Scheiders Kampfansage: Von P16 zum vorzeitigen Titel?
Timo Scheider erklärt, warum er "relaxter ist als je zuvor" ist und wie er im Rennen mit einer aggressiven Strategie das Blatt wieder wenden will
(Motorsport-Total.com) - Nach der ersten Enttäuschung über das völlig verkorkste Qualifying in Dijon ist in Timo Scheider schnell wieder der Kampfgeist erwacht. Natürlich hatte er eine andere Vorstellung von seinem Frankreich-Wochenende, doch jetzt versucht er eben, das Beste aus seiner misslichen Lage und aus Startplatz 16 zu machen.

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Timo Scheider kann nichts mehr verlieren und fährt volle Attacke
"Ich glaube, ich bin jetzt viel relaxter, als ich jemals war. Denn dahinten kann ich nichts mehr verlieren, ich kann nur noch nach vorn kommen", sagt er schulterzuckend gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Entweder gibt es einen Totalausfall oder ein gutes Resultat. Es ist mein Ziel, auf jeden Fall Punkte zu holen."#w1#
"Das heißt, ich werde morgen eine aggressive Strategie fahren und hoffentlich eine aggressive Pace haben, das ist mein Ziel", lautet seine Kampfansage. Wo er dann am Ende rauskommt, das werde sich zeigen: "Das hängt davon ab, was sich vorn entwickelt und passiert. Aber es ist natürlich trotz allem noch alles drin, Paffett steht 'nur' auf Platz. Es wäre natürlich schön, wenn ich in seine Nähe kommen könnte."
Zwar habe Teamkollege und Verfolger Mattias Ekström von Startplatz vier aus "alle Möglichkeiten", aber Scheider will nichts ausschließen: "Wer weiß was morgen ist. Vielleicht werde ich von Platz 16 aus doch noch Meister?" Die Möglichkeit dazu besteht durchaus: Selbst wenn Scheider eine Nullnummer verzeichnet, müsste Mattias Ekström mindestens Siebter werden und Gary Paffett müsste mindestens Fünfter werden, um einen vorzeitigen Titelgewinn von Scheider zu verhindern. Die Chancen dafür stehen für seine Rivalen zwar gut, aber jeder weiß: In der DTM ist alles möglich.
Scheider selbst will seinen Teil dazu beitragen. Auch wenn die Strategiemöglichkeiten in Dijon wegen der langen Renndistanz beschränkt sind, könne man experimentieren, betont er: "Wenn man sich das alles richtig einteilt, denn ist auch das möglich. Ich glaube schon, dass wir morgen etwas Besonderes ausprobieren müssen, um von hinten noch ganz nach vorn zu kommen."
Die beste Möglichkeit, um jede Menge Plätze gut zu machen, ist bereits der Start. In Barcelona hat Scheider mit seinem "Raketenstart" überzeugt. Von Platz 16 aus wird es nicht ganz so einfach: "Da hinten kann immer viel passieren. Es ist wichtig, das mit genügend Übersicht anzugehen, denn wenn nach der ersten Runde schon Anbauteile vom Auto fehlen, dann ist es natürlich schwierig, im weiteren Rennverlauf noch eine gute Performance zu haben. Deshalb versuche ich, einen guten Start zu haben, mich in der ersten Ecke ein bisschen rauszuhalten und dann sehen wir mal, was passiert."

