• 08.05.2018 15:38

  • von Roman Wittemeier & Julia Spacek

Podestplatz am Sonntag: Audis Krise schon wieder vorbei?

Nach schwachen Leistungen am Samstag in Hockenheim konnte Audi den Abstand am Folgetag reduzieren: Alles nur eine Frage des richtigen Set-ups?

(Motorsport-Total.com) - Audi hat am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt der DTM 2018 in Hockenheim eine Achterbahnfahrt erlebt. Am Freitag präsentierte man sich im Training solide, am Samstag wurde man im Qualifying und im ersten Rennen von Mercedes und BMW teilt deutlich bezwungen. Die Champions des Vorjahres standen vor einem Rätsel. Haben die neuen Aerodynamikregeln alle Stärken des Audi RS5 DTM zunichte gemacht?

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller fuhr Audi mit Platz zwei am Sonntag etwas aus der Krise Zoom

In Neuburg an der Donau (Sitz von Audi Sport) und an der Rennstrecke in Hockenheim rauchten am Samstagabend die Köpfe. Die starke Tendenz zum Übersteuern hatte man zum ersten Rennen bereits in den Griff bekommen, dennoch war der Abstand riesig. "Da müssen wir halt beim Set-up noch ein paar Dinge ausprobieren - auch mal einen ganz extremen Weg", so die Ansage von Rennleiter Dieter Gass nach der Enttäuschung vom Samstag.

"Ich hätte am Samstag erwartet, dass Audi stärker wäre. Da war es ziemlich weit auseinander gezogen. Aber so etwas ist immer nur eine Frage der Zeit, bis sich das wieder ändert", erklärte BMW-Rennchef Jens Marquardt. Sein Mercedes-Amtskollege Ulrich Fritz ergänzte: "Das Set-up ist jetzt noch viel wichtiger. Man kann mechanische Schwächen nicht mehr mit aerodynamischen Möglichkeiten ausgleichen. Es war klar, dass Audi das schon hinbekommen wird. Wir hatten solch eine Situation auch schön öfters."

Die Prognosen der Konkurrenz trafen zu. Audi legte am Sonntag ein beachtenswertes Comeback hin. "Wir haben wirklich gute Arbeit geleistet über Nacht", so Mike Rockenfeller nach Platz zwei am Sonntag. "Natürlich war nicht jedes Auto perfekt und wir haben noch ein gutes Stück Arbeit vor uns, aber wir haben gesehen, wie gut wir im Rennen auf einmal dabei waren. Man darf einfach nie aufgeben." Woher der große Sprung von Samstag auf Sonntag kam, wird von Audi nicht erklärt.


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"Wir sind super happy, denn am Samstag haben wir noch gedacht, wir kriegen gar keinen Fuß so richtig auf den Boden. Am Sonntag hat sich ein anderes Bild gezeigt. Der zweite Platz fühlt sich ein bisschen an wie ein Sieg. Ich hoffe, dass es so weiter geht", fasst Audi-Motorsportchef Dieter Gass erleichtert zusammen. "Vielleicht waren wir von der Set-up-Philosophie etwas in der falschen Richtung unterwegs", meint der amtierende DTM-Meister Rene Rast.

Das Rätselraten ist im Lager der Ingolstädter noch nicht beendet. Trotz des Umschwungs von Samstag auf Sonntag besteht ein grundlegendes Problem. "Wir können es nicht erklären", so Gass. Rene Rast habe sein Set-up zum Sonntag kaum verändert, aber war in der Qualifikation plötzlich auf Platz zwei gefahren. "Das ist schwierig zu verstehen", so der Audi-Rennleiter. Man werde sich in den kommenden Tagen intensiv mit der Analyse der Daten beschäftigen.

"Ich glaube, wir werden es in diesem Jahr leider schwer haben", meint Rene Rast. "Durch die neuen Regeln verlieren wir mehr als die Gegner, das war ziemlich deutlich zu sehen", sagt Dieter Gass. Beobachter im fahrerlager waren sich nahezu einig: Audi hat seine Erfolge 2017 aufgrund einer ausgefeilten Aerodynamik einfahren können. Entsprechend hatte man mehr zu verlieren. Zudem haben BMW und Mercedes angeblich etwas bessere Motoren - ein weiterer Schlüssel in der DTM-Saison 2018.

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