Vorjahressieger Nicki Thiim über Norisring: "Adrenalin-Kick im Cockpit"
Nicki Thiim kehrt ein Jahr nach seinem DTM-Premierensieg zum Norisring zurück: Wieso die Anspannung dort größer und die Linienwahl trotz vier Kurven schwierig ist
(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr feierte Nicki Thiim im SSR-Lamborghini auf dem Norisring seinen bisher einzigen DTM-Sieg, wodurch für den Dänen ein Traum in Erfüllung ging: Er besiegte nicht nur seinen dominanten Teamkollegen Mirko Bortolotti, sondern er gewann ausgerechnet dort, wo Vater Kurt Thiim 1989 und 1991 zwei seiner 20 Siege in der Traditionsserie einfuhr.

© Alexander Trienitz
Wie sein Vater beherrscht Nicki Thiim den Balanceakt zwischen den Mauern Zoom
"Diese Strecke wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben", schwärmt der Abt-Lamborghini-Pilot, der nach seinem zweiten Platz in Zandvoort mit Rückenwind nach Nürnberg reist, wo in einer Woche die DTM gastiert (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.). Aber worauf kommt es auf dem 2,161 Kilometer kurzen Stadtkurs, der vor allem aus Vollgas-Passagen besteht, an?
"Auf dem Papier sieht die Strecke mit nur vier Kurven einfach aus", sagt Thiim. "Aber jeder Fehler wird hart bestraft. Man muss das Risiko richtig einschätzen, denn auf dem Norisring sind Mauer und Leitplanken sehr nah. Das erfordert Millimeter-Arbeit und sorgt für einen Adrenalin-Kick im Cockpit."
Bremse spielt trotz ABS eine wichtige Rolle
Eine Rolle spielt dabei auch die Tatsache, dass es sich um den einzigen Stadtkurs Deutschlands handelt. "Über die Strecke rollt das ganze Jahr lang der Straßenverkehr. Der Asphalt ist deshalb sehr uneben und wellig", weiß der Routinier, der dank Aston-Martin-Freigabe im Lamborghini sitzt.
"Wenn man dann in einem DTM-Auto mit über 250 km/h darüberfährt, muss man teilweise andere Linien fahren, um mehr Grip zu bekommen. Auch das macht den besonderen Reiz aus." (SPONSORED LINK: Jetzt Tickets für den DTM-Klassiker auf dem Norisring sichern!)
Das spielt vor allem beim Anbremsen der ersten Kurve eine große Rolle. Denn die Bodenwellen machen das Bremsen selbst mit dem ABS, das die GT3-Autos serienmäßig an Bord haben, zur Herausforderung. Denn selbst wenn das Rad nicht blockiert und die Bremse aufmacht, erreichen die Piloten nicht die erwünschte Bremswirkung, wenn die Linie nicht stimmt.
Thiim verspricht "Motorsport-Fest"
Neben der Grundigkehre gibt es mit der Dutzendteich-Kehre einen zweiten sehr harten Bremspunkt. Dazu kommt die Rechts-Links-Passage Schöller-S, an dessen Ausgang die Piloten der Mauer extrem nahekommen, was Fingerspitzengefühl erfordert.
Thiim hofft, dass er 2025 wie schon im Vorjahr ein Highlight setzen kann und freut sich auf das traditionelle Spektakel rund um die Steintribüne. "Neben den DTM-Fans erwarten wir viele Freunde, Bekannte und Unterstützer beim Heimspiel der Abt-Familie auf dem Norisring. Sie alle werden ein Motorsport-Fest erleben", ist er überzeugt.
Mit einem zweiten Sieg würde er auf dem Norisring mit Vater Kurt Thiim gleichziehen. Schon jetzt sind die beiden aber das einzige Vater-Sohn-Gespann in der Geschichte der DTM, das Rennen gewonnen hat.


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