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  • 08.03.2008 18:06

  • von Roman Wittemeier

Spionageaffäre: Stepney kritisiert Vorgehen der FIA

Nach der FIA-Erklärung von gestern, meldete sich nun Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney über seine Anwälte erneut zu Wort

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hatte gestern alle Formel-1-Teams aufgefordert, bis auf weiteres nicht mehr mit Nigel Stepney zusammen zu arbeiten. In dem offiziellen Schreiben hatte die Motorsportbehörde erneut klar gemacht, dass der Brite in Vernehmungen die Weitergabe von geheimen Team-Informationen an den McLaren-Mitarbeiter Mike Coughlan zugegeben hatte. Allerdings könne man Stepney nicht mit einer offiziellen Sperre belegen, da dieser kein Lizenznehmer bei der FIA sei.

Titel-Bild zur News: Stepney

Nigel Stepney wehrt sich im Rahmen der Spionageaffäre gegen die Vorwürfe

"Ich bin froh, dass die FIA nachgegeben hat", wird Stepney in einer Erklärung seiner Anwälte zitiert. Nach Ansicht des ehemaligen Ferrari-Mitarbeiters habe die FIA nun endlich eingesehen, dass man ihn nicht belangen könne. In der Erklärung heißt es weiter, dass Stepney "zugibt, dass ein früherer McLaren-Mitarbeiter und langjähriger Freund einige wenige Informationen habe bekommen können und zwar aus Unachtsamkeit."#w1#

Im weiteren Text des anwaltlichen Schreibens gesteht der beschuldigte Brite: "Ich hätte es besser wissen müssen. Aber ich habe sicher nicht das 780 Seiten starke Dossier weiter gereicht, dass die FIA gesehen hat und das ich auch erst bei den italienischen Ermittlungsbehörden zum ersten Mal zu sehen bekam." Nach wie vor geht es bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in Italien im Rahmen der Spionageaffäre um die Frage, ob Stepney tatsächlich Dokumente weitergegeben, oder tatsächlich nur verbal Geheimnisse an Coughlan verraten hat.

Stepney-Anwalt Sian Nath betonte: "Es sollte klargestellt werden, dass Mr. Stepney niemals unredliche Absichten verfolgt hat. Die FIA ist sich dessen gewiss." Der Ex-Ferrari-Chefmechaniker stieß am Ende des Schreibens eine Art Drohung aus: "Es wird alles in meinem Buch herauskommen." Der Brite hatte bereits vor Monaten ein Skript mit seiner Sicht der Spionageaffäre vorgelegt, die Veröffentlichung des Buches war jedoch kurzfristig vom Verleger gestoppt worden - angeblich auf Druck von außen.

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