• 07.02.2008 12:49

DTM-Boss will Schumacher im Silberpfeil sehen

Hans-Werner Aufrecht zur möglichen Schumacher-Verpflichtung: "Etwas Besseres kann nicht passieren" - Auch Lexus wäre willkommen

(Motorsport-Total.com/sid) - Ralf Schumacher im Mercedes-Silberpfeil - da reibt sich DTM-Boss Hans Werner Aufrecht voller Vorfreude die Hände. "Ralf hat herausragende fahrerische Fähigkeiten, eine tolle Persönlichkeit und ist sehr beliebt bei den Fans. Etwas Besseres kann einem doch nicht passieren", sagte Aufrecht dem 'sid'.

Titel-Bild zur News: Hans-Werner Aufrecht

Hans-Werner Aufrecht sieht gern prominente Namen in der DTM

Es sei ein genialer Schachzug von Mercedes gewesen, Schumacher bei Testfahrten ins Auto zu setzen. "Das finde ich große Klasse", meint Aufrecht. Gleichzeitig kritisiert er den Mercedes-Rivalen Audi, der die Chance ungenutzt ließ und sich nicht um Schumacher bemühte: "Wenn es die Möglichkeit gibt, einen Ralf Schumacher zu verpflichten, wäre jeder Hersteller gut beraten, ihn zu holen."#w1#

Aufrecht ist ein Kämpfer für große Namen in der DTM, egal, ob Mika Häkkinen, Heinz-Harald Frentzen oder Jean Alesi - alle waren eine Bereicherung für die Serie. Es sei aber nicht seine Aufgabe, den Sportchefs vorzuschreiben, welche Fahrer sie zu verpflichten haben: "Aber natürlich würde ich, wie auch alle Fans, Ralf Schumacher gerne in der DTM sehen."

Kein Auffangbecken für Formel-1-Oldtimer

Aufrecht wehrt sich zugleich gegen Behauptungen, die DTM sei ein Auffangbecken für Formel-1-Oldtimer. Das Wichtigste sei, dass der Sport stimme. Ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister wie Mika Häkkinen wäre doch nie in die DTM gekommen, wenn sie sportlich keinen Wert hätte, betont der AMG-Gründer.

Häkkinen, der seinen Helm nach der vergangenen Saison endgültig an den Nagel gehängt hat, habe der DTM sehr viel gegeben, genauso wie Alesi und Frentzen. Aufrecht: "Aber es war klar, dass sie alle nicht ewig fahren." Aber auch ohne Publikumsliebling Häkkinen habe er keine Angst um die Zukunft der DTM. Wenn diese Serie erst einen Star braucht, um Erfolg zu haben, stimme die Basis nicht. "Aber wir haben eine gute Basis, bei uns stimmt der Sport", sagt Aufrecht.

"Es war klar, dass sie alle nicht ewig fahren." Hans-Werner Aufrecht

Lexus wäre Aufrecht sehr willkommen

Wie in den Jahren zuvor muss die DTM mit nur zwei Herstellern über die Runden kommen; außer Audi und Mercedes wagt sich offenbar niemand auf "diese optimale Werbebühne" (Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich). Doch kann man mit nur zwei Marken gut über die Runden kommen? Aufrecht: "Seit 2000 wirft man uns vor, dass wir nicht genügend Hersteller haben und die DTM so nicht überleben kann. Das tun wir mittlerweile seit acht Jahren aber ganz erfolgreich - allen Kritikern zum Trotz."

Der DTM-Boss macht dennoch keinen Hehl daraus, dass es besser wäre, einen weiteren Hersteller zu haben. Angeblich plant die Marke Lexus einen DTM-Einstieg 2009. Laut Aufrecht habe Lexus auf dem Autosalon in Tokio ein Konzeptauto vorgestellt, das in der DTM fahren könnte: "Und es wäre sehr willkommen. Mehr gibt es dazu momentan nicht zu sagen."

Gedanken über die Zukunft der DTM

Die DTM habe sich über die Jahre gut entwickelt, trotzdem mache er sich natürlich Gedanken, wie das Produkt zu verbessern sei, sagt Aufrecht. Und Ideen dafür hat er schon: "Wir müssen sehen, dass der Sport auf der Strecke noch besser wird, dazu gehört, dass wir über das Boxenstopp-Reglement nachdenken, ansonsten wollen wir die Familienfreundlichkeit der Serie weiter verbessern."

"Wir müssen sehen, dass der Sport auf der Strecke noch besser wird." Hans-Werner Aufrecht

Auch ein Nachtrennen, wie es in diesem Jahr erstmals in der Formel-1-WM in Singapur stattfindet, sei für die DTM interessant. 2003 gab es auf dem Nürburgring schon mal ein Nacht-Qualifying in der DTM. So etwas umzusetzen, sei allerdings nicht einfach, sagt Aufrecht: "Man muss für eine gute Beleuchtung sorgen, es muss Fernsehzeit geben, und natürlich ist der Lärmschutz bei einem Nachtrennen auch ein Thema."