DTM-Qualifying Zandvoort 1: "Mamba"-Pilot Engel besiegt BMW-Duo

Poleposition für Mercedes-Pilot Maro Engel beim Samstags-Qualifying in Zandvoort: BMW stark, Rückschlag für Porsche und DTM-Leader Heinemann UPDATE

(Motorsport-Total.com) - Poleposition für Maro Engel, der auch die zwei freien Trainings dominiert hatte, beim DTM-Comeback in Zandvoort: Der Landgraf-Mercedes-Pilot fuhr beim Samstags-Qualifying in 1:32.585 die schnellste Zeit und setzte sich gegen die BMW-Herausforderer Sheldon van der Linde (+0,030) und Marco Wittmann (+0,297) durch (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Zweite DTM-Pole für Engel nach Spielberg 2022, erste für das Landgraf-Team Zoom

Gegen den südafrikanischen Schubert-BMW-Piloten van der Linde gab es nach dem Qualifying eine Untersuchung wegen Blockierens von Engel, die Sportkommissare entschieden aber, keine Strafe zu verhängen, wodurch der Titelverteidiger seinen Platz in der ersten Reihe behalten darf (UPDATE).

"Ich würde sagen, unsere Meisterschaft startet jetzt hier, nachdem wir in Oschersleben nicht das gewünschte Ergebnis hatten", freut sich Engel bei 'ran.de' nach dem enttäuschenden Saisonauftakt für Mercedes-AMG über die Poleposition.

Engel pulverisiert Pole-Zeit aus dem ADAC GT Masters

Engels Zeit war um fast eine Sekunde schneller als seine Bestzeit vom Freitag - auch Jack Aitkens Pole-Zeit aus dem ADAC GT Masters im Vorjahr (1:33.471) wurde pulverisiert. "Ich bin hier schon immer gern gefahren", outet sich Engel als Zandvoort-Fan. "Es ist ein bisschen eine Old-School-Strecke, die einen wunderschönen, schnellen Fluss hat. Du musst schon richtig die Arschbacken zusammenkneifen, um hier eine Runde rauszuhauen. Das macht Spaß."

Auch für BMW-Werksfahrer Wittmann ist der dritte Platz nach dem enttäuschenden Auftakt in Oschersleben eine Rehabilitation, zumal das Erfolgserlebnis für das neue Project-1-Team wichtig ist. "Der Auftakt war für uns extrem schwierig", gibt der zweimalige Champion bei 'ran.de' zu. (ANZEIGE: Jetzt in unserem Fanshop DTM-Fanartikel für die DTM-Saison 2023 kaufen)

Man habe aber seit Oschersleben "einen guten Schritt gemacht, auch was die Balance im Fahrzeug betrifft. Es zeigt, dass wir jetzt näher dran sind. Mit Sicherheit gibt es noch ein paar Stellschrauben, an denen man drehen kann, aber das war ein relativ guter Erfolg." Im Rennen werde nun das Reifenmanagement eine große Rolle spielen, glaubt Wittmann. "Zandvoort ist eine Strecke mit viel Reifenverschleiß, daran hat sich nicht viel geändert."

Starke DTM-Premiere für Albert Costa

Vierter wurde SSR-Pilot Franck Perera, der beim Auftakt in Oschersleben für den ersten Lamborghini-Sieg in der DTM gesorgt hatte und dem nur eine Tausendstel auf Wittmann fehlte. Und auf Platz fünf landete Debütant Albert Costa, der im Emil-Frey-Ferrari den verhinderten Jack Aitken ersetzt und der sich nach seinem Le-Mans-Sieg erneut bärenstark präsentiert.

Nicht nach Wunsch lief das Qualifying für die Audi-Piloten: Kelvin van der Linde, der nach dem Freitag noch guter Dinge war, kam mit 0,408 Sekunden Rückstand über Platz acht nicht hinaus. "Wir haben seit Oschersleben nicht die Tools, die wir brauchen, um vorne mitzumischen. Das ist echt frustrierend, weil wir echt einen guten Winter hatten und gute Arbeit geleistet haben", schiebt er bei 'ran.de' Frust.


Fotos: DTM: Rennwochenende in Zandvoort 2023, Freitag


Und deutet an, dass es an der Einstufung der Fahrzeuge liegt: "Ich glaube, die anderen haben einfach mehr aufgedreht als erwartet." Direkt hinter ihm landete Attempto-Audi-Pilot Patric Niederhauser, der nach dem enttäuschenden Auftakt zumindest im Audi-internen Duell für ein Erfolgserlebnis sorgte.

Enttäuschung im Audi- und Porsche-Lager

Eine Enttäuschung erlebten die Porsche-Piloten nach dem Traumstart in Oschersleben und der Änderung der Balance of Performance: Manthey-EMA-Pilot Thomas Preining, der seine Bestzeit früh fuhr, hatte als bester Porsche-Fahrer auf Platz zehn 0,490 Sekunden Rückstand. DTM-Leader Tim Heinemann wurde überhaupt nur 22., während Toksport-WRT-Teamkollege Christian Engelhart, der in Oschersleben noch gewonnen hatte, über Platz 25 nicht hinauskam.

Auch Preining deutet an, dass es an der BoP liegt, denn mit seiner eigenen Leistung ist der Österreicher bei 'ran.de' zufrieden. "Ich bin eigentlich happy", sagt er. "Ich hatte einen Ausritt, wenn man schon am Strand ist. Das hat sicher nicht geholfen, trotzdem konnte ich das Maximum aus dem Auto rausholen. Mehr ist nicht möglich."


DTM Zandvoort 2023: Herausforderung am Strand!

Die Kultstrecke Zandvoort ist zurück im DTM-Kalender. Die Fahrer freuen sich aufs Racing zwischen den Dünen. Zwei Ersatzfahrer teilen ihre Vorfreude. Weitere DTM-Videos

Warum er und Manthey-EMA-Teamkollege Dennis Olsen den einzigen frischen Reifensatz in der Anfangsphase nutzten, obwohl die Strecke in der Regel im Laufe der Session an Grip gewinnt? "Wir sind am Anfang gefahren, weil da die Strecke sauber ist", verweist er darauf, dass die Strecke vor dem Qualifying gereinigt wurde. "Nachher gibt es sehr viel Pick-up, sehr viel Gummi von den Reifen, der ganze Abrieb. Deshalb sind wir früh gefahren."

Man habe "nur nicht viel davon, weil grundsätzlich unser Potenzial heute nicht da war, um ganz nach vorne zu fahren." Der Start zum dritten Rennen der DTM-Saison 2023 erfolgt übrigens traditionell um 13:30 Uhr.