DTM-Qualifying Sachsenring 1: Preining Schnellster, aber Ferrari auf Pole

Warum Thomas Preining trotz der schnellsten Zeit nicht von der Pole startet und wieso die Ausgangslage für DTM-Leader Kelvin van der Linde besonders schwierig ist

(Motorsport-Total.com) - Nach einer bislang schwierigen Saison als Titelverteidiger schlägt Thomas Preining zurück: Der Manthey-EMA-Pilot fuhr beim Samstags-Qualifying auf dem Sachsenring in 1:17.199 die schnellste Zeit und war damit sogar um eineinhalb Zehntel schneller als Mirko Bortolotti im Vorjahr (Ergebnis Qualifying). Doch der Österreicher wird wegen seiner dritten Verwarnung vom Nürburgring um fünf Plätze zurückversetzt und muss als Sechster losfahren (Startaufstellung).

Titel-Bild zur News: Thomas Preining

Preining fährt die schnellste Zeit, muss die Pole aber an Jack Aitken abgeben Zoom

Die Pole holt damit Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken, der um 0,089 Sekunden langsamer war. "Auch Schiedsrichter machen Fehler, aber das gehört dazu", zuckt Preining bei ran.de mit den Schultern. "Gerade auf Strecken wir hier, wo es viel um Vertrauen in das Auto geht, hatte ich mir schon erhofft, dass wir vorne mitmischen. Dass es für die Pole reicht, ist schön, aber jetzt haben wir ein längeres Rennen vor uns."

Trotz des sechsten Startplatzes ist er zuversichtlich: "Überholen ist hier sehr schwierig, aber ich habe wie immer volles Vertrauen in mein Team, mit der Strategie kann man hier viel machen. Darauf müssen wir spekulieren."

Bortolotti verschafft sich gute Ausgangslage

Wie Aitken darauf reagiert, dass er trotz der zweitbesten Zeit die Pole erbt? "Ich hätte es bevorzugt, schneller zu sein, aber ich nehme die Pole auch so", grinst der Brite, der davor 2024 schon dreimal auf Pole stand, bei ran.de. Das liegt auch daran, dass das Qualifying wegen der Hitze und des rauen Asphalts sehr anspruchsvoll war - und die Reifen nach in der Regel zwei Prep-Runden nur eine Push-Runde zuließen.

Thomas Preining

Preining freute sich trotz der Strafe über die drei Punkte im Qualifying Zoom

"Der Reifen kommt sehr schnell, aber geht auch sehr schnell", bestätigt Aitken. "Man muss den richtigen Moment finden." Neben dem Emil-Frey-Piloten startet SSR-Lamborghini-Pilot Bortolotti von Platz zwei aus der ersten Reihe. Er war um 0,139 Sekunden langsamer als Preining und brachte sich als Zweitplatzierter in der Meisterschaft in eine gute Ausgangslage brachte, da Leader Kelvin van der Linde nicht im Vorderfeld landete.

Der in Wien lebende Italiener kann mit dem Ergebnis gut leben. "Was mich am meisten zufriedenstellt: Dass wir unsere Hausaufgaben gut gemacht haben und wirkliches alles, was in unserem Paket steckt, maximiert und abgerufen haben", sagt er bei ran.de. Dass zwei Boliden schneller als er waren, liege an "anderen Faktoren".

Warum Engel langsamer als seine AMG-Kollegen war

Aus der zweiten Startreihe fahren die beiden HRT-Mercedes-Piloten Luca Stolz (+0,290) und Arjun Maini (+0,382) los. Direkt dahinter startet Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel (+0,432) von Startplatz fünf, wodurch der Drittplatzierte in der Meisterschaft von Preinings Rückversetzung profitiert.

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Ganz zufrieden zeigt er sich allerdings nicht, weil er den "Peak" des Reifens nicht nach Wunsch nutzen konnte "Es ist ein bisschen ärgerlich gelaufen", sagt er bei ran.de. "Es gab einen kleinen Lamborghini-Verkehrsstau in der letzten Kurve, genau als ich auf meine Peak-Runde gegangen bin."

Eine starke Leistung bot Grasser-Ersatzmann Jordan Pepper (+0,573), der in seinem ersten DTM-Qualifying im Lamborghini Achter wurde. Eine Enttäuschung setzte es hingegen für DTM-Leader Kelvin van der Linde, der schon im zweiten Freien Training am Samstagmorgen keinen Grip fand und am Ende 0,705 Sekunden verlor. Der Abt-Audi-Pilot muss daher mit Platz zehn vorliebnehmen.

Van der Linde schimpft über Wittmann: "Passt zu Autofarbe"

Der Südafrikaner zeigt sich nach dem Qualifying verärgert über Schubert-BMW-Pilot Marco Wittmann, der vor ihm zweimal im Kies gewesen sei. "Ich war zwei Runden hinter dem Wittmann, ich weiß nicht, wo er angekommen ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er vorne war, weil er nur neben der Strecke war, das passt zu seiner Autofarbe", schimpft er bei ran.de über den BMW-Werksfahrer im grünen Schaeffler-Design.


Fotos: DTM 2024: Rennwochenende Sachsenring


Er gibt aber auch zu, dass man nach der Freitag-Bestzeit am Samstag nicht auf Tempo komme. "Wir sind nicht schnell genug", zeigt er sich überrascht. "Ich will ein paar Daten anschauen und gucken, wo wir stehen, aber wir müssen ein paar Zehntel finden." Noch schlechter lief es übrigens für Teamkollege Ricardo Feller, der einen Reifenschaden hatte und im Qualifying nur 19. wurde.

Auch für die Schubert-BMW-Piloten lief es nicht nach Wunsch: Marco Wittmann (+0,889) wurde Zwölfter, Sheldon van der Linde (+0,903) 13. und Rene Rast (+0,941), der durch seine Rückversetzung von ganz hinten startet, wurde überhaupt nur 17. Das Rennen wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.) - und es kündigt sich eine Hitzeschlacht an.