• 16.08.2009 22:23

  • von Stefanie Szlapka

Mercedes-Titelanwärter: "Wir dürfen nicht mehr verlieren"

Nach dem Vierfacherfolg von Audi auf dem Nürburgring stehen die Mercedes-Piloten mit Titelambitionen unter Druck

(Motorsport-Total.com) - Drei Piloten der aktuellen Mercedes erlebten heute kein schönes Rennen auf dem Nürburgring. Die Titelaspiranten Paul Di Resta, Bruno Spengler und Gary Paffett mussten in der ersten Runde schon einiges über sich ergehen lassen. Für Di Resta endete das Rennen mit einem enormen Schreckmoment in der 15. Runde. Bruno Spengler kam als Sechster ins Ziel. Paffett schaffte mit Rang acht noch den Sprung in die Punkte.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler, Mattias Ekström

Bruno Spengler musste von Mattias Ekström einiges einstecken.

Die erste Runde brachte für alle drei die Vorentscheidung. Di Resta erwischte einen schlechten Start, kam aber als Sechster aus der ersten Runde. "Ich wurde einige Male getroffen und das hat das Auto stark beschädigt", erzählt der Schotte. Im wahrsten Sinne des Wortes hart traf es auch Spengler. Der Kanadier konnte zunächst seine zweite Startposition halten. "Anfang Kurve drei bin ich innen geblieben, da ich zur Sicherheit lieber Kampflinie fahren wollte", erklärt Spengler. Doch die Rechnung hatte er ohne Mattias Ekström gemacht. "Als ich gebremst habe, spürte ich auf einmal einen harten Schlag von hinten."#w1#

Spengler und Ekström gingen nebeneinander in die Kurve, wodurch Timo Scheider durchschlüpfen konnte. Ekström zog ebenfalls vorbei und auch Markus Winkelhock konnte den Kanadier überholen. Spengler blieb nur noch der fünfte Rang - und auch der war in Gefahr: "In den nächsten fünf Kurven war es sehr schwer für mich, das Auto zu kontrollieren. Ein Karbonteil hat am Reifen geschliffen." Der Reifen qualmte kräftig. Doch in der Schikane löste sich das Teil und der Kanadier konnte weiterfahren.

Aber nicht ohne Probleme: "Ich war das ganze Rennen über mit der Hinterachse schwer am Kämpfen", erzählt der Mercedes-Pilot. Auch seine frischen Reifen konnte Spengler nach den Boxenstopps nicht nutzen: "Ich musste immer aufpassen, die Reifen nicht zu überanstrengen." Dann kam auch noch Jamie Green an ihm vorbei, was den Kanadier schon ärgerte: "Vielleicht hätte er von sich aus denken können: 'Ich will meinem Team helfen, damit mein Team einen Punkt mehr in der Meisterschaft hat'. Daran hat er nicht gedacht, aber da bin ich ihm auch nicht böse."

Paffett war in der ersten Runde auf einem guten Weg nach vorne. Doch dann krachte ihm Katherine Legge ins Heck, er drehte sich und fiel auf Rang 17 zurück. Später hatte er keine guten Worte für sie übrig: "Dass du immer in die Spiegel schauen musst, ob sie bei dir in der Nähe ist, darf nicht sein. Wir fahren hier DTM und nicht ihr erstes Kartrennen. Das ist eine Topserie, mit Topfahrern, die wissen was sie tun."

Maro Engel, Gary Paffett

Gary Paffett fiel in der ersten Kurve Katherine Legge zum Opfer. Zoom

Doch an der Strategie änderte der Zwischenfall nichts. "Wir kamen eh von hinten", so Paffett. "Es ging immer darum, darauf zu achten, wo die anderen Autos sind. Wir mussten je nachdem die Strategie angleichen und einfach nur darauf achten, nicht in den Verkehr zu kommen." So entschied sich das Team für zwei frühe Boxenstopps. Schließlich bekamen die Konkurrenten, auf die er von hinten aufschließen konnte, blaue Flaggen. So sprang am Ende noch der achte Platz und ein Punkt heraus.

Doch es hätte weiter nach vorne gehen können. "Ohne den Schlag in der ersten Kurve wären wir viel weiter vorne gewesen", ärgert sich der 28-Jährige. "Bruno hatte Schäden am Auto. Ich denke, wir hätten Bruno, Ralf und vielleicht auch Jamie überholen können. P5 wäre möglich gewesen."

Pechvogel und gleichzeitig Glückskind des Rennens war Di Resta. In Runde 15 riss auf der Bodenwelle Ende der Start/Ziel-Geraden plötzlich sein Heckflügel ab. Dadurch brach auch die gesamte Aerodynamik des Fahrzeuges zusammen und es war fast unfahrbar. "Ich hatte Glück, dass ich den Wagen etwas abbremsen konnte. Ich kam rund einen halben Meter vor der Mauer zum Stehen", meint der Schotte immer noch leicht erschrocken. "Ich bin nur froh, dass ich okay bin. Ich bin an einem sehr schnellen Streckenteil abgeflogen und ich dachte, ich würde in die Mauer krachen."

Paul di Resta

Paul Di Resta hatte Glück im Unglück als der Hechflügel abbrach. Zoom

In der Meisterschaft haben alle drei ordentlich eingebüßt. Paffett liegt mit sechs Punkten Rückstand auf Scheider auf Rang drei, Spengler drei Zähler dahinter auf vier und Di Resta fehlen nun 16 Punkte auf die Spitze. Der Kanadier Spengler geht noch ruhig an die Sache heran: "Neun Punkte Rückstand ist nicht das Ende der Welt. In der DTM können so viele Sachen passieren." Doch Paffett bringt es auf den Punkt: "Wir dürfen nicht mehr verlieren, wir müssen wieder gewinnen. Wir liegen in den Punkten zurück und dürfen nicht mehr hinter Audi ins Ziel kommen."

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