"Jungs haben Problem gefunden": Hat Engel Qualifying-Schwäche überwunden?
An den ersten drei DTM-Wochenenden kam Maro Engel im Qualifying nicht auf Touren: Wieso es am Norisring klappte und welches Problem sein Team gefunden hat
(Motorsport-Total.com) - Bis zum Norisring-Wochenende war die DTM-Saison 2024 für Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel eine zweischneidige Angelegenheit: Im Qualifying war er nie besser als Zehnter, fuhr dann aber in den Rennen mit starken Aufholjagden sogar Podestplätze ein, wodurch er mit Platz vier in der Tabelle bester Mercedes-AMG-Pilot ist. Und in Nürnberg klappte es dann mit den Startplätzen sechs und drei endlich auch im Qualifying.

© Alexander Trienitz
Am Norisring war Engel erstmals 2024 auch im Qualifying bester AMG-Pilot Zoom
Weil sein Winward-Team ein Problem am Auto gefunden hat? "Die Jungs haben einen Megajob gemacht, haben wirklich alles auf den Kopf gestellt und letztendlich ein Problem an der Aufhängung gefunden", offenbart Engel im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
Worum es genau ging, will er nicht im Detail sagen, "aber es war eine Materialermüdung, die stattgefunden hat. Da war was nicht so, wie es sein sollte - und das hat einen relativ großen Einfluss und hat uns leider gehemmt."
Wie Winward das Aufhängungsproblem gefunden hat
Vor allem die schwache Leistung in Zandvoort hatte den 38-Jährigen stutzig gemacht. "Es ist kein Geheimnis, dass Zandvoort eine Strecke ist, die ich liebe und auf der ich immer sehr gut war", sagt der Vorjahressieger. "Und wir waren wirklich schlecht in Zandvoort, das muss man ehrlich sagen. In jeder Session letzter Mercedes. Und es gab keine Performance."
Auf den Daten sei nichts sichtbar gewesen, dennoch habe seine Winward-Truppe "nichts unversucht lassen", um die Ursache zu finden. "Sie haben das Auto auseinandergenommen und haben es dann eben gefunden", freut sich Engel, der sich nach dem zweiten Platz am Sonntag bei seinem 100. DTM-Rennen bei der Winward-Mannschaft bedankte.
Worauf er das Aufhängungsproblem zurückführt? "Die Autos leben, die Serie lebt", antwortet der Mercedes-AMG-Werksfahrer. "Wir fahren auf Strecken, auf denen wir abartig über Kerbs drüberfahren. Insofern haben wir uns irgendwie dieses Problem eingefangen."
Engel schon seit dem Lausitzring-Samstag gehemmt?
Und zwar nicht erst beim dritten Saison-Wochenende in Zandvoort. "Wir haben die Vermutung, dass es schon am Lausitzring-Wochenende losging, weil wir dort einen sehr guten Test hatten - und am Rennwochenende haben wir uns im Trockenen schon schwer getan", sagt Engel.
Am Freitag habe die Performance noch gepasst, am Samstag nicht mehr. "Dementsprechend liegt die Vermutung nahe, dass wir uns da die Probleme eingefahren haben", so Engel. "Dann ging es nach Zandvoort zum Test, wo es schwierig war - und dann auch am Rennwochenende. Das ist Teil des Alltags - und ist wichtig, dass wir es finden und jetzt nach vorne schauen, dass wir bei den nächsten Rennen stark sind.
Aufhängungstausch in der Lausitz brachte keine Lösung
Am Lausitzring wurde Engel im ersten Qualifying 13., im zweiten wurde er disqualifiziert, weil Winward nach Platz 19 absichtlich gegen die Parc-Ferme-Regel verstieß und laut Engel die komplette linke Vorderradaufhängung tauschte, weil man ein Problem in den Daten sah. Das scheint das Problem aber nicht gelöst zu haben, denn beim darauffolgenden Wochenende in Zandvoort war Engel in den Qualifyings 18. und Zwölfter.
Wieso er beim Auftakt in Oschersleben im Kampf um die Pole nicht über die Plätze 17 und zehn hinauskam? "In Oschersleben müssen wir es uns selbst ankreiden, dass wir in FT2 nicht wie der Rest des Feldes einen weiteren Quali-Run gemacht haben, nachdem FT1 so gut war", verweist er auf seine Bestzeit im ersten Training. "Wir haben es ein bisschen verpennt, dass sich die Strecke verändert hat und zu spät reagiert."
Positiv ist aber, dass Engel nach zweiten Plätzen in Oschersleben, bei Regen am Lausitzring und am Norisring in der Meisterschaft Vierter ist - und nur 15 Punkte auf Halbzeit-Champion Mirko Bortolotti fehlen. "Wichtig ist, dass wir das gefunden haben und jetzt nach vorne schauen - und bei den nächsten Rennen stark sind", so Engel. "Wir sind mit dabei und werden weiterkämpfen."


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