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2.500 demonstrierten für das 'Projekt Spielberg'
Obwohl der Umbau des A1-Rings durch 'Red Bull' vorläufig gestoppt wurde, stellt sich die Bevölkerung voll hinter das 'Projekt Spielberg'
(Motorsport-Total.com) - Einen gigantischen Motorsport-Themenpark wollte 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz in Spielberg errichten, 10.000 temporäre und 2.000 permanente Arbeitsplätze schaffen, 700 Millionen Euro investieren. Der Umweltsenat hat das ehrgeizige 'Projekt Spielberg' jedoch abgewiesen, was bei der Bevölkerung auf Unverständnis trifft.

© xpb.cc
Auf dem Gelände des A1-Rings hätte das 'Projekt Spielberg' entstehen sollen
Zwar waren es Anrainerproteste, die letztendlich ausschlaggebend für den negativen Bescheid waren, doch eine große Mehrheit der Menschen in der Steiermark ist für die Errichtung des Motorsport-Themenparks, der von der einfachen Kartbahn über Hotels bis hin zur Fachhochschule für Aeronautik alles geboten hätte, was man sich in diesem Zusammenhang wünschen kann. Daher wurde gestern eine Demonstration für das 'Projekt Spielberg' veranstaltet.#w1#
Nur 2.500 statt der geplanten 10.000 Demonstranten
Auf dem Gelände des alten A1-Rings versammelten sich rund 2.500 Menschen, die ihre Anwesenheit via Unterschrift bestätigten und mit Plakaten ihrem Ärger freien Lauf ließen. Auch in den Äußerungen gegenüber den Medien drückten sich einige Demonstranten sehr deutlich aus, grundsätzlich sind die Kundgebungen aber friedlich verlaufen. Ursprünglich hatte man sogar mit bis zu 10.000 Anwesenden gerechnet, die jedoch wegen der klirrenden Kälte das warme Heim vorgezogen haben dürften.
In die Menge mischten sich auch hochrangige Lokalpolitiker der konservativen ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und der rechtspopulistischen FPÖ. Von den Parlamentsparteien fehlten damit lediglich die Grünen, deren Vizechefin Eva Glawischnig im 'ORF' aber noch einmal empfahl, das Projekt "so anzupassen, dass es durch die Umweltgesetze genehmigungsfähig ist", wie sie in der 'Pressestunde' zu Protokoll gab.
Wesentlich deutlicher äußerte sich der steirische Tourismuslandesrat Hermann Schützenhofer: "Ich lasse mir dass von niemandem einreden, wenn der Umweltsenat vier Möglichkeiten hat - erstens genehmigen, zweitens genehmigen mit Auflagen, drittens zurückverweisen an die Erstinstanz und viertens abweisen -, dass er die vierte und schärfste Möglichkeit nehmen muss", wird er vom Online-Angebot des 'ORF' zitiert.
"Herr Mateschitz, bitte geben Sie uns eine zweite Chance!"
Gegenüber der 'Kleinen Zeitung' richtete auch Motorradlegende August Auinger, der mit Formel-Superfund-Sohn Bernhard gekommen war, einen Appell an die Politik: "Warten wir nicht, bis Dietrich Mateschitz sich bewegt. Zeigen wir ihm, dass wir uns bewegen!" Noch einen Schritt weiter ging der Murtaler Tourismuschef Wascher: "Wir haben einen positiven Menschen zutiefst verletzt und wollen uns in aller Form entschuldigen. Herr Mateschitz, bitte geben Sie uns eine zweite Chance!"
Wie es nun mit dem 'Projekt Spielberg' weitergehen wird, ist noch unklar, man darf jedoch annehmen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Der Aufschrei der Bevölkerung und die eigens von Bundeskanzler Schüssel einberufene Task-Force zur Rettung der 'Red-Bull'-Pläne deuten darauf hin, dass es in abgeänderter Form doch zum Motorsport-Themenpark in Spielberg kommen könnte - wenn auch mit etwas Verspätung...

