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  • 18.02.2008 17:09

  • von Britta Weddige

Haug: Kein Druck auf Schumacher

Mercedes erwartet sich in der ersten Saison noch keine Wunderdinge von Ralf Schumacher - Zunächst seien Platzierungen außerhalb der Top 10 realistisch

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Benz hat sich nach Mika Häkkinen den nächsten Formel-1-Piloten geholt, der Deal mit Ralf Schumacher ist unter Dach und Fach. Und für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist das keine kurzfristige Sache: "Die grundsätzliche Absicht ist, durchaus länger zusammenzuarbeiten", sagte Haug. "Aber man muss natürlich sehen, wie sich das ganze entwickelt, wie sich Ralf in der Serie fühlt und wie das ganze voran geht."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug, Ralf Schumacher, Hans-Jürgen Mathias, Gerhard Ungar

Willkommen im Team: Ralf Schumacher hat bei Mercedes unterschrieben

Wunderdinge erwarten sich die Stuttgarter noch nicht von ihrem Neuzugang. "Wenn man eine halbe Sekunde langsamer im Rennen fährt als die Spitze, dann ist man in der Formel 1 im Idealfall noch bei den Podiumsplätzen dabei, aber in der DTM ist man damit in der Regel im letzten Drittel des Feldes", erläuterte Haug. "Die Rundenzeiten liegen eng beieinander. Und ein DTM-Neuling wie Ralf, der er trotz all seiner Formel-1-Erfahrung ist, muss sich sicherlich erst einmal auf die zweistelligen Startplätze einstellen und möglicherweise sogar auf das letzte Drittel im Feld."#w1#

Erfahrung kann Schumacher helfen

"Ich denke aber, dass er als Racer, als erfahrener Rennfahrer, dann durchaus von seiner Erfahrung profitieren kann", fuhr der Motorsportchef fort. "Aber auf Anhieb Qualifyingergebnisse innerhalb der Top 10 zu holen, wird sehr, sehr schwierig sein. Deshalb machen wir überhaupt keinen Druck, was Ergebnisse betrifft. Mich und unsere Kollegen von HWA hat Ralf dadurch überzeugt, dass er will, dass er der Serie etwas zurückgeben will und dass er sich dort sportlich beweisen will."

Schumacher habe den Anspruch, sukzessive nach vorn zu kommen und sich dafür zu qualifizieren, in den nächsten Jahren einen Neuwagen zu bekommen, betonte Haug, aber: "Ich bitte einfach darum, dass man am Anfang die Dinge so sieht, wie sie sind in der DTM und eine gewisse Lehrzeit akzeptiert. Der Beweggrund für uns war, dass er sich mit vollem Willen in die Aufgabe stürzen will und sich als Teamplayer entwickeln will."

"Ich bitte einfach darum, dass man am Anfang eine gewisse Lehrzeit akzeptiert." Norbert Haug

DTM soll überschaubarer werden

Teamplay ist etwas, an das sich Schumacher in der DTM erst noch gewöhnen muss. Doch laut Haug haben auch Gebrauchtwagen-Piloten 2008 die Möglichkeit, ihr wahres Können zu zeigen: "Durch die Änderungen im sportlichen Reglement darf man durchaus erwarten, dass jeder Fahrer - auch innerhalb einer Marke - auf den Platz kommen soll, den er sich wirklich verdient. Es fängt beim Training an und der, der weiter vorn steht beim Qualifying, der hat die etwas bessere Strategie, das ist so, das ist auch in der Formel 1 so. Aber unser Wille ist, dass jeder Fahrer aus unserem Team an den Platz kommt, den er sich erfahren kann, dass da auch durchaus mehr gegeneinander gefahren wird. Das ist man dem Zuschauer schuldig und das ist möglicherweise nicht bei allen Rennen so gewesen, weil da zusammengespielt wurde. Aber alle Wettbewerber der DTM haben sich das vorgenommen."

Konkrete Punkte über das neue Reglement wollte Haug auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' noch nicht nennen, das sei die Aufgabe des DMSB. Aber: "Es wird darum gehen, dass man das Boxenstoppfenster anpasst, um das Rennen etwas überschaubarer zu machen. Das ganze soll dann geordneter, überschaubarer, zuschauer- und auch medienfreundlicher sein. Wir haben als Strategen sicherlich den Spaß daran, solche Strategien zu fahren, aber wenn es nicht hundertprozentig überschaubar begriffen wird, dann muss man das einfach überarbeiten. Und da ist man jetzt mit dem DMSB in einem sehr konstruktiven Prozess."

"Es wird darum gehen, dass man das Boxenstoppfenster anpasst, um das Rennen etwas überschaubarer zu machen." Norbert Haug

Rückkehr in die Formel 1 wäre möglich

Zurück zu Ralf Schumacher. Nun ist er also endgültig in der DTM angekommen. Hat er sich den Weg zurück in die Formel 1 durch diesen Vertrag verbaut? Nein, betont Haug. Schumacher könne jederzeit gehen, auch in dieser Saison, wenn ihm doch noch ein Formel-1-Cockpit angeboten werde: "Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen und es gilt generell: Wir werden immer einen Fahrer, wenn er aufsteigen kann, und wir sehen die DTM unterhalb der Formel 1 angesiedelt, unterstützen. Das haben wir in der Vergangenheit schon an den Beispielen Gary Paffett und Christjian Albers gesehen. Ich glaube, nichts anderes wäre richtig. Man kann auch niemand zwingen, in einer Serie zu fahren, in der er letztlich nicht fahren will. Und wenn es eine Aufstiegsmöglichkeit in der Formel 1 geben sollte, für welchen Fahrer auch immer, dann sind wir kooperativ, auch wenn er zur Konkurrenz gehen sollte."

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