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Grasser offenbart: Entscheidender Tipp zum Sieg kam von Ex-Fahrer Bortolotti!
Erster Sieg für das Lamborghini-Team Grasser und Sensationsmann Maximilian Paul: Wie SSR-Pilot Mirko Bortolotti den entscheidenen Reifendruck-Hinweis gab
(Motorsport-Total.com) - Dem Grasser-Team gelang beim Sonntagsrennen (hier geht's zum Rennbericht) auf dem Nürburgring mit Neuling Maximilian Paul die ganz große Sensation - und der erste Sieg im zweiten DTM-Jahr! Wie Teamchef Gottfried Grasser verrät, kam der entscheidende Tipp beim Reifendruck ausgerechnet von SSR-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti, der wegen eines Defektes nicht fahren konnte und bei seinem Ex-Team in der Box war.

© Alexander Trienitz
Sensationssieg für Maximilian Paul: Auch Mirko Bortolotti hatte seinen Anteil Zoom
"Mirko stand neben mir und hat gesagt: 'Chef, da müssen wir einen hohen Druck fahren'", erzählt Gottfried Grasser im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe gesagt: 'Eher nicht.' Er dann: 'Chef, das machen wir, hoher Druck geht!' Ich habe dann einen hohen Druck reingegeben - auf seine Empfehlung."
Der hohe Luftdruck bei den Pirelli-Regenreifen entpuppte sich als Schlüssel zum Erfolg, denn der nach dem Boxenstopp auf Rang zwei liegende Paul verkürzte den Rückstand auf Leader Lucas Auer im Winward-Mercedes bei stärker werdendem Regen rapide und ging nach zwei Runden vorbei.
Auer gegen Paul chancenlos: "Das war beängstigend"
"Das war beängstigend", schildert Auer die Situation. "Als dieses rote Auto so schnell näherkam, dachte ich noch: Dem liefern wir jetzt einen Kampf. Aber am Ende war es besser, zu versuchen, auf der Strecke zu bleiben."
Paul wurde zu diesem Zeitpunkt erstmals bewusst, dass eine Sensation in der Luft liegt. "Als ich auf Lucas nach dem Stopp aufholen konnte, habe ich erstmals daran geglaubt, dass ich gewinnen kann", gibt der 23-jährige Youngster zu. "Er war sehr fair und hat mich nicht abgedrängt, wie es andere Fahrer tun. Ich habe es sehr genossen", sagt er über sein Überholmanöver in der fünften Kurve.
DTM Nürburgring 2023: Überraschungssieg am Sonntag!
An seinem erst zweiten DTM-Rennwochenende holt sich Maximilian Paul im Grasser-Lamborghini den Sieg in einem Rennen, dass vom Eifelwetter wieder ordentlich aufgemischt wurde. Weitere DTM-Videos
Paul hatte zunächst keine Erklärung, warum sein Lamborghini Huracan so einen Vorteil gegenüber dem Mercedes hatte. Die Auflösung liefert Winward-Teamchef Christian Hohenadel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com': "Wir waren beim Luftdruck zu tief gewesen. Außerdem brauchen wir mit dem Mercedes etwas Zeit, um die Reifen auf die richtige Temperatur zu bringen."
Warum sich Winward beim Reifendruck verzockte
Ursache für die Entscheidung war, dass man bei Winward eher damit gerechnet hatte, dass der Regen nachlässt: Dann wäre der niedrige Luftdruck beim Poker die richtige Wahl gewesen.
So wurde Auer aber auch noch von Bernhard-Porsche-Pilot Laurin Heinrich überholt - und ohne die Safety-Car-Phase hätte ihn am Ende vermutlich auch noch Landgraf-Markenkollege Maro Engel vom Podest verdrängt.
Das Grasser-Team lag beim Luftdruck aber nicht nur in der Endphase, sondern auch zu Beginn des Rennens goldrichtig. Dass Paul von Startplatz 13 bis zum Stopp auf Platz zwei nach vorne kam und auch danach als Zweiter zurück auf die Strecke fuhr, hat auch damit zu tun, dass er beim Reifenwechsel in der Full-Course-Yellow-Phase - gemeinsam mit Auer und Heinrich - im Vergleich zu den Verfolgern Zeit sparte.
Grasser-Poker geht auf: "Reifendruck war nicht mehr normal"
"Wir sind mit einem Reifendruck gestartet, der eigentlich nicht normal war - so niedrig war der", offenbart Gottfried Grasser den Poker beim Start auf feuchter Strecke. "Wir wussten: Der Regenreifen ist am Limit. Wenn du ihn nutzt, musst du mit niedrigem Druck fahren, damit du es bis zum Stopp überlebst."

© Alexander Trienitz
Erster Grasser-Sieg in der DTM: Die Freude bei Paul und Grasser ist riesig Zoom
Als der Regen stärker wurde, sah Grasser die eigenen Felle davonschwimmen. "Wir dachten, dass wir total falsch liegen, denn da war viel mehr Wasser als erwartet. Mit niedrigem Druck geht da normalerweise nichts, aber es hat funktioniert. Der Rest war Max - mit seinem unglaublichen Können. Selbst bei Profifahrern sieht man bei diesen Bedingungen manchmal, dass mal ein Sektor daneben ist. Aber bei ihm hat alles perfekt gepasst."
"Feiere Mirkos Sieg wie unseren"
Ein großer Dank geht aber auch an Mirko Bortolotti, der am Samstag selbst sein erstes DTM-Rennen gewann. "Das ist eine langjährige Freundschaft. Und ich feiere seinen gestrigen Sieg gleich wie unseren heutigen Sieg", gibt sich der Teamchef sentimental, nachdem man im Vorjahr vergeblich versuchte, gemeinsam zu gewinnen.
Grasser vergisst aber auch seinen Piloten Clemens Schmid nicht, der am Ende mit zwölf Runden Rückstand auch noch disqualifiziert wurde, weil er nicht zum Wiegen erschien. "Die Set-up-Arbeit an diesem Fahrzeug hat Clemens Schmid gemacht. Er hat alle Tests absolviert. Das muss man ihm hoch anrechnen."


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