Pole bei DTM-Debüt, dann disqualifiziert: Regeländerung sorgt für Green-Drama!

Beim ersten DTM-Qualifying holte Rookie Ben Green die Pole, er wurde aber wegen Untergewichts disqualifiziert: Wie es zum Drama beim Emil-Frey-Ferrari-Team kam

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Drama um den britischen Rookie Ben Green beim Auftakt in Oschersleben: Im ersten DTM-Qualifying seines Lebens fährt der 27-jährige Emil-Frey-Ferrari-Pilot sensationell Poleposition - und stellt mit 1:20.893 sogar einen neuen Rundenrekord auf! Doch dann wird er disqualifiziert und ans Ende des Feldes verbannt, weil sein Bolide um 6,5 Kilogramm zu leicht ist.

Titel-Bild zur News: Ben Green

Laut dem Team hätte Ben Green auch mit korrektem Gewicht die Pole geholt Zoom

Der bitter enttäuschte Green schreibt auf Instagram von einem "Missverständnis, was das 2025er-Reglement angeht", das zum folgenschweren Irrtum führte. Aber was war genau passiert? "Vom letzten Jahr zu diesem Jahr gab es eine Regeländerung beim Kameragewicht", erklärt Emil-Frey-Technikchef Lorenz Frey Hilti.

Da das Team durch Green dieses Jahr ein drittes Auto einsetzt, habe man auch "eine neue Crew. Wir haben nicht alles richtig miteinander abgesprochen. Darum war Bens Auto leider um das Kameragewicht zu leicht", erklärt der Schweizer.

Was sich beim Reglement im Vergleich zu 2024 geändert hat

Die 6,5 Kilogramm machen "in Rundenzeit kaum was aus, das ist keine Zehntelsekunde", ist Flach überzeugt, dass Green auch mit regulärem Gewicht die Pole geholt hätte. Denn: Landgraf-Mercedes-Pilot Lucas Auer, der die Pole abstaubte und später gewann, war um 0,111 Sekunden langsamer. "Aber das hilft am Ende nichts. Wir haben einen Fehler gemacht", übernimmt er die Verantwortung.

Aber was hat sich im DTM-Reglement genau geändert? Ab dieser Saison ergibt sich laut Artikel 26.1 das Fahrzeuggewicht aus dem Mindestgewicht gemäß der Balance of Performance, dem Fahrerballast von einheitlich 85 Kilogramm und neun Kilogramm für die Onboard-Kamera. Piloten wie Green, die keine Kamera an Bord haben, müssen die neun Kilogramm durch zusätzlichen Ballast ausgleichen.

"Im Vorjahr konntest du das reduzieren, jetzt musst du es ergänzen", stellt Flach klar, dass das Kameragewicht im Vorjahr noch Teil des Gesamtgewichts war und nicht oben drauf kam. Ein Fehler, der übrigens nur bei Green passierte, obwohl auch Teamkollege Thierry Vermeulen keine Kamera an Bord hatte. Schuld war laut Flach ein Kommunikationsproblem zwischen den Crews.

Emil-Frey-Teamchef: "Solche Fehler dürfen uns nicht passieren"

"Solche Fehler dürfen uns nicht passieren", ärgert sich auch Teamboss Lorenz Frey-Hilti. Was besonders bitter ist: Green, der 2021 DTM-Trophy-Meister wurde, träumt seit Jahren von einem Einstieg in die DTM, scheiterte aber trotz seines Talents immer an der fehlenden Mitgift. Jetzt, wo er es endlich geschafft hat, zeigt sich die Serie von ihrer unbarmherzigen Seite.

"Für ihn war es natürlich deprimierend nach dieser perfekten Runde", erklärt Flach. "Wir haben uns als Team bei ihm entschuldigt. Das ist wirklich schade für ihn, denn es wäre ein perfekter Einstieg gewesen. Trotz allem hat er gezeigt, wie schnell er sein kann."

Es war übrigens nicht das erste Mal, dass Green seine Qualifying-Stärke unter Beweis stellte: Denn er fuhr auch im Vorjahr in der Sprintserie der GT-World-Challenge Europe beim Emil-Frey-Team regelmäßig Toprunden und sorgte für zwei Polepositions.

Warum nach Disqualifikation bei Green nicht fiel ging

Dass Green im ersten Rennen in Oschersleben von Startplatz 24 "nur" auf Platz 18 kam, ist darauf zurückzuführen, dass man auf dem Kurs kaum überholen kann. Am Sonntag konnte er seine hervorragende Qualifying-Leistung vom Vortag nicht ganz wiederholen und startete mit vier Zehntel Rückstand von Platz elf.

"Wir haben versucht, bei ihm ein paar kleine Änderungen am Auto zu machen, um das Untersteuern zu minimieren. Das war ein Schritt zu weit", erklärt Flach den Grund. Dennoch hätte seine theoretische Bestzeit für Platz fünf gereicht. Im Rennen wurde er Opfer der wilden Startphase und verlor Positionen und kam am Ende auf Platz 15 ins Ziel.

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