Trotz FIA-Warnung: Gigawave steht zu Stepney

Obwohl die FIA ihren Lizenznehmern empfohlen hat, Nigel Stepney nicht zu verpflichten, steht Gigawave zum Engagement des Technikers

(Motorsport-Total.com) - Nigel Stepney hat im vergangenen Jahr durch die Spionageaffäre in der Formel 1 traurige Berühmtheit erlangt: Der Ex-Ferrari-Chefmechaniker dürfte an seinen Komplizen bei McLaren, Mike Coughlan, zahlreiche Daten und Informationen übermittelt haben. Als dies aufflog, kam die große Spionageaffäre ins Rollen, über die wir unsere Leser nicht mehr aufklären müssen.

Titel-Bild zur News: Nigel Stepney

Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney kann wie geplant für Gigawave arbeiten

Natürlich kostete dies Stepney seinen Job bei Ferrari. Nach einigen Monaten Arbeitslosigkeit nahm er jedoch noch 2007 Gespräche mit dem neuen FIA-GT-Team von Gigawave auf, das 2008 mit Aston-Martin-Boliden in der Sportwagenserie an den Start gehen wird. Ende Januar wurde der Brite auch offiziell als Direktor für Renntechnologien bestätigt. Am 7. März folgte dann aber eine Empfehlung der FIA an all ihre Lizenznehmer, Stepney wegen seiner Vergangenheit nicht zu engagieren.#w1#

Lizenznehmer der FIA sind unter anderem alle Teams, die an den Meisterschaften des Automobilweltverbandes teilnehmen, also auch Gigawave MotorSport (GMS). Nun pocht Gigawave aber darauf, keineswegs gegen die FIA-Empfehlung zu verstoßen, denn: Stepney steht auf der Gehaltsliste des Mutterunternehmens Gigawave, nicht des GMS-Teams. Und Gigawave ist kein FIA-Lizenznehmer!

Man habe vor der Einigung mit Stepney die üblichen Bewerbungsprozeduren durchgeführt, unter anderem auch Gespräche mit Offiziellen der FIA-GT-Serie. Diese hätten damals keinerlei Bedenken geäußert, betonte Gigawave-Chef Henry Barczynski in einer Aussendung. Und er erklärte ferner: "Die technische Eignung von Herrn Stepney für ein Engagement im internationalen Motorsport ist über jeden Zweifel erhaben."

Gigawave sei sich sehr wohl der Vergangenheit des Neuzugangs bewusst, aber man habe vor der Vertragsunterzeichnung seiner Sicht der Dinge ganz genau gelauscht, um sich ein richtiges Bild über das machen zu können, was 2007 alles vorgefallen ist. Und noch viel wichtiger: Wegen des cleveren Schachzugs um Stepneys Beschäftigungsverhältnis beim Mutterunternehmen kann die FIA offiziell sowieso nichts dagegen unternehmen...