11-Jähriger stellt McLaren-Harmonie auf die Probe

Hamilton und Button versuchen bei einer Pressekonferenz alles, um den Druck vor dem Heimrennen zu lindern, doch ein frecher 11-jähriger Junge spielt da nicht mit

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Heimrennen in Silverstone ist der Druck bei McLaren groß: Das neue Aerodynamikpaket mit dem "angeblasenen Diffusor" wird vom Team aus Woking ohne ernsthafte Testfahrten erstmals eingesetzt, zudem gibt es immer wieder Störfeuer von außen, die die teaminterne Harmonie in Gefahr bringen. Angefacht wurde diese Entwicklung zuletzt durch Ex-Weltmeister Damon Hill, der ortete, dass es im Stallduell zwischen WM-Leader Lewis Hamilton und Verfolger Jenson Button längst "brodelt" und diese Stimmung bald "überkochen" werde.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Jenson Button

Wer wird Weltmeister? Hamilton und Button sind heiße Kandidaten

Dementsprechend bemüht sind die beiden Piloten, den Druck vor dem wichtigen Heimrennen etwas zu lindern. Jenson Button verweist dabei gleich auf seinen WM-Titel: "Ich habe bereits erreicht, was ich immer erreichen wollte - das stärkt definitiv dein Selbstvertrauen. Ich bin dieses Jahr viel entspannter, wir werden sehen, ob sich das am Ende der Saison positiv auswirkt. Der Schlüssel ist einfach, das zu genießen, was man tut - das holt das Beste aus dir raus. Ich genieße es wirklich, die WM mit Lewis und Red Bull auszufechten."#w1#

"Ich habe mit dem WM-Titel bereits erreicht, was ich immer wollte." Jenson Button

Auch ein Blick auf die WM-Tabelle, in der der 30-Jährige nach einem furiosen Start mit zwei Siegen inzwischen hinter seinen Teamkollegen Lewis Hamilton zurückgefallen ist, kann ihn nicht schocken: "Es sieht doch gut aus: Nach neun Rennen liegen wir in der Fahrer-WM auf den Plätzen eins und zwei, in der Konstrukteurs-WM sind wir auch vorne - wir hätten uns nichts besseres wünschen können." Bei McLaren fühle er sich "zuhause. Durch die Arbeit mit meinen Ingenieuren gewinne ich ständig an Selbstvertrauen."

Button will Debütsieg in Silverstone

Dennoch gibt es etwas, was Button derzeit wurmt: Der Brite zog in den letzten fünf Qualifying-Duellen gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton den Kürzeren. Dort sieht er Verbesserungsbedarf: "Ich mache mir selbst das Leben schwer. Auf Rennstrecken, wo man nicht wirklich überholen kann, ist es dann sehr schwierig, Boden gutzumachen. Das ist mir zwar bei den letzten paar Rennen ganz gut gelungen, doch ich muss damit beginnen, mir das Leben leichter zu machen."

"Ich mache mir im Qualifying selbst das Leben schwer." Jenson Button

Und da gibt es noch eine offene Rechnung im Karriereplan des Mclaren-Piloten: "Wie für die meisten Piloten ist es dein Ziel Weltmeister zu werden und den Grand Prix von Monaco zu gewinnen - mir ist beides gelungen. Jetzt will ich mein Heimrennen gewinnen. Ich schaffte es hier noch nie auf das Podest, also freue ich mich auf die Herausforderung. Mit unseren neuen Teilen sollten wir um den Sieg kämpfen können."

Hamilton prophezeit McLaren-Dominanz

Dieses Kunststück ist seinem Teamkollegen Hamilton bereits 2008 gelungen, daher sei das Heimrennen für ihn im Titelkampf nur "ein weiteres Rennen" und ein verpasster Triumph in Silverstone "nicht das Ende der Welt". Für den WM-Leader zählt 2010 nur eines: der Titel - "und den gewinnt man nicht an einem Wochenende". Dass einen der heimische Boden um eine halbe Sekunde schneller macht, wie es Nationalheld und Weltmeister Nigel Mansell einst behauptete, glaubt der 26-Jährige nicht: "Wir sind doch sowieso immer am Limit". Dennoch sei es ein großartiges Gefühl, dein Heimrennen zu gewinnen: "Fast so toll wie der Weltmeistertitel."

Für die Titelentscheidung in der Formel-1-WM 2010 fühlt sich Hamilton gerüstet: "Ich habe durch die Schwierigkeiten der Vergangenheit viel gelernt und bin psychisch und physisch in der besten Form, in der ich jemals war. Der Gewinn der Weltmeisterschaft hat meine Herangehensweise an diese Saison nicht verändert - es ist vor allem wichtig, deine Fitness und deinen Energiehaushalt im Griff zu haben."

"Das Auto ist das beste, seit ich in der Formel 1 bin - ich hoffe, dass dies der Beginn von etwas ganz großem ist, das uns in den nächsten Jahren bevorsteht." Lewis Hamilton

Doch nicht nur er selbst sei in der Form seines Lebens, sondern auch das McLaren-Team, wie Hamilton behauptet: "Wir haben die richtigen Leute in den richtigen Positionen und jeder macht einen guten Job. Natürlich sind wir noch bei der Arbeit, doch ich habe das Gefühl, dass wir Stück für Stück all die Segmente an den richtigen Plätzen haben, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen." Jetzt erhofft sich der Brite eine Dominanz, die mit der Schumacher-Ära vergleichbar ist: "Das Auto ist das beste, seit ich in der Formel 1 bin - das liegt an der harten Arbeit von mir, dem Team und Jenson, der viel beigetragen hat. Ich hoffe, dass dies der Beginn von etwas ganz Besonderem ist, das in den nächsten Jahren bevorsteht. Wir wollen die Besten sein und regelmäßig ein gutes Auto nach dem anderen produzieren."

Spült Button seinen Kopf das Klo hinunter?

Sollte das tatsächlich gelingen, dann würde das Stallduell zwischen Hamilton und Button zusätzlich an Brisanz gewinnen. Bei einer Pressekonferenz vor dem Heimrennen wurde wieder einmal Öl ins Feuer gegossen - doch diesmal nicht von einer Formel-1-Legende, sondern von einem frechen 11-jähriger Junge.

"Hast du das wirklich gesagt? Ich soll meinen Kopf das Klo hinunter spülen?" Jenson Button

Carl Hillis, dem vor zwei Jahren mittels Knochenmark-Transplantation das Leben gerettet wurde, fragte, ob die beiden McLaren-Stars eine Wette am Laufen hätten, wer denn Weltmeister wird. Die Champions verneinten. Hamilton meinte daraufhin, dass sein Teamkollege eines seiner Autos als Wetteinsatz einbringen sollte. Der Junge hatte allerdings einen anderen Vorschlag, worauf Button in Gelächter ausbrach: "Hast du das wirklich gesagt? Ich soll meinen Kopf das Klo hinunter spülen? Das klingt ja nach einem guten Plan. Ich werde meine Laufschuhe anziehen, wenn es für mich nicht läuft."

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