• 25.10.2008 16:33

  • von Britta Weddige

Polesetter Ekström: Der Mann vor den Rivalen

Mattias Ekström kann locker fahren und hat sich in Hockenheim seine zweite Saisonpole geholt - Im Rennen könnte er zur Schlüsselperson werden

(Motorsport-Total.com) - Es ist selten, dass der Polesetter nach einem Qualifying etwas abseits des allgemeinen Interesses steht. Es sei denn, man befindet sich beim Saisonfinale wie an diesem Wochenende die DTM in Hockenheim und der Polesetter hat mit der Titelentscheidung nichts mehr zu tun. Während sich alle Blicke auf das Duell des Tabellenführers Timo Scheider gegen Paul Di Resta richteten, sicherte sich Mattias Ekström seine zweite Saisonpole. Der amtierende Meister steht damit direkt vor den beiden Piloten, die noch die Chance haben, morgen sein Nachfolger zu werden.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström hat sich in Hockenheim seine zweite Saisonpole geholt

"Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich die Pole Position geholt habe", strahlte Ekström danach. "Das ist schon etwas Besonderes. Heute habe ich mich im Auto sehr gut gefühlt, es ließ sich gut fahren und ich konnte in Q3 zwei ähnlich gute Rundenzeiten ohne Fehler fahren. Ich bin mit meiner Performance und der Leistung des Teams wirklich sehr zufrieden." In seiner zweiten schnellen Runde in Q3 sei er zwar in der Mercedes-Arena ein bisschen von der Ideallinie abgekommen, "aber ich würde nicht sagen, dass das mehr als ein oder zwei Hundertstelsekunden ausgemacht hat. Nein, es war wirklich eine gute Runde."#w1#

Das Thema Titelverteidigung konnte Ekström eigentlich schon in Barcelona abhaken. Seitdem fährt er locker und befreit auf: "Druck hat man zwar immer, aber es ist ein anderer Druck, wenn man nicht mehr um die Meisterschaft fährt. Ich gehe dieses Wochenende genauso an wie das in Le Mans. Ich bin sehr entspannt ins Qualifying gegangen und das werde ich auch im Rennen tun. Das scheint ganz gut zu funktionieren", sagte er über die neue Lockerheit und fügte grinsend hinzu: "Vielleicht merke ich mir das für das nächste Jahr."

"Wenn es nötig wird gegen sie zu kämpfen, werde ich mich sicher gegen Timo weniger wehren als gegen Paul." Mattias Ekström

Im Rennen könnte Ekström dennoch zur Schlüsselfigur werden. Die Titelrivalen Di Resta und Scheider stehen als Zweiter und Dritter direkt hinter dem Schweden. Und Ekströms Audi-Teamkollege Scheider muss an Mercedes-Mann Di Resta vorbeikommen, wenn er den Titel holen will. Andersherum gilt: Will Di Resta Meister werden, muss er Scheider hinter sich halten.

Ekström würde sich am liebsten aus dem Titelkampf hinter sich heraushalten: "Ich werde versuchen, einen guten Start zu machen und so schnell wie möglich zu fahren." Doch wenn das Davonziehen nicht klappt und die Titelrivalen näher rücken, weiß Ekström auch, was zu tun ist: "Wenn es nötig wird gegen sie zu kämpfen, werde ich mich sicher gegen Timo weniger wehren als gegen Paul.", sagte er und fuhr lachend fort: "Ein guter Tipp für Paul ist, es nicht zu hart zu versuchen. Denn er weiß ja schon, wie leicht da was ... nein, Spaß beiseite. Das Rennen ist lang und ich werde mich darauf konzentrieren, einen guten Start zu machen und mein eigenes Rennen zu fahren. Das hat beim Saisonauftakt hier auch schon gut funktioniert. Da stand ich auf P2 und habe das Rennen gewonnen. Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben, es wird auf alle Fälle interessant."