Renault befürchtet: Neue MGU-K ist kein großer Fortschritt

Hülkenberg wünscht, dass sein Team bei Aerodynamik und Aufhängung Hand anlegt, muss auf ein großes Update jedoch verzichten - Podium laut Sainz utopisch

(Motorsport-Total.com) - Die Renault-Mannschaft erhofft sich durch ihre neue MGU-H, die beim Österreich-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) erstmals zum Einsatz kommt, keine Wunderdinge. Nico Hülkenberg sagt über die novellierte Version der Antriebskomponente zur Rückgewinnung von Bremsenergie: "Wir erwarten keinen großen Sprung. Sie wird uns nicht eine Sekunde pro Runde schneller machen."

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg wird durch die neue MGU-K nicht mehr Power haben Zoom

Vielmehr handele es sich um "ein Puzzleteil unter den Updates, die wir im Saisonverlauf bringen". Größter Vorteil ist, dass Renault Gewicht einspart. Um Wie viel Gramm es dabei geht, verraten die Franzosen nicht. Klar ist nur: Aktuell ist der R.S.18 schwerer als die Konkurrenten, was besonders im Qualifying ein Nachteil ist. Auch zuverlässiger soll der Wagen mit der neuen MGU-K werden - obwohl Hülkenberg seit seinem Wechsel zu Renault Anfang 2017 keine Probleme damit hatte.

Teamkollege Carlos Sainz macht die MGU-K für seinen Leistungsverlust beim Frankreich-Grand-Prix verantwortlich, relativiert aber: "Sie war am Ende ihrer Lebensdauer." Hülkenberg glaubt zudem, dass Renault nicht die wichtigste Baustelle beackern würde. "Der Motor ist der kleinere Teil. Der größere sind die Aerodynamik und die Aufhängung", sagt er über die Schwächen seines Autos.

Das Problem: Auf Renaults derzeitigem Leistungsstand lässt sich Performance kaum noch finden. Dazu bringt auch die Konkurrenz ständig neue Teile. "Ich will mehr Abtrieb und eine bessere Balance", fordert Hülkenberg. "Einfach, aber nicht simpel bewerkstelligt." Zumal Renault auf ein großes Update wie noch 2017 verzichtet und das Auto Stück für Stück auf Vordermann bringt.


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Sainz ahnt, dass die Gelben in Spielberg nicht stärkster Verfolger der Topteams sein könnten. Er hat die Haas-Mannschaft auf der Rechnung: "Der Fahrbahnbelag und das schnelle Layout könnten ihnen liegen", meint Sainz und verweist auch auf Force India. Er betont, dass es extrem eng zugehen würde und ab Platz sieben fast jeder mitmischen würde. "Sogar Sauber ist nun solides Mittfeld."

Es gilt für Renault, diesen Kampf zu gewinnen. Den gegen die Topteams wollen die Franzosen erst in Zukunft führen. "Ein Podium ist nicht realistisch", weiß Sainz. "Ich lag im vergangenen Rennen für einige Runden auf Kurs (nach dem Start auf dem dritten Platz; Anm. d. Red.) und wäre am Ende fast überrundet worden. Die Formel 1 fährt im Moment in zwei Wertungsklassen."

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