"Echter Kämpfer": Wie es dem schwer verletzten Grasser-Mechaniker geht

Welche Verletzungen sich der Grasser-Mechaniker beim Boxenunglück zuzog, wie die Operation in Italien verlief und wie das Lamborghini-Team damit umgeht

(Motorsport-Total.com) - Wie geht es dem Grasser-Mechaniker, der am Samstag beim Boxenstopp von Luca Engstler durch eine unglücklich Verkettung der Umstände (so kam es zum Unfall) gerammt und schwer verletzt wurde? Laut Teamchef Gottfried Grasser wurde der Mann am Sonntag in seine Heimat Italien geflogen und dort inzwischen operiert.

Titel-Bild zur News: Luca Engstler, Franz Engstler

Genesungswünsche über dem Kotflügel von Luca Engstlers Lamborghini Zoom

"Das Sprunggelenk ist gebrochen - und er hat auch eine Schienbeinverletzung", sagt der Österreicher im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Er hat sich gleich nach der Operation gemeldet, und die Operation ist gut verlaufen."

Grasser zeigt sich von der Moral seines Mitarbeiters beeindruckt: "Es geht ihm in Anbetracht der Umstände wirklich gut. Wir sind in regelmäßigem Kontakt, er ist ein echter Kämpfer."

Genesungswünsche auf beiden Grasser-Boliden

Dennoch ist damit zu rechnen, dass der Mann länger ausfällt. "Jetzt steht die Genesung bevor. Das wird sicher eine Zeitlang dauern", sagt Grasser. Beim verletzten Teammitglied handelt sich um den Chefmechaniker der in St. Margareten in der Nähe des Red-Bull-Rings ansässigen Truppe.

"Er ist schon einige Jahre bei uns und ist ein sehr guter Mann", sagt Grasser, dessen Team beim Sonntagsrennen in Gedanken beim verunglückten Mann war. Zudem brachte man kurzfristig Aufkleber mit der Genesungsbotschaft "Get well, Noah !!!" an den Boliden von Engstler und Christian Engelhart an.

Das sei das Mindeste, sagt Grasser. "Ein Rennsport-Team ist ein Wanderzirkus und wie eine Familie. Wenn so etwas passiert, dann geht einem das schon sehr nahe."

Engstler: "Fühlt sich so an als hätte man was falsch gemacht"

Das gilt auch für Engstler selbst, dessen Sicht beim Zwischenfall durch den vor ihm fahrenden McLaren von Clemens Schmid verdeckt war. Dadurch konnte er nicht mehr rechtzeitig abbremsen und traf den Mann am Knöchel.

"Er schreibt natürlich, ihm geht's gut, alles easy, und ich soll mich aufs Fahren konzentrieren, aber das war ein großer Schlag", sagt der Youngster bei ran.de vor dem Sonntagsrennen. "Mir tut es unendlich Leid, auch wenn man nichts machen kann, aber am Ende fühlt es sich trotzdem so an als hätte man was falsch gemacht."

Auch sportlich schwierigeres Grasser-Wochenende

Aus sportlicher Sicht war es für das Grasser-Team ein Wochenende zum Vergessen. Nach dem Doppelausfall am Samstag schied Engelhart auch am Sonntag aus - wegen einer defekten Lichtmaschine. Das Problem dürfte von einem Kieselstein ausgelöst worden sein.

Engstler kam auf Rang zwölf ins Ziel. "Er ist ein sehr gutes Rennen gefahren, die Pace war gut", zeigt sich Grasser zufrieden. "Wir haben es aber im Qualifying diesmal nicht optimal hinbekommen."

Wie man am Sonntag auf den Ausfall des Mechanikers am Schlagschrauber reagierte? Statt ihm musste ein Mann ran, der zwar bereits Boxenstopps trainiert hatte, allerdings nie im Renneinsatz. "Das war ein sehr schwieriges Wochenende für uns, aber die Truppe hält super zusammen", bilanziert der Teamchef. "Das ist das Positive."

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