angeht. Brisant wird diese Frage aber ohnehin erst, wenn sich die Anzahl der absolvierten Testtage 30 nähert.