• 12.05.2010 17:52

Deutsche Formel-1-Stars heiß auf Monte Carlo

Sebastian Vettel hofft auf ein problemloses Rennen, Mercedes rüstet auf den kurzen Radstand zurück und Nico Rosberg freut sich auf sein Heimspiel

(Motorsport-Total.com/SID) - Schöne Erinnerungen für Michael Schumacher, neue Chance für Sebastian Vettel und ein Heimspiel für Nico Rosberg: Der Saisonhöhepunkt beim Grand Prix von Monaco ist auch für die deutschen Formel-1-Stars etwas ganz Besonderes. "Durch die Straßen von Monaco zu fahren, ist einfach einzigartig", meint Rekordweltmeister Schumacher, der im Kurvenlabyrinth des Fürstentums schon fünfmal gewonnen hat.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Nico Rosberg

Sebastian Vettel und Nico Rosberg freuen sich auf den Monaco-Grand-Prix

Sieg Nummer sechs scheint in diesem Jahr aber kaum möglich zu sein. Zwar zeigte der 41-Jährige, der am Sonntag erstmals als "Postbote" für den neuen Teamsponsor Deutsche Post wirbt, am vorigen Sonntag beim vierten Platz in Barcelona erstmals seit seiner Rückkehr in die Königsklasse nach dreijähriger Pause wieder alte Klasse, sein Mercedes ist allerdings deutlich langsamer als der Red-Bull-Renault von Vettel und Barcelona-Sieger Mark Webber.#w1#

Red Bull im Qualifying ungeschlagen

Noch mehr als im Rennen sind die "Bullen" im Qualifying eine Klasse für sich, auch wenn Vettel sagt: "Kein Auto ist unschlagbar." Aber alle fünf Pole-Positions gingen an Vettel und Webber, und da in Monte Carlo das Überholen auf der Strecke quasi unmöglich ist, hat die Qualifikation dort eine noch größere Bedeutung.

"Das ist hier der Schlüssel", weiß Vettel. Der Red-Bull-Pilot hofft nach dem erneut nicht planmäßigen Rennen in Barcelona, wo er in den letzten Runden fast ohne Bremsen unterwegs war und dennoch Platz drei rettete, auf einen Grand Prix ohne Fehler: "Langsam wäre es schon hilfreich, wenn sonntags die Kiste mal hält und alles glatt läuft. Dreimal Probleme in fünf Rennen ist keine gute Quote."

¿pbvin|512|2734||0|1pb¿Für den ehrgeizigen 22-Jährigen ist es daher perfekt, dass er am Donnerstag auf den Tag genau 60 Jahre nach dem ersten Formel-1-Rennen am 13. Mai 1950 in Silverstone so schnell wie noch nie zuvor in der Geschichte der Königsklasse auf die Rennstrecke zurückkehren kann. Da in Monte Carlo traditionell schon donnerstags die Motoren dröhnen, liegen gerade mal drei Tage zwischen Rennen und erstem Freien Training. 1950 hatte der Monaco-Grand-Prix zwar auch direkt im Anschluss an ein voriges Rennen stattgefunden, doch beim Premierenrennen in Silverstone fuhr man damals mit Rücksicht auf die britische Sonntagsruhe samstags.

Ein Sieg in Monaco mit der anschließenden Siegerehrung in der Fürstenloge wäre für Vettel eine Premiere und "natürlich etwas ganz Besonderes". Sollte dann nicht Weltmeister und Vorjahressieger Jenson Button hinter ihm auf Rang zwei landen, würde der Red-Bull-Pilot auch erstmals in seiner Karriere die WM-Führung übernehmen. Mit 60 Punkten liegt er zehn Zähler hinter Button (70) und sieben hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso (67). Der dreifache Weltmeister Niki Lauda sieht gute Chancen für einen Red-Bull-Doppelsieg: "Ich weiß nicht, wer die in Monaco schlagen soll. Die sind unantastbar", glaubt der Österreicher.

Rückkehr zum alten MGP W01

Wohl auch für Schumacher, auch wenn der für den Tanz zwischen den Leitplanken einen ganz besonderen Silberpfeil bekommt. Nicht mit dem um sieben Zentimeter längeren Radstand der erstmals in Barcelona eingesetzten überarbeiteten Version, sondern mit einem verbesserten alten Auto unter anderem mit spezieller Aerodynamik und einer geänderten Lenkung soll Schumacher möglichst perfekt durch die enge Haarnadelkurve auf der Anfahrt zum berühmten Tunnel kommen.

"Wir sind aber von der Effizienz nicht auf dem Niveau von Red Bull", so Schumacher am Donnerstag im neuen Mercedes-Motorhome, das in zwei Tagen aus 16 Containern zusammengebaut wird und weniger als zwei Millionen Euro gekostet hat. "Aber als Team haben wir in Barcelona einen fantastischen Job gemacht. Nur deshalb konnte ich Jenson Button angreifen und ihn danach hinter mir halten."


Fotos: Großer Preis von Monaco, Pre-Events


Vielleicht kommt die Verwendung des alten Autos, mit dem er immerhin zweimal Dritter war und sich vor Barcelona auf Platz zwei der WM-Gesamtwertung geschoben hatte, Schumachers Teamkollegen Rosberg entgegen. Der war nämlich in Spanien mit dem neuen Silberpfeil überhaupt nicht zurechtgekommen, war erstmals am gesamten Wochenende langsamer als Rückkehrer Schumacher und blieb ohne Punkte.

Vor seiner eigenen Haustür will es der in Monaco aufgewachsene Rosberg wieder besser machen: "Ich freue mich, dass meine ganze Familie und alle meine Freunde mich während des Rennwochenendes unterstützen. Und es ist praktisch, so nahe an der Strecke zu wohnen", sagt Rosberg.