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Haug: "Es war ein verrücktes Rennen"
Abgerechnet wird erst bei der Zielflagge, und da hatte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug wieder allen Grund zur Freude: "Hätte nicht damit gerechnet"
(Motorsport-Total.com) - Wer auf einen Sieg von Mika Häkkinen gewettet hätte, der hätte wohl viel Geld gewonnen - von Startplatz 15 aus schien es für den Finnen unmöglich zu gewinnen. Und auch im Mercedes-Lager war man mit gedämpften Erwartungen ins Rennen gegangen. Mit fünf Audis auf den ersten fünf Startplätzen war die Ausgangslage nicht optimal für die Stuttgarter, dazu kam, dass sie das ganze Wochenende über hinter der Pace der Ingolstädter zurücklagen. Bei einem normalen Rennverlauf konnte man also aus Mercedes-Sicht nicht auf den großen Erfolg hoffen.

© xpb.cc
Unverhofft kommt oft: Norbert Haug konnte Mika Häkkinen zum Sieg gratulieren
Aber der Motorsport hat seine eigenen Gesetze und abgerechnet wird erst dann, wenn die Zielflagge geschwenkt wird. Diesmal kam die Safetycarphase für Mika Häkkinen zum richtigen Zeitpunkt: Er hatte schon beide Boxenstopps absolviert und konnte die Spitze übernehmen, als alle anderen Mitbewerber zum Massenauflauf in der Boxengasse antraten. Dazu fielen andere der vorderen Audi-Piloten durch Dreher, Unfälle oder Probleme beim Boxenstopp aus oder zurück, und siehe da: Auf den ersten fünf Plätzen fanden sich vier Mercedes.#w1#
"Er hat es sich verdient"
Und so fand das Mugello-Wochenende für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug doch noch ein versöhnliches Ende. "Mika hat einen tollen Job gemacht", sagte er danach. "Jeder konnte sehen, dass wir nicht das schnellere Auto hatten und das lag nicht nur an den zehn Kilogramm Zusatzgewicht. Diesmal waren seine Boxenstopps genau zum richtigen Zeitpunkt, das Glück gehört dazu. Es war ein bisschen eine Lotterie, es war nicht nur Strategie, sondern man muss auch ein bisschen das Gefühl dafür haben - und das Glück. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass Mika vom 15. Platz den Sieg holen kann. Aber er hat es sich verdient."
Verdient deshalb, weil Häkkinen bisher der Pechvogel war: "Für seinen Sieg am Lausitzring hat er nur die halben Punkte bekommen, am Norisring war er das Opfer des Safetycars und deshalb denke ich, dass er das heute einfach verdient hat", so Haug. "Er hat es vom 15. Platz geschafft, das hätte ich nie gedacht und es ist klar, dass es nicht an seinem Speed lag. Es war ein verrücktes Rennen, es tut mir auch leid für Audi, die hätten sich wirklich ein besseres Ergebnis verdient. Auf der anderen Seite kann sich Mattias Ekström wohl selbst auf die Schulter klopfen, er hat jetzt 6,5 Punkte Vorsprung in der Meisterschaft und das ist in der DTM schon ein Polster. Und wir haben den Sieg, unser Team hat einen guten Job gemacht."
Verpatzter Boxenstopp bei Schneider
Pech hatte diesmal allerdings der bisherige Spitzenreiter Bernd Schneider, der als Elfter und letzter Pilot ins Ziel kam und in der Meisterschaft Ekström vorbeiziehen lassen musste. "Da lief der Boxenstopp etwas schief, aber es ist ja auch ziemlich hektisch, wenn alle gleichzeitig reinkommen. So etwas passiert eben einfach, auch den besten Leuten."
Trotzdem, die Freude über den unerwarteten Erfolg überwog: "Ganz ehrlich - wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass wir zwei Autos auf dem Podest haben, dann hätte ich demjenigen gesagt: 'Du hast wohl eine andere Qualifikation gesehen als ich'."

