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DTM-Rennen Imola 2: Feller siegt bei Chaosrennen vor "Underdog" Dev Gore!

Abt-Audi-Rookie Ricardo Feller holt beim Imola-Chaosrennen seinen ersten DTM-Sieg vor Markenkollege Dev Gore - DTM-Leader van der Linde profitiert von Reifenschäden

(Motorsport-Total.com) - Chaosrennen der DTM am Sonntag in Imola: Abt-Audi-Rookie Ricardo Feller holt nach der ersten Poleposition bei enormer Hitze beim erst dritten DTM-Wochenende seiner Karriere den ersten Sieg vor Rosberg-Markenkollege Dev Gore und Walkenhorst-BMW-Pilot Marco Wittmann (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Ricardo Feller

Ricardo Feller hat nach seiner ersten Pole seinen ersten DTM-Sieg geholt Zoom

Doch der Weg an die Spitze des Podiums war für den 22-Jährigen ADAC-GT-Masters-Champion alles andere als einfach: Nach Ende der ersten Runde rutschte der Schweizer etwas ins Kiesbett und verlor die Führung an AF-Corse-Ferrari-Pilot Felipe Fraga, der mit einem starken Überholmanöver auf der Start-Ziel-Geraden Platz eins übernahm.

Doch dann stellte eine Safety-Car-Phase nach einem Crash von Grasser-Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen und Bernhard-Porsche-Pilot Thomas Preining das Rennen auf den Kopf: Rosberg-Audi-Pilot Gore, der am Ende des Feldes lag, holte als Erster neue Reifen, als das Boxenstopp-Fenster aufging und übernahm die Führung, als die anderen Piloten stoppten.

Fragas Siegchancen verpuffen im Crash

Beim Re-Start lösten sich Fragas Sieghoffnungen beim Ferrari-Heimspiel auf, als der Brasilianer nach einer Kollision mit Reifenschaden rechts hinten ausschied. Während es im Feld drunter und drüber ging, behielt Feller trotz der brütenden Hitze in Italien einen kühlen Kopf, überholte Markenkollege Gore und fuhr zum Sieg.

"Das war kein einfaches Rennen, muss ich schon ehrlich sagen", sagt der Rennsieger gegenüber 'ProSieben'. "Ich bin einfach überglücklich. Ich habe den Tag mit der Poleposition perfekt begonnen, jetzt das Ganze mit dem Rennsieg noch abzurunden, ist natürlich wunderschön. Wir können schon ehrlich sein, ich habe die Karre [zu Beginn des Rennens] fast weggeschmissen. Ein Start-Ziel-Sieg wäre ja zu einfach gewesen."

Der US-amerikanische Rosberg-Audi-Pilot Gore verteidigte Platz zwei und holte seinen ersten DTM-Podestplatz.

Walkenhorst-BMW-Pilot Wittmann ging in der letzten Runde noch am Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer vorbei, dem es aber immerhin gelang, die Schubert-BMW-Piloten Sheldon van der Linde und Philipp Eng hinter sich zu halten. Der Südafrikaner van der Linde verteidigte mit Platz fünf die Führung in der Meisterschaft.


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Gore selbst überrascht

"Ich war von der Möglichkeit überrascht, vorne dabei zu sein", so Gore gegenüber 'ProSieben', der goldrichtig zu Beginn der Gelbphase stoppte. Dabei war er sogar zuvor schon einmal für Reperaturen beim Service gewesen, weshalb er auf zwei Stopps kam.

"Wir haben die Situation in einem Meeting besprochen, schnellstmöglich reinzukommen, wenn es eine Safety-Car-Phase gibt. Dann aber vorne zu sein, ist etwas ganz anderes. Ich bin sehr glücklich."

Van der Lindes größte Rivalen kamen abgesehen von Auer nicht im Vorderfeld an: Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti wurde Zehnter und holte nur einen Punkt, Samstagsieger Rene Rast rutschte schon in der vierten Runde mit einem Reifenschaden rechts hinten ins Kiesbett und musste aufgeben. Ceccato-BMW-Pilot Timo Glock kam bei seinem DTM-Gaststart im Gegensatz zum Vortag ins Ziel und wurde Elfter.

Laurens Vanthoor erlebte einen Tag zum Vergessen: Der SSR-Porsche-Pilot drehte sich in der ersten Runde nach einem Kontakt mit Maximilian Bukh und zwang mehrere Fahrer zu waghalsigen Ausweichmanövern: Nicht nur David Schumacher, der das Rennen in Runde 27 vorzeitig beenden musste, sondern auch Gore wichen auf das Kiesbett auf, um nicht in das havarierte Fahrzeug des Belgiers zu krachen. Der spätere Zweite war in der Startphase also ganz hinten im Feld.

Zahlreiche Ausfälle in Imola

Insgesamt zehn Fahrzeuge fielen dem zweiten DTM-Rennen von Imola zum Opfer: Neben Vanthoor, Rast, Ineichen, Preining, Fraga, Bukh und Schumacher mussten auch Clemens Schmid, der am Vortag mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam gemacht hatte, Marius Zug und Dennis Olsen ihre Autos vorzeitig parken. Deshalb kamen von 28 Fahrern nur 18 ins Ziel.

Nick Cassidy und Olsen waren die einzigen Fahrer, die während der Safety-Car-Phase nicht an die Box kamen. Das Duo blieb nach dem Neustart lange an der Spitze, konnte sich aber nicht genügend Vorsprung herausfahren, um nach dem Stopp noch im Kampf um die Punkte mitzumischen. Beinahe hätte Arjun Maini dieselbe Möglichkeit wie Gore bekommen, jedoch kam der Inder zu früh an die Box, weshalb er seinen Pflichtstopp nicht ableisten durfte.

In der Gesamtwertung liegt van der Linde mit 80 Punkten weiterhin auf Platz eins. Der Schubert-Pilot hat seinen Vorsprung auf Bortolotti auf zwölf Punkte verbessert. Nico Müller, der auf Platz acht ins Ziel kam, ist mit 18 Punkten Rückstand Dritter, während Auer vor Rast die Top 5 komplettiert. Feller folgt nach seinem Sieg auf Rang sechs. Die DTM gastiert Anfang Juli auf dem Norisring in Nürnberg.

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