• 16.08.2009 22:51

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Schumacher: Am Tumult vorbei in die Punkte

Für Ralf Schumacher war es einfacher als erwartet, von P15 aus in die Punkteränge zu fahren - Die Abstimmung hat gepasst und das Glück war auch vorhanden

(Motorsport-Total.com) - Nach der Qualifikation sah es eigentlich danach aus, dass Ralf Schumacher auch vom Nürburgring mit leeren Händen abreisen muss. Von Startplatz 15 aus waren die Punkteränge in weiter Ferne. Doch im Rennen wendete sich für den Mercedes-Piloten das Blatt. Während viele andere in diverse Gerangel verwickelt waren, kam Schumacher fast ohne Schrammen durch und holte am Ende als Siebter zwei Punkte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher konnte zum zweiten Mal in dieser Saison in die Punkte fahren

"Es lief heute eigentlich ganz gut", erklärt Schumacher. "Es war so, dass ich heute einmal so fahren konnte wie ich wollte. Wir haben vor und nach dem Warmup noch ein paar Änderungen gemacht. Das Auto lag heute eigentlich ganz gut."#w1#

Von Startplatz 15 in die Punkte zu fahren sei einfacher als erwartet gewesen, so Schumacher. "Wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich auch ein bisschen von dem Tumult am Start profitiert habe. Mein Start war eigentlich sehr dürftig, weil ich sehr viel Wheelspin hatte. Aber in den ersten drei, vier Kurven ging es ja dann richtig zur Sache und ich kam richtig gut daran vorbei."

"Die Audi gehen auch nicht so zimperlich miteinander um, das habe ich heute wieder festgestellt." Ralf Schumacher

Schumacher wählte für die erste Kurve die Innenseite und nahm die zweite Kurve "mittig außen". Dabei hatte er dann auch das Glück, dass sich vor ihm ein paar Autos von der Strecke verabschiedeten, darunter auch Audi-Pilot Tom Kristensen. "Wobei ich glaube, dass er von einem anderen Audi umgedreht wurde", schildert Schumacher. "Aber die Audi gehen auch nicht so zimperlich miteinander um, das habe ich heute wieder festgestellt. Auch die vor uns haben sich gegenseitig eliminiert."

Das bezieht er auf die Kollision der beiden Phoenix-Piloten Oliver Jarvis und Alexandre Prémat, die sich mehr oder weniger vor seinen Augen gegenseitig ins Aus befördert haben. Damit war für Schumacher der Weg in die Punkte noch offener. Allerdings wäre er fast noch selbst mit hineingezogen worden: "Der eine Audi, der vor mir war, wäre fast noch in mich reingefahren, weil er mitten auf der Strecke erst festgestellt hat, dass an seinem Auto etwas kaputt ist und gebremst hat." Das war Prémat.


Fotos: DTM am Nürburgring


Doch zumindest für Schumacher blieb der Zwischenfall ohne Folgen und er konnte ein gutes Ergebnis holen. Und das auf einer Strecke, die er ohnehin als eine seiner Lieblingsstrecken bezeichnet. "Es ist einfach eine Strecke, die ich ganz gut kenne und die mir von der Streckencharakteristik her gut liegt. Aber nach dem Qualifying sah es eher so aus, als ob das nicht viel geholfen hätte. Aber ich habe eben gestern einfach den zweiten Satz Reifen nicht hinbekommen, sonst wäre es ein bisschen besser geworden."

"Grundsätzlich ist es einfach so, dass wir das Setup gefunden haben, das mir gut lag." Ralf Schumacher

Fast wäre für Schumacher sogar noch mehr drin gewesen als der siebte Rang. Denn er lief immer wieder auf seinen vor ihm platzierten Teamkollegen Bruno Spengler auf. Doch auf ein Duell um Rang sechs wollte er sich nicht einlassen: "Mit aller Gewalt wäre das vielleicht möglich gewesen, aber das war gar nicht auf meiner Agenda. Denn Bruno ist ein Teamkollege von mir und wir waren von Speed her einfach viel zu nah aneinander, um da jetzt drei oder vier Runden vor Schluss zu attackieren. Das geht nur mit Gewalt und das ist nicht Sinn der Sache."

Auch diesmal hat Schumacher im Rennen wieder verschiedene Fahrstile ausprobiert, um seine Zeiten zu verbessern. Doch der Schlüssel zum Erfolgwar seiner Meinung nach ein anderer: "Grundsätzlich ist es einfach so, dass wir das Setup gefunden haben, das mir gut lag. Deshalb war es für mich heute einfacher, das Auto zu fahren."

In drei Wochen steht das nächste Rennen im englischen Brands Hatch an. Im vergangenen Jahr sei er dort nicht sonderlich erfolgreich gewesen, räumt Schumacher ein, "aber jetzt sind es andere Bedingungen. Ich kenne die Stercke nun schon vom vergangenen Jahr, also hoffe ich schon, da sich dort an den Nürburgring ein bisschen anknüpfen kann. Wir haben ja in dieser Woche noch drei Testtage, das wird sicherlich auch helfen. Von daher bin ich auch etwas optimistischer."

Diesen Test auf dem EuroSpeedway Lausitz werde Mercedes auch nutzen, "um alles noch einmal zu optimieren", so Schumacher: "Denn eines ist sicher: Das Auto ist stärker als wir heute hier abgeschnitten haben. Und da bin für die nächsten Rennen sehr zuversichtlich. Wir haben einfach ein super Auto, das haben wir bei den letzten Rennen gesehen. Es ist heute nicht so ganz gelungen, aber beim nächsten Mal wird es wieder der Fall sein."