• 25.10.2008 15:56

  • von Britta Weddige

Scheider: "Paul muss sich warm anziehen"

Timo Scheider gibt sich nicht geschlagen: Von Startplatz drei aus versucht er beim Finale in Hockenheim, sich endgültig gegen Paul Di Resta durchzusetzen

(Motorsport-Total.com) - Während die Mercedes-Fans feiertern, zitterten die Audi-Fans in Hockenheim mit ihrem Helden Timo Scheider mit. Der Deutsche hatte kein leichtes Qualifying: Er fuhr als erster Neuwagenpilot raus, wurde dann aber durch eine rote Flagge gestoppt. Das kostete bereits einen Satz Reifen. In Q2 segelte er dann gleich in der ersten Kurve seiner ersten schnellen Runde über die Randsteine und kam nicht nur weit nach außen von der Strecke ab, sondern beschädigte sich auch noch sein Auto.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider muss nun versuchen, an Paul Di Resta vorbeizukommen

Am Ende jedoch hatte Scheider seinen Rhythmus - fast - wiedergefunden. Mit seiner letzten Attacke scheiterte er knapp und musste sich seinem Titelrivalen Paul Di Resta geschlagen geben. Während der Schotte von Startplatz zwei ins Finalrennen geht, steht Tabellenführer Scheider dahinter als Dritter. Da die beiden nur zwei Punkte trennen, muss er an Di Resta vorbeikommen, um sich den Titel zu holen.#w1#

"Es war ein hartes Qualifying heute mit dem Fehler im ersten Segment", bilanzierte Scheider. "Wir hatten doch ein paar Teile im Auto verloren und mussten die wieder anbringen. Aber das Positive ist, dass wir danach dem doch standgehalten haben und in der Nähe von Paul gelandet sind. Platz drei ist nicht das Schlechteste."

"Es war leider nicht genug Platz für das Auto, das war das Problem." Timo Scheider

Er habe gleich in seiner ersten schnellen Runde alles versucht - dadurch kam es zum Fehler: "Die erste Kurve ist breit und offen, nachdem man die Pylonen entfernt hat. Ich dachte, dass dort genug Platz für mich ist. Aber es war leider nicht genug Platz für das Auto, das war das Problem."


Fotos: Timo Scheider, DTM-Finale in Hockenheim


Erst der Abbruch, dann der Fehler - "wenn so etwas passiert, beginnt man schon nachzudenken", gab Scheider zu. "Da steigt der Druck - obwohl man immer unter Druck steht. Aber wir sind cool geblieben, die Jungs haben in der kurzen Pause einen tollen Job gemacht. Sie haben versucht, alles zu reparieren, was kaputt war. Und ich bin mit P3 wirklich zufrieden."

"Von P3 auf P1 ist es auch nicht so schwierig, das sind nur zwei Plätze" Timo Scheider

Nach seinem Fehler sei er in der ersten Kurve ein bisschen zu vorsichtig gewesen, räumte Scheider weiter ein. "Das hat mich ein paar Zehntel gekostet", so der Audi-Pilot. "Und im letzten Segment habe ich dann in der letzten Kurve vor Start und Ziel enorm viel Poweroversteer gehabt, das noch einmal Zeit gekostet hat." Doch der Deutsche will nicht lange über verlorene Chancen sinnieren: "Wir haben Pole mit Mattias Ekström und sind dicht bei Paul. Und der kann sich im Rennen warm anziehen", lautete seine Kampfansage.

Für die Titelentscheidung will Scheider gleich am Start sorgen: Wenn er sich da an Di Resta vorbeischieben kann, ist er wieder auf Meisterkurs. "Ich stehe auf der sauberen Seite und werde mein Bestes versuchen. In Le Mans bin ich von P5 vor auf P1 gefahren, das will ich hier wieder schaffen. Und von P3 auf P1 ist es auch nicht so schwierig, das sind nur zwei Plätze", gab er lächelnd seine Strategie vor.