DTM-Rennen Zandvoort 2: Feller siegt vor Preining, Pech für "Mamba"-Pilot Engel

Zweiter DTM-Triumph für Ricardo Feller: Der Abt-Audi-Pilot setzte sich gegen Porsche-Pilot Thomas Preining durch - AMG-Pilot Maro Engel verliert Podestplatz

(Motorsport-Total.com) - Zweiter DTM-Sieg für Ricardo Feller - und der erste Audi-Triumph seit Imola 2022: Der Abt-Audi-Pilot setzte sich bei der Hitzeschlacht am Sonntag in Zandvoort von der Pole aus gegen Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche; 2.) durch, der mit Problemen an der Klimaanlage zu kämpfen hatte. Dritter wurde Luca Stolz (HRT-Mercedes). (Ergebnis 2. Rennen)

Titel-Bild zur News: Ricardo Feller

Ricardo Feller feiert nach Imola 2022 seinen zweiten DTM-Triumph Zoom

Wie schon am Samstag war die Poleposition der Grundstein zum Sieg, denn erneut kam der Polesetter, diesmal Feller, ungefährdet durch die erste Kurve, während dahinter gekämpft wurde. Von da an brauchte er nicht mehr in den Rückspiegel zu schauen, hatte genügend Puffer für den Boxenstopp, der problemlos verlief. Mit 2,719 Sekunden Vorsprung fuhr er den Sieg nach Hause.

"Ich habe jede Runde genossen. Es ist meine Lieblingsstrecke im Kalender. Die Jungs haben einen super Job gemacht und das Auto über Nacht massiv verbessert. Heute Abend wird noch ein bisschen gefeiert", so Feller bei 'ran'.

Preining ohne Traktionskontrolle

Der zweitplatzierte Thomas Preining hatte mehrere Kämpfe zu führen: In der ersten Runde wurde er von Maro Engel (Landgraf-Mercedes; 5.) attackiert, der in der Tarzanbocht vorbeizog. Das erste Renndrittel verbrachte Preining hinter der "Mamba", bis sich das Boxenstoppfenster öffnete.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Preining zog dank eines um 1,8 Sekunden schnelleren Boxenstopps an Engel vorbei und war wieder Zweiter. Dem Sieger des Samstagsrennens erging es allerdings noch schlechter: Durch Undercuts zogen auch Luca Stolz und Marco Wittmann (Project-1-BMW; 4.) an Engel vorbei, der damit nur noch Fünfter war.


DTM Zandvoort 2023: Riccardo Feller entscheidet Hitzeschlacht für sich

Im Sonntagsrennen mussten die DTM-Piloten bei sommerlichen Temperaturen an der Nordseeküste einen coolen Kopf bewahren. Einige hatten dabei mehr Glück als andere ... Weitere DTM-Videos

Preining fuhr ohne Traktionskontrolle auf Platz zwei, und das an einem heißen Renntag mit über 30 Grad Celsius Lufttemperatur, an dem das Management der Hinterreifen extrem wichtig war.

"Wir haben hier bei den Testfahrten in der vergangenen Woche einige Einstellungen ausprobiert - und auch im Freien Training am Freitag. Daher wussten wir mehr oder weniger, welche Einstellungen funktionieren. Leider kenne ich sie nicht auswendig, da brauche ich die Hilfe meines Ingenieurs", erklärt er gegenüber 'ran'.

Thomas Preining ist damit neuer Tabellenführer der DTM, da die beiden SSR-Lamborghini-Piloten Mirko Bortolotti und der bisherige Tabellenführer Franck Perera in einem Rennen ohne Safety-Car-Phase nicht über die Plätze elf und 13 hinauskamen. Feller ist nun Tabellenzweiter, gefolgt von Perera. (Gesamtwertung DTM 2023)

Enge Kämpfe, aber keine Überholmanöver nach Stopp

Nach dem katastrophalen Saisonauftakt in Oschersleben brachte Stolz mit Platz drei endlich Schwung in seine Saison. Den gesamten zweiten Stint musste er sich den Angriffen von Wittmann erwehren, dessen Rennen ein Deja-vu vom Samstag war: nie freie Fahrt. Der Project-1-BMW war schneller, kam aber nicht am HRT-Mercedes vorbei.


Fotos: DTM: Rennwochenende in Zandvoort 2023, Sonntag


Und auch der andere AMG in den Top 10 musste in die Rückspiegel schauen: Maro Engel bekam die 20 Kilogramm Zuladung durch den Sieg am Samstag zu spüren und geriet in die Fänge von Kelvin an der Linde (Abt-Audi; 6.).

Dieser hatte sich vom zehnten Startplatz nach vorne gekämpft, machte beim Boxenstopp mehrere Plätze gut und schnupperte bereits an den Top 5. Engel brachte das Rennen jedoch souverän nach Hause und verteidigte seinen Platz. Generell bleibt festzuhalten, dass es nach dem Boxenstopp innerhalb der Punkteränge, also bis Platz 15, kein einziges Überholmanöver mehr gab.

Damit waren die Plätze in einer Vierergruppe am unteren Ende der Top 10 bereits am Ende des Boxenstoppfensters vergeben: Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) sorgte als Siebter für ein versöhnliches Ergebnis für das Bernhard-Team, das in diesem Rennen eine bittere Enttäuschung hinnehmen musste (siehe unten).

Achter wurde Patric Niederhauser (Attempto-Audi), der einen möglichen fünften Platz durch eine Unsafe Release gegen Kelvin van der Linde verlor. Die Top 10 komplettierten Dennis Olsen (Manthey-EMA-Porsche; 9.) und Sheldon van der Linde (Schubert-BMW; 10.) nach einer starken Aufholjagd von Startplatz 17, bei der er vor den Stopps mit mehreren Überholmanövern glänzte.

Viele Ausfälle im Sonntagsrennen

Vor dem Boxenstopp sah es so aus, als würde Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche; DNF) die bessere Porsche-Form am Sonntag abrunden. Er lag auf Rang sieben. Doch nach dem Stopp stand er plötzlich in Kurve 3 verkehrt herum und stellte den Porsche anschließend ab.

Er war sich mit Albert Costa (Emil-Frey-Ferrari; DNF) ins Gehege gekommen, der mit einem Undercut die erstbeste Gelegenheit nutzen wollte. Doch auch für den Ersatzmann von Jack Aitken, der in der IMSA SportsCar Championship in Watkins Glen antritt, war das Rennen zwei Runden später beendet. Der Vorfall ereignete sich abseits der Kameras und wird noch von den Sportkommissaren untersucht.

Heinrich und Costa waren nur zwei von nicht weniger als neun Ausfällen, bei denen auch Emil Frey Racing (Vermeulen schied bei seinem Heimrennen am Sonntag erneut aus) und GRT Grasser Totalausfälle zu beklagen hatten.

Lucas Auer (Winward-Mercedes; DNF) war bereits in der ersten Runde draußen, nachdem es am Start zu einer undurchsichtigen Situation mit Auffahrunfällen gekommen war, in deren Folge sich seine Motorhaube gelöst hatte. Auch der Ersatzfahrer für Rene Rast, Dries Vanthoor (Schubert-BMW), kam nicht ins Ziel.

Das Wunderkind des Auftakts, Tim Heinemann (Toksport-Porsche; 17.), kam am gesamten Wochenende überhaupt nicht in Fahrt. Der ehemalige Tabellenführer blieb auch im zweiten Zandvoort-Rennen ohne Punkte. Nach mehreren Ausritten und einem harten Kampf mit Arjun Maini (HRT-Mercedes; 18.) blieb nur der vorletzte Platz.

Die DTM gastiert als nächstes vom 7. bis 9. Juli auf dem Norisring.

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