Vertrag mit ADAC läuft aus: Wie geht es mit der DTM und Zandvoort weiter?

Wieso es gut aussieht, dass der Lieblingskurs vieler Fahrer im DTM-Kalender bleibt, wie die Besucherzahlen ausfielen und wie es zur Assen-Kollision mit der MotoGP kam

(Motorsport-Total.com) - Dieses Jahr kehrte die DTM durch den ADAC-Vertrag mit dem Circuit Zandvoort nach vier Jahren Pause auf den spektakulären Dünenkurs zurück - doch die Zukunft ist ungewiss. Denn der aktuelle Kontrakt, der ursprünglich für das ADAC GT Masters abgeschlossen wurde, läuft dieses Jahr aus.

Titel-Bild zur News: Zandvoort

Der Circuit Zandvoort zählt zu den Lieblingsstrecken der DTM-Piloten Zoom

Die zahlreichen DTM-Piloten, für die Zandvoort das Highlight im Kalender ist, dürfen sich aber Hoffnung machen, auch in Zukunft auf dem Kurs zu fahren. "Wir arbeiten aktuell an einer neuen Vereinbarung", offenbart Erik Weijers, der in Zandvoort als sportlicher Leiter fungiert, im Gespräch mit den niederländischen Kollegen unseres Schwesterportals 'motorsport.com'.

"Wir sind uns bereits einig, dass wir weitermachen wollen. Die Rahmenbedingungen stehen, es geht also darum, ein paar Kleinigkeiten und ein paar Punkte und Kommas anzupassen, über die wir reden müssen."

24.000 Zuschauer bei DTM-Wochenende in Zandvoort

Ein neuer Vertrag für die kommenden Jahre sei also nur noch eine Formalität. Welche Laufzeit man im Visier habe? "Ich weiß es nicht", grinst Weijers. "Unser letzter Vertrag ging über 18 Jahre, also wer weiß", spielt er auf den alten Deal mit der früheren DTM-Dachorganisation ITR an, der Ende 2018 auslief.

Mit dem Comeback der DTM ist man in Zandvoort laut eigenen Angaben zufrieden. Der ADAC veröffentlichte eine Zuschauerzahl von 24.000 Besuchern am gesamten Wochenende - für ein Auslandsrennen ein ordentlicher Wert. Zum Vergleich: Im Vorjahr kamen 14.500 Besucher zum ADAC GT Masters an den Dünenkurs.

Und beim DTM-Auftakt in Oschersleben, wo übrigens ein neuer DTM-Vertrag bis Ende 2026 abgeschlossen wurde, zählte man 32.000 Besucher. Dass es nicht mehr waren, führt der ADAC auch auf den Pfingsten-Termin zurück, den viele als Familien-Wochenende nutzen.

Warum man in Zandvoort mit Besucherzahlen zufrieden ist

Vergleicht man diese Zahlen mit dem Rekordzuschauerwert der DTM-Saison 2021 - in Assen wurde damals die Zahl 40.000 angegeben -, dann ist noch etwas Luft nach oben. Es ist allerdings fraglich, ob die Assen-Zahl repräsentativ ist, denn viel hängt von der Zählweise ab. Zu ITR-Zeiten wurden Fans, die das gesamte Wochenende besucht haben, jeden Tag neu gezählt.

Die Besucherzahlen in Zandvoort seien gut, "wenn man bedenkt, dass die DTM vom ADAC übernommen wurde und die ganze Organisation erst aufgebaut werden musste", spielt Weijers auf die späte Übernahme der DTM-Rechte durch den ADAC an. "Unter diesen Umständen sind die Besucherzahlen alles andere als enttäuschend, zumal man die Wetterbedingungen bedenken muss. Sie werden in den kommenden Jahren sicher wachsen."

Sheldon van der Linde

Steilkurven-Spektakel: Der Kurs von Zandvoort liefert tolle Bilder Zoom

Abgesehen von der Hitze, die viele Menschen an den Strand oder ins Freibad lockte, gab es noch eine weitere Konkurrenzveranstaltung: Ausgerechnet an diesem Wochenende fand im etwas weniger als 200 Kilometer entfernten Assen das MotoGP-Wochenende statt - mit über 100.000 Fans alleine am Sonntag.

Keine Alternative zu MotoGP-Überschneidung mit Assen

"Das hat uns sicher auch ein paar Fans gekostet, aber es ist sehr schwierig, einen Kalender wie diesen zusammenzustellen", erklärt Weijers, warum man die Terminkollision nicht vermieden hat. Neben den zahlreichen anderen Rennserien und 24-Stunden-Klassikern, denen die DTM wegen der Programme der Teams und Fahrer ausweichen muss, gibt es auch in Zandvoort zahlreiche Einschränkungen.

"Als Circuit Zandvoort sind wir ab Mitte Juli wegen dem Aufbau für den Grand Prix der Niederlande komplett zu und sind erst wieder ab September flexibel", erklärt Weijers. Dazu kommt, dass es in Zandvoort Lärmbeschränkungen gibt: Nur an zwölf Tagen pro Jahr dürfen die Grenzwerte überschritten werden. Und die DTM-Saison hat 2023 nach den Umstellungen erst Ende Juni begonnen, um den Teams mehr Zeit zu geben.

"Am Ende gibt es ein Datum, mit dem man planen kann - und das muss es sein", erklärt Weijers. "Wenn das dann mit der TT in Assen kollidiert, dann ist das ärgerlich, aber da kann man nichts machen", sagt er - und bemüht sich um einen positiven Blickwinkel: "Zumindest ist es ein großartiges Wochenende für den Sport in den Niederlanden."

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