Schumacher schreibt den WM-Titel noch nicht ab

Michael Schumacher droht die Freude am Fahren nach dem mäßigen Auftakt ebenso wenig zu verlieren wie seinen Glauben an den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei von 19 Rennen liegt Comeback-Superstar Michael Schumacher mit neun Punkten (Sechster in Bahrain, Zehnter in Australien) gerade mal an achter Stelle der Fahrer-WM. Dennoch hat der Mercedes-Pilot die Weltmeisterschaft noch nicht abgeschrieben, weil er glaubt, dass sich sein Team in den kommenden Wochen und Monaten deutlich steigern kann.

Titel-Bild zur News: Andrew Shovlin und Michael Schumacher

Michael Schumacher mit seinem Renningenieur Andrew Shovlin

"Wir haben doch noch alle Möglichkeiten", wird Schumacher von der 'Bild'-Zeitung zitiert. "Ich habe die WM ganz sicher noch nicht aufgegeben - das ist viel zu früh. Die entscheidende Frage ist: Wie lange brauchen wir, um das Auto nach ganz vorne zu entwickeln? Und da bin ich optimistisch." Schon am kommenden Wochenende rechnet er mit einer Steigerung: "Wir wollen auf das Podium, wir sind nicht allzu weit weg. Und danach wird auch noch einiges kommen."#w1#

Hinter den Kulissen arbeitet Mercedes an einem F-Schacht-System nach McLarens Vorbild; außerdem fordert Ross Brawn eine Klarstellung des Themas Kontrolle der Bodenhöhe. Diese beiden Features, über die der Silberpfeil MGP W01 derzeit noch nicht verfügt, könnten pro Runde mehrere Zehntelsekunden bringen. Außerdem bedeutet der Europa-Auftakt am 9. Mai in Barcelona nach den Übersee-Rennen aus logistischen Gründen die erste echte Chance, größere Updates zu bringen.

Das ändert freilich nichts daran, dass Schumacher im Stallduell mit Nico Rosberg bisher das Nachsehen hatte, was für viele seiner Fans überraschend kam. Aber der siebenfache Weltmeister lässt diesen Druck nicht an sich ran: "Wisst ihr was? Der Druck, die Erwartungshaltung - das ist mir alles total egal", winkt er ab. "Mir geht es wirklich nur darum, Spaß zu haben. Und ganz im Ernst, ich kann allen nur sagen: Ich habe einen riesigen Spaß."


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Malaysia, Pre-Events


"Die Leute denken vielleicht, dass ich nichts gezeigt habe, aber ich sehe das anders. Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung. Klar: Im Moment sind wir mit dem Auto nicht so weit, dass wir gewinnen können, doch das wird kommen. Wir werden das schaffen, auf jeden Fall", gibt sich der 41-Jährige optimistisch. Momentan sei Mercedes allerdings hinter Red Bull und Ferrari nur die Nummer drei im Feld - gemeinsam mit McLaren.

Das wurde in Australien offensichtlich, als Schumacher nicht einmal an Formel-1-Küken Jaime Alguersuari problemlos vorbeikam. Doch dafür gibt es offenbar auch noch eine andere Erklärung: "Unser Auto hat ein Problem, wenn es anderen hinterherfährt", so der Deutsche. "Es ist aerodynamisch sehr empfindlich. Es ist uns fast unmöglich, andere zu überholen. Das hat auch Nico erlebt. Da sind andere einfach besser."