• 25.10.2008 14:28

  • von Stefanie Szlapka

Ekström holte die Pole - Di Resta vor Scheider

Zwar ging die Pole-Position in Hockenheim an Mattias Ekström und Audi, doch im Titelkampf ist Paul di Resta vor Timo Scheider

(Motorsport-Total.com) - Es wurde das spannende Final-Qualifying in Hockenheim, das man sich gewünscht und mit dem man auch gerechnet hatte. Zwar steht mit Mattias Ekström ein Audi auf der Pole-Position - allerdings aus der Perspektive des Titelkampfs der Falsche. Denn Tabellenführer Timo Scheider musste sich seinem Mercedes-Rivalen Paul Di Resta geschlagen geben. Di Resta steht neben Ekström in der ersten Reihe, Scheider ist direkt dahinter Dritter. Die Vorentscheidung im Titelkampf könnte damit bereits am Start fallen - wer als Erster in die erste Kurve kommt, könnte dann auch Meister sein.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström holte sich die Pole und muss jetzt Schützenhilfe leisten.

Hinter Scheider lauern drei weitere Mercedes-Fahrer: Jamie Green ist Vierter, die dritte Startreihe bilden Bernd Schneider und Bruno Spengler. "Mit meinem letzten Satz neuer Reifen habe ich leider in der Sachskurve einen Fehler gemacht", berichtet der DTM-Rekordmeister Schneider, der in Hockenheim sein letztes Qualifying gefahren ist. "Sonst hätte ich zwei Plätze weiter vorne stehen können." Die beiden Audi-Piloten Martin Tomczyk und Tom Kristensen erreichten nur die Ränge sieben und acht.#w1#

Di Resta legte im letzten Qualifyingteil in seinem ersten Stint vor und übernahm die Spitze. Allerdings konnte sich Ekström an ihm vorbeischieben. Scheider reihte sich hinter dem Schotten ein - mit nicht ganz vier Zehntel Rückstand. Der Schotte eröffnete auch den zweiten Stint: Zwar holte er sich die absolute Bestzeit im ersten Sektor, konnte sich aber auf dem Rest der Strecke nicht verbessern und blieb auf Rang zwei. Ekström konnte es deswegen ruhig angehen und blieb mit seiner Zeit von 1:32.244 Minuten vorne. Scheider hingegen konnte seine Zeit zwar verbessern, blieb aber Dritter hinter Di Resta.

Abbruch im ersten Qualifyingteil

Das Qualifying begann wieder turbulent: Kaum sprang die Boxengassenampel auf grün, fuhren die ersten Piloten auf die Strecke. Das Qualifying eröffnete Susie Stoddart zusammen mit Mathias Lauda. In den ersten Minuten waren alle Jahreswagen auf dem Kurs unterwegs. Nach drei Minuten fuhr Timo Scheider aus der Box und war damit als erster der aktuellen Boliden auf Zeitenjagd.

Doch er konnte keine schnelle Runde hinlegen, da nach vier Minuten das Qualifying unterbrochen werden musste. Markus Winkelhock hatte einen Unfall. Zuvor war sein Audi-Jahreswagen nach einem Fahrfehler ausgebrochen, rutschte über Strecke und Kiesbett in die Reifenstapel. Dabei beschädigte er sein Auto erheblich. Die Rennleitung entschied sich im Anschluss, alle Autos in den zweiten Qualifyingteil einziehen zu lassen.

Scheider macht es spannend

Im Q2 blieben den nun nur noch 18 Piloten 19.47 Minuten Zeit, sich für die Top 8 zu qualifizieren. Wieder gingen die Jahreswagen zuerst auf die Strecke. Allerdings entschied sich Timo Scheider recht früh aus der Box zu fahren und die noch freie Strecke auszunutzen. Auch Bernd Schneider und Jamie Green folgten wenig später. Tom Kristensen entschied sich nach rund vier Minuten auf Zeitenjagd zu gehen.

Doch Scheider vergeigte seine erste schnelle Runde: In der ersten Kurve nach Start/Ziel war er über den Curb geräubert und dann zu weit nach außen getragen worden. Er brach die Runde ab und kam in die Box, um seinen Audi kontrollieren zu lassen. Dafür fuhr Paul di Resta auf die Strecke und setzte sich sofort an die Spitze.

Rund acht Minuten vor Schluss ging Scheider wieder auf die Strecke. Er schaffte es auf Anhieb, sich hinter Di Resta auf den zweiten Platz zu setzen - mit nicht mal einem Zehntel Rückstand. Er ging im Anschluss direkt in die Box. Bis auf Martin Tomczyk blieben alle Fahrer aktueller Boliden in der Box. Zudem versuchten alle Jahreswagen den Sprung in die Top 8 zu schaffen.

Alle aktuellen Autos weiter

Nach dem Ende der Session hatten die Audi-Jahreswagen die Nase vorne. Den undankbaren neunten Rang sicherte sich Mike Rockenfeller. "Ich habe in der letzten Kurve meiner schnellsten Runde einen Fehler gemacht und etwas Zeit verloren", erzählt der Deutsche. "Vielleicht hätte es sonst gereicht." Hinter ihm landeten Oliver Jarvis und Alexandre Prémat.

Schnellster der 2007er-Mercedes-Piloten war mal wieder Gary Paffett. "Ich bin zufrieden, aber nicht glücklich", so der Brite. "Aber es ist schwer die Neuwagen zu schlagen. Mir ist im dritten Sektor ein Fehler unterlaufen, ohne den ich vielleicht auf den neunten Rang gekommen wäre." Eine gute Leistung zeigte Christijan Albers im zwei Jahre alten Audi und erreichte den 13. Rang.

Auf den Niederländer folgen die restlichen Mercedes-Jahreswagen mit Maro Engel, Mathias Lauda, Ralf Schumacher und Susie Stoddart. "Ich bin sehr enttäuscht, da ich viel Übersteuern hatte", ärgerte sich die Schottin. Das Schlusslicht bildete Katherine Legge im 2006er Audi - obwohl sie immerhin noch vor Winkelhock liegt, der nach seinem Abflug nicht mehr mitfahren konnte.