Haug: "Das ist nicht notwendig"

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war nicht glücklich über das, was er an seinem Kommandostand am Nürburgring sah. Gleich in den ersten Kurven waren die Mercedes-Neuwagen in diverse Gerangel verstrickt: Bruno Spengler bekam auf Rang zwei liegend einen Schubser von Mattias Ekström, ganz hinten wurde Gary Paffetts Aufholjagd durch Katherine Legge zunächst unterbrochen. Und während des Rennverlaufs verlor auch noch Paul Di Resta seinen Heckflügel und hatte Glück, nicht unsanft in den Reifenstapel einzuschlagen.

© xpb.cc

Norbert Haug war über die Ereignisse am Nürburgring nicht gerade glücklich

Am Ende war Jamie Green im Jahreswagen als Fünfter bester Mercedes-Pilot, gefolgt von Bruno Spengler, Ralf Schumacher und Gary Paffett, der es als Achter doch noch in die Punkteränge schaffte. Mathias Lauda folgte auf Rang neun. Paffett ist in der Meisterschaft zurückgefallen auf Rang drei und hat nun sechs Punkte Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Timo Scheider.#w1#

"Die Punktesituation ist nicht optimal, aber es ist noch alles offen", so Haug. "Der Ärger für Gary begann bereits gestern und das war von uns selbst verursacht. Ich denke, dass er mit einem besseren Startplatz ein besseres Rennen hätte fahren können." Paffett war aufgrund von Fehlzündungen im Motor bereits in Q1 ausgeschieden und musste von Platz 16 aus starten.

"Auf den ersten Metern ist Gary ganz gut weggekommen, dann wurde er aber leider umgedreht", fährt Haug fort. "Das ist enttäuschend. Das ist in so einem Fall nicht notwendig und man hätte es vermeiden können." Paffett musste sich ganz hinten einreihen, "und dann ist er noch bis auf Platz acht nach vorn gefahren, was nicht schlecht ist. Er hätte aber sicher noch einen etwas besseren Job machen können."

Von den Neuwagenpiloten kam nur Ralf Schumacher ohne Blessuren durch das Rennen, was mit Platz sieben belohnt wurde. "Die anderen Neuwagen waren nach der ersten Runde beschädigt", so Haug. "Solche Dinge passieren. Sie sollten nicht passieren, aber es war nun einmal der Fall. Ich denke, dass wir mit den Plätzen fünf bis neun ganz zufrieden sein müssen."

pbbt|1|09dtmnuerburg|||||pb¿Einen Vierfachsieg von Audi konnte Mercedes diesmal nicht verhindern. "Wir hatten ganz sicher nicht das Tempo, um Audi zu schlagen", so Haug. Die Gründe dafür seien unter anderem die Beschädigungen und das Mehrgewicht gewesen. Wie groß das Handicap gewesen sei, sehe man auch an der Tatsache, dass Jamie Green im Jahreswagen die Mercedes-Neuwagen hinter sich halten konnte. "Aber wir waren auch als Mannschaft nicht stark genug - das ist keine Frage", räumt Haug ein.

Ein Lächeln huscht ihm dann aber doch übers Gesicht, als die Sprache auf Ralf Schumacher kommt. Er konnte von Startplatz 15 auf Rang sieben fahren und Punkte holen. "Sag ich doch: Man muss ein bisschen Geduld haben mit den Jungs", sagt Haug schmunzelnd. "Er hat sich für das, was möglich, war wacker geschlagen und ich hoffe, dass er ganz happy ist."

Natürlich sei ein siebter Platz kein Anlass, "um jetzt in Jubel auszubrechen", weiß Haug, "aber er war mit den Kollegen auf einem Performancelevel. Die Kollegen hatten sicherlich nicht das beste Auto und hatten eben auch das Handikap der Berührungen. Ralf hatte sicherlich ein weitestgehend intaktes Auto. Und er hat etwas daraus gemacht. Er hat in der gleichen Liga wie seine Teamkollegen gespielt. Und wenn man Teamkollegen hat, die Rennensieger sind und über 48 Runden in der gleichen Liga spielt, dann kann man es auch."