Mechaniker-Comeback nach Stoppdrama! Luca Engstler widmet ihm Podestplatz
Wie es dem in Zandvoort von Luca Engstler abgeräumten Grasser-Mechaniker geht, der beim 24-Stunden-Rennen in Spa schon wieder am Lamborghini schraubte
(Motorsport-Total.com) - Vor etwas mehr als einem Monat kam es am Zandvoort-Wochenende der DTM beim Grasser-Team zu einem folgenschweren Boxenunfall: Luca Engstler - dem die Sicht verdeckt war - räumte seinen Chefmechaniker ab, der für den Boxenstopp noch nicht bereit war (alle Details zum Unfall), wodurch dieser einen Bruch des Sprunggelenks und eine Verletzung des Schienbein erlitt.

© GTR Grasser Racing Team
Zwei Wochen nach der OP: Grassers Mechaniker schraubt schon wieder! Zoom
Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Obwohl Noah Folie nach der schweren Verletzungen operiert werden musste, ließ er es sich nicht nehmen, sein Team zweieinhalb Wochen nach dem Unglück beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps zu unterstützen.
"Er geht auf Krücken - und das ist sehr anstrengend für ihn, aber es ging von ihm aus, dass er in Spa mit dabei war", erzählt Teamchef Gottfried Grasser im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Er ist schon wieder voll motiviert."
Wie der Mechaniker in Spa das Team unterstützte
Auch wenn die Genesung gute Fortschritte mache, steigt Grasser noch etwas auf die Bremse. "Die Gesundheit geht vor", sagt er. "Er soll sich erst mal gut erholen. Der Heilungsprozess dauert noch ein bisschen. Boxenstopps wird er dieses Jahr keine mehr machen. Das wird sicher dauern über den Winter." Dennoch ist er optimistisch, dass der Mann schon "in ein paar Wochen wieder einsatzfähig ist".
Dass er sich so kurz nach der Verletzung die Reise aus Italien nach Spa-Francorchamps antat, war nicht nur für die Moral der Crew wichtig, sondern auch tatsächlich eine Hilfe. "Er ist bei uns Crewchief", sagt Grasser. "Und Spa ist immer eine harte Woche. Er hat das Team unterstützt, leistete Hilfestellungen, teilte die Leute ein. Er hat seine normale Arbeit gemacht."
Und beinahe wäre dem Grasser-Team in Spa mit Folies Unterstützung eine Sensation gelungen, denn nach der Pole von Franck Perera war man auch im Rennen in Topform - nur ein Problem mit der Tankanlage in der Anfangsphase brachte die Mannschaft, die am Ende Platz fünf einfuhr, aus dem Boxenstopp-Rhythmus.
Engstler: "Hat mir geschrieben, er hat keine Schmerzen"
Dafür durfte das österreichische Team am Samstag am Norisring jubeln, als Christian Engelharts Ersatzmann Franck Perera und Luca Engstler wie Sieger Rene Rast bei wechselhaften Bedingungen mit Slicks pokerten und die Plätze zwei und drei einfuhren - beide mit der Aufschrift "Get well, Noah !!!" am Lamborghini.
Engstler dachte nach seinem zweiten DTM-Podestplatz an seinen Mechaniker, der diesmal nicht vor Ort war. "Ehrlicherweise war er schon fast ein richtiges Vorbild, wie er mit der Situation umgegangen ist. Er hat mir die ganze Zeit geschrieben, er hat keine Schmerzen, es ist alles gut und ich soll mich aufs Fahren konzentrieren - und alles easy und gar kein Problem", erzählt der Grasser-Youngster bei ran.de.
"Ich habe schon gemerkt: Meistens, wenn das jemand sagt, dann hat es doch weh getan oder dann ist doch etwas im Hintergrund. Und natürlich machst du dir Vorwürfe."
Nach dem starken Rennen widmete er den dritten Platz seinem verletzten Mechaniker. "Das Podium ist definitiv für ihn und für seine Family", sagt Engstler. "Es ist einfach schön, wenn man wieder zu einem familiären Team fährt und so einen engen Kontakt zu allen hat. Das gibt einem schon Energie und Kraft."


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