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DTM: Der Wert der Ex-Formel-1-Stars
Coulthard, Schumacher und Co: Was bringt die Verpflichtung von ehemaligen Grand-Prix-Stars für die DTM?
(Motorsport-Total.com) - In der aktuellen DTM verfolgen die derzeit zwei engagierten Hersteller bezüglich der Fahrerverpflichtungen unterschiedliche Wege. Während Audi auf Nachwuchs und Eigengewächse setzt, holt Mercedes seit Jahren immer wieder frühere Formel-1-Piloten in die Szene. Ein Trend, der 2002 mit dem Engagement von Jean Alesi seinen Anfang nahm.

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Ralf Schumacher und andere Formel-1-Größen sind wichtig für die DTM
Rein sportlich darf man diese Herangehensweise durchaus kritisch betrachten. Glanzvolle Auftritte auf der Rennstrecke gab es nicht allzu oft. Von den "Bignames" der jüngeren Vergangenheit schaffte Mika Häkkinen den Umstieg 2005 noch am besten. Der Finne konnte gleich in seinem dritten DTM-Rennen in Spa-Francorchamps siegen.
Aber auch diese Medaille hat zwei Seiten, Sport ist nicht alles. Die DTM ist durch die Einsätze von Piloten wie Alesi, Frentzen, Häkkinen, Coulthard und Ralf Schumacher zweifellos mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Abgesehen von Heinz-Harald Frentzen, den Opel 2004 in die Szene holte, sind alle diese Ex-Grand-Prix-Stars von Mercedes angeockt worden.
"Ich habe immer konsequent darauf geachtet, Fahrer zu holen, die sich nicht woanders einen Namen gemacht haben, sondern das Potenzial aufweisen, sich bei Audi durch Leistung einen Namen zu machen", erklärt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Eine aktuelle Umfrage gibt ihm zumindest teilweise recht.

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Mika Häkkinen konnte in seiner Mercedes C-Klasse drei Siege einfahren Zoom
Das Motorsport-Barometer der 'Auto Bild Motorsport' stellt dar, dass fast 70 Przent der Fans lieber junge Talente als erfahrene Formel-1-Piloten in der DTM sehen möchten. Gleichzeitig wird aber deutlich, dass die Szene ganz ohne Grand-Prix-Stars doch nicht auskommen kann. 37,5 Prozent der Befragten gaben an, dass die Formel-1-Piloten wichtig für das Ansehen der DTM seien.
Ein munteres Wechselspiel zwischen den Topserien hat es immer schon gegeben. In den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren wurden beispielsweise unter anderem die Herren Karl Wendlinger, Roland Ratzenberger und Michael Schumacher als Teil der Ausbildung zu Gaststarts in die DTM geschickt. Auch Alexander Wurz und Juan Pablo Montoya gaben sich später die Ehre.
¿pbvin|1|3673||0|1pb¿"Ein junger Fahrer kann sich nur dadurch profilieren, dass er dem arrivierten Star ans Bein pinkelt, sprich ihn schlägt", sagt ITR-Chef Hans Werner Aufrecht. "Nur so kann er sich einen Namen machen. Einen Ralf Schumacher zu schlagen, dann ist das genau die richtige Mischung, die wir brauchen."
Die große Frage wird sein, welchen Formel-1-Star es als nächstes in die DTM ziehen könnte. Die Türen stehen seit dem Wechsel von Champion Paul di Resta noch weiter offen. Der Schotte hat mit seinen Erfolgen in der Königsklasse deutlich gemacht, dass die DTM eine sehr ernsthafte Rennserie ist, die der Ausbildung von Talenten dienen kann.
Gut möglich also, dass sich der aktuelle Trend der vergangenen Jahre wieder umkehren wird. Vielleicht holt man bald nicht mehr gealterte Stars aus der Formel 1, sondern wird Durchgangsstation für Talente auf dem Weg dorthin. Mercedes hat es mit di Resta vorgemacht, Christian Vietoris hat einen ähnlichen Weg im Sinn.

