2010 will Alguersuari in ein Stammcockpit
Eben noch in der Renault-World-Series, morgen schon Formel-1-Stammfahrer? Jaime Alguersuari träumt mit dem Testvertrag in der Tasche von mehr...
(Motorsport-Total.com) - Erst heute wurde Jaime Alguersuari als neuer Ersatz- und Testfahrer der beiden Formel-1-Teams von Red Bull bestätigt, da träumt der junge Spanier schon vom Aufstieg in ein Stammcockpit: "Mein Hauptziel ist, Rennfahrer bei Toro Rosso zu werden. Das wäre für mich das Beste", erklärte er im Interview mit 'Autosport'.

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Jaime Alguersuari hofft auf möglichst viele Testkilometer in der Formel 1
Alguersuari, 2008 noch Champion der prestigeträchtigen Britischen Formel-3-Meisterschaft und derzeit Gesamtelfter der Renault-World-Series, übernimmt den Posten als dritter Fahrer von Brendon Hartley. Allerdings bedeutet dieser Job lediglich, dass er an den Grand-Prix-Wochenenden anwesend sein und dem Team über die Schulter schauen darf, denn herkömmliche Testfahrten sind während der Saison bekanntlich verboten.#w1#
Wenig Erfahrung ist besser als gar keine
"Wir alle brauchen Erfahrung in der Formel 1, wie auch immer sie aussehen mag", so Alguersuari. "Getestet wird im Moment nicht viel, aber der Job als Ersatzfahrer ist eine gute Ausgangsbasis, um so viel wie möglich von den Stammfahrern und vom Team zu lernen. Nach Saisonende möchte ich dann auch testen. Es gibt zwar auch dann nur drei oder vier Testtage, nicht viel, aber jede Minute im Auto ist gut. Genau darum geht es."
Der 19-Jährige möchte es seinen großen Vorbildern nachmachen: "Fernando Alonso hat wann bei Minardi begonnen, mit 21? Er hat dort gelernt und ist noch als Lernender zu Renault gekommen, hat dort Weltmeisterschaften gewonnen. Jetzt gibt es Kerle wie Vettel, die auf einem ähnlichen Weg sind. Ich denke, es ist die Philosophie von Red Bull, Fahrern eine Chance zu geben, und ich halte das für die beste Philosophie."
WSbR: Noch Titelchancen?
Doch zunächst einmal muss er sich in der Renault-World-Series durchsetzen, in der er nicht einmal halb so viele Punkte auf dem Konto hat wie Spitzenreiter Marcos Martinez. Alguersuari: "Ich fahre in einer Meisterschaft, in der die meisten Fahrer schon drei oder vier Jahre unterwegs sind. Die kennen das System, die Reifen, das Auto - und sie machen keine Fehler mehr. Daher ist es für einen Rookie sehr schwierig, vorne mitzuhalten."
Er sei aber "immer schnell und konkurrenzfähig", so Alguersuari, der den Meistertitel noch keineswegs abgeschrieben hat: "Es sind noch sechs Rennen zu fahren. Ich mache mir keine Sorgen, denn es gibt keinen herausragenden Fahrer mit großem Vorsprung. Das ist alles noch aufholbar." Dafür muss Alguersuari aber erst einmal ein Rennen gewinnen. Bisher hatte er nur in Barcelona die Chance auf einen Sieg, doch dort ging ihm die Benzinpumpe ein.

