Erstes DTM-Podium für Laurin Heinrich: "Haben aus Fehler von gestern gelernt"

Laurin Heinrich hat aus seinem Fehler am Samstag, als er viel zu früh an die Box kam, gelernt - und fährt mit neuer Strategie zu seinem ersten DTM-Podium

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag der traurige Verlierer, am Sonntag als strahlender DTM-Rookie auf dem Podest: Laurin Heinrich hat aus seinem Fehler im Samstagsrennen, als er viel zu früh an die Box kam und damit ein mögliches Podium herschenkte, gelernt und machte im zweiten Rennen am Sonntag (hier geht's zum Rennbericht!) alles richtig! Der Bernhard-Pilot fuhr bei typischem Eifelwetter auf den zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Laurin Heinrich

Laurin Heinrich fuhr bei typischem Eifelwetter auf das DTM-Podium Zoom

"Der zweite Platz fühlt sich großartig an, mein erstes DTM-Podium!", ist Heinrich erleichtert. "Es fühlt sich wie ein Sieg an. Vom elften Startplatz auf den zweiten Platz nach vorne, bei solchen Bedingungen und das als Rookie in der DTM. Das ist für mich ein super Ergebnis."

Das beste Ergebnis bisher: Beim Auftakt in Oschersleben und auf dem Norisring fuhr der DTM-Rookie jeweils auf den siebten Platz, das Podium blieb ihm bislang allerdings verwehrt. Das hätte er laut eigenen Angaben am Samstag einfahren können, doch am Ende wurde er 19., weil die Rennleitung auf eine Safety-Car-Phase verzichtete.

Heinrich hat "aus dem Fehler gelernt!"

"Gestern war ich einer der ersten, der gestoppt hat - und genau das Szenario, mit der Full-Course-Yellow während des Boxenstoppfensters, hat mich ein mögliches Podium gekostet", erinnert Heinrich. "Wir haben aus dem Fehler von gestern gelernt und haben die Strategie heute perfekt gemacht."

Der Porsche-Pilot blieb lange auf der Strecke und profitierte kurz vor dem Ende des Boxenstoppfensters von einer Full-Course-Yellow-Phase, die von Alessio Deledda (SSR-Performance) ausgelöst wurde. "Wir sind direkt hinter Lucas [Auer] reingekommen", berichtet der Porsche-Pilot, der allerdings auch zugeben muss, dass nicht alles perfekt lief.

"Beim Stopp haben wir eine Radmutter verloren, das war nicht ganz optimal", schmunzelt Heinrich. "Aber während der Full-Course-Yellow haben wir nicht viel Zeit verloren." Zu diesem Zeitpunkt lag der Porsche-Pilot hinter Lucas Auer (Winward-Mercedes) und Maximilian Paul (Grasser-Lamborghini) auf der dritten Position.

Zeitverlust nach dem Boxenstopp

"Der Porsche braucht sehr lange, um die Regenreifen auf Temperatur zu bekommen", berichtet Heinrich, der in den ersten Runden nach dem Boxenstopp zu kämpfen hatte. "Ich habe ein bis zwei Sekunden pro Runde verloren, erst dann habe ich die Reifen ins Arbeitsfenster bekommen."

Laurin Heinrich

Laurin Heinrich freut sich über das erste DTM-Podium der Karriere Zoom

Heinrich konnte Auer überholen und sich auf die zweite Position nach vorne schieben. "Er war sehr fair und hat mir Platz gelassen, wie es andere vielleicht nicht gemacht hätten", sagt der Porsche-Pilot, der mit den regnerischen Bedingungen am Nürburgring gut zurechtkam.

"Es ist immer ein Risiko bei diesen Bedingungen. Man guckt auf die anderen Fahrer, versucht deren Fahrweise zu adaptieren", erklärt Heinrich, dessen zweite Position zu keiner Zeit in Gefahr war. "Am Ende habe ich einen guten Rhythmus gefunden und habe mich komfortabel gefühlt."

Der richtige Reifendruck als Schlüssel

Dabei war das Rennen auf dem Nürburgring nicht einfach. "In den ersten Runden war es noch relativ nass und wir sind mit einem hohen Luftdruck gestartet, deswegen war ich in den ersten Runden sehr schnell", erzählt Heinrich. "In der ersten Kurve musste ich der Kollision ausweichen und habe mehrere Positionen verloren."

"Dann ist es abgetrocknet, was für mich nicht einfach war", berichtet der Bernhard-Pilot. "Ich hab gedacht, dass es ein schwieriges Rennen wird und habe nicht gedacht, dass wir es überhaupt bis zum Boxenstoppfenster schaffen."

Allerdings hatte Heinrich Glück, denn schon nach wenigen Runden kam der Regen zurück. "Das war großartig, der Luftdruck ist wieder gefallen und ich war einer der Schnellsten auf der Strecke", ist Heinrich mit der Wahl des Reifendrucks zufrieden. "Es war ein Rennen bei typischen Eifelbedingungen."

"Eine schöne Wiedergutmachung!"

Für das Team von Timo Bernhard ist der Podesterfolg umso schöner, weil man am Sonntag nur noch mit einem Fahrzeug am Start war. Der Porsche von Ayhancan Güven konnte nach dem schweren Unfall am Samstag nicht mehr repariert werden.

Laurin Heinrich

Schon am Samstag war Heinrich schnell unterwegs - scheiterte jedoch am Podium Zoom

"Es war schade für das Team, dass wir nur mit einem Auto an den Start gegangen sind, aber das ist eine schöne Wiedergutmachung", sagt der Porsche-Pilot. "Jetzt ist die Gerechtigkeit wieder im Gleichgewicht. Am Ende eine Trophäe nach Hause zu bringen, ist ein schönes Geschenk für das Team."

"Und es bringt das Team in eine gute Stimmung für das Rennen am Lausitzring", schmunzelt Heinrich. "Das Team hat einen super Job gemacht und es zeigt, dass wir bei jedem Rennen dazulernen. Das hat sich heute ausgezahlt."

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