• 29.05.2009 20:54

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Ralf Schumacher: Der Reset-Knopf ist gedrückt

Ralf Schumacher ist sich sicher, dass seine Kollegen im Mercedes-Neuwagen in der Lausitz weiter vorn sind - Er selbst noch in der "Findungsphase"

(Motorsport-Total.com) - Nach der Enttäuschung von Hockenheim kann es bei Mercedes nur aufwärts gehen. Und Ralf Schumacher ist davon überzeugt, dass das schon am EuroSpeedway Lausitz an diesem Wochenende der Fall sein wird. "So extrem in Hockenheim wird es hier sicherlich nicht sein", sagte er. Denn zum einen kam die Charakterstik des Kurses den C-Klassen in der Vergangenheit entgegen, zum anderen sind die aktuellen Mercdes zehn Kilogramm leichter als die neuen Audi.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher will sich vor allem in der Qualifikation steigern

Und Schumacher ergänzt: "Zu den Problemen, die wir haben, kam in Hockenheim bei den Stammpiloten auch noch viel Pech dazu. Von daher gehen wir hier wieder ganz neu motiviert ins Wochenende. Wir guter Hoffnung, dass wir ein ganzes Stück besser dran sind. Ich jedenfalls habe den Reset-Knopf gedrückt, aber das ist nach dem ersten Wochenende vielleicht auch kein Wunder."#w1#

HWA habe an den Autos eine Kleinigkeit verändert, berichtete Schumacher: "Aber in zwei Wochen hat man ja auch nicht ewig Zeit. Man arbeitet jedoch auf Hochtouren." Er selbst habe zur Problemlösung allerdings nichts beitragen können, räumte er lachend ein: "Ich habe selbst Probleme genug!"

"Ich hoffe jedenfalls, dass ich hier ein bisschen besser in den Fluss komme." Ralf Schumacher

Schumacher arbeitet weiter daran, sich an die Eigenschaften des Autos zu gewöhnen. "Vielleicht habe ich in Hockenheim auch teilweise einfach ein bisschen zu viel gewollt. Ich hoffe, dass es hier besser ist. Denn in der DTM geht es schnell rückwärts, wenn man versucht, schneller zu fahren. Aber ich bin ja noch in der Findungsphase. Ich hoffe jedenfalls, dass ich hier ein bisschen besser in den Fluss komme."

Problem: die Bremspunkte

Besonders schwer fällt ihm noch das Bremsen zum richtigen Zeitpunkt - ganz anders als in der Formel 1, wo er den Kniff schon recht früh raushatte. "Ich weiß auch nicht, warum das so ist. Ich bremse immer noch zu spät", räumte er ein. Er hofft jedoch, dass er am Lausitzring besser zurechtkommt, denn dort gibt es nicht solche "Stoppkurven, die auch noch zu machen" wie in Hockenheim. "Aber diese eine Tonne muss man erst mal zum Stehen bringen", gab er zu Bedenken. "Wenn man dann versucht, noch ein bisschen schneller zu fahren, geht es meistens in die falsche Richtung."

"Diese eine Tonne muss man erst mal zum Stehen bringen." Ralf Schumacher

Dennoch hat er es in Hockenheim fast bis in die Punkte geschafft, obwohl er zunächst mit Dachschaden die Box ansteuerte. Da dachte Schumacher zunächst, es sei ein früher Feierabend für ihn. Er war schon ausgestiegen, als ein Mechaniker sein verbeultes Dach mit einem schnellen Handgriff wieder in Form brachte: "Ich bin das nicht so gewohnt, dass man da dagegen tritt und es dann halbwegs wieder geht." Also ging es für Schumacher weiter, dann drehte ihn jedoch auch noch Katherine Legge um. "Das war meine Schuld, schließlich hätte ich gar nicht dahinten sein sollen", sagte Schumacher lachend.

Lieber am Freitag Traing

"Die meisten sind doch schon am Donnerstag da." Ralf Schumacher

Neues Auto, altes Problem - das war bei Schumacher in Hockenheim der Knackpunkt. In hinteren Feld kommt es eben häufiger zu Zwischenfällen. "Es könnte mir sicher nicht schaden, wenn ich an diesem Wochenende mal ein Stück weiter vorne stehe", sagte er. Mercedes müsse an der Perfomance in der Qualifikation arbeiten, "und vor allem ich." Um seine Teamkollegen macht sich Schumacher in der Lausitz keine Sorgen: "Bei dieser Strecke, bei 10 Kilogramm weniger und bei ein paar Änderungen am Auto glaube ich nicht, dass es für Paul, Bruno und Gary ein Problem sein sollte. Ich selbst muss abwarten, ob ich an diesem Wochenende ein bisschen besser mit dem Auto klarkomme. Aber das liegt dann an mir."

Dazu würde sich Schumacher auch wünschen, mehr Trainingszeit zu haben und vor allem schon am Freitag fahren zu können. Denn dann könnte am Abend schon einmal analysiert werden. Nach dem neuen Zeitplan geht es aber kurz nach dem Training schon in die Qualifikation. "Ich habe ich bisher noch nicht ganz verstanden, worin hier der Vorteil liegt. Denn die meisten sind doch schon am Donnerstag da", sagte er fragend. Ihm wäre es lieber, wenn es am Freitagabend schon eine Stunde Training gäbe: "Klar - den Leute, die das schon länger machen und sich leicht tun, denen ist es egal. Für die ist es vielleicht sogar ein Vorteil. Aber für Jahreswagenfahrer oder für Leute wie mich wäre es anders besser. Aber es ist halt, wie es ist."