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Chance auf Verstappen in der DTM? "Er sagt, dass GT3-Gaststart cool wäre"
Führen Max Verstappens GT3-Ambitionen zum DTM-Gaststart im Emil-Frey-Ferrari? Das Team schließt das nicht aus und ist überzeugt, dass er kaum zu schlagen wäre
(Motorsport-Total.com) - Der Auftritt von Max Verstappen im Emil-Frey-Ferrari beim Test der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) unter dem Pseudonym "Franz Hermann" sorgte am Freitag vergangene Woche für ordentlich Wirbel in der Szene: Der viermalige Formel-1-Weltmeister, der bislang schon mehrmals für das Schweizer DTM-Team testete, hat, wie man hört, mit bärenstarken GT3-Zeiten verblüfft. Wäre er damit nicht prädestiniert für einen DTM-Gaststart?

© Verstappen.com/David Klopman
Verstappen im vergangenen Dezember mit Vermeulen beim Portimao-Test Zoom
"Ich habe keine Ahnung, ob er das dürfte, aber er sagt immer wieder, dass es cool wäre, einen GT3-Gaststart zu machen", bestätigt Emil-Frey-Teamchef Lorenz Frey-Hilti im Gespräch mit Motorsport-Total.com, dass der Gedanke gar nicht so abwegig ist und er mit dem Superstar bereits über derartige Auftritte gesprochen habe.
"Ihm gefällt auch die Langstrecke sehr, er redet immer wieder von Le Mans, von Spa, vom Nürburgring. Ich nehme an, das wird nach der Formel-1-Karriere ein Thema werden. Aber wer weiß?", schließt er ein derartiges Engagement nicht aus. "Da muss man ihn fragen."
Angebot von Emil-Frey-Team an Verstappen steht
Dass das Emil-Frey-Team diesbezüglich für Verstappen die erste Adresse wäre, ist naheliegend: Denn die Truppe aus Safenwil, deren Teammitglieder viel Formel-1-Know-how mitbringen, setzt in der DTM seit zwei Jahren unter der Flagge von Verstappen.com Racing einen Ferrari 296 GT3 für den 22-jährigen Niederländer Thierry Vermeulen ein. Dabei handelt es sich um den Sohn von Verstappens Manager Raymond Vermeulen, der auch vom F1-Piloten gecoacht wird.
"Diese Fahrzeuge machen ihm enorm Spaß", so Frey-Hilti über Max Verstappens GT3-Ambitionen. "Ich habe ihm gesagt: Wenn er mal ein Wochenende frei hat und irgendein Gastrennen fahren will, dann wäre das der absolute Hammer. Er hätte ein Fahrzeug, das perfekt vorbereitet wäre. Wir würden uns sehr freuen, wenn er das mit uns macht - und würden alles in die Wege leiten."
Vor allem in der DTM wäre ein Gaststart das "absolute Highlight", kommt Frey-Hilti ins Schwärmen. "Und ich bin überzeugt: Er müsste sich gar nicht verstecken."
Verstappen bei DTM-Gaststart "schwierig zu schlagen"
Der Teamboss weiß, wovon er spricht: Denn Verstappen testete mit dem DTM-Team im Ferrari 296 GT3 bereits 2023 für jeweils zwei Tage im Juli in Mugello und im Dezember in Portimao. Auch 2024 fanden im Oktober und im Dezember erneut jeweils zwei Testtage in Mugello und Portimao statt - und jetzt eben der Nordschleifen-Ausflug.
"Ich finde es schon cool, dass er mit uns testet", so Frey-Hilti. "Aber es wäre sehr spannend zu sehen, wo er gegen die Topfahrer steht."

© Verstappen.com/David Klopman
Verstappen überzeugte auch bei den Emil-Frey-Tests im Ferrari mit Topzeiten Zoom
Wie sich Verstappen bei einem DTM-Gaststart schlagen würde? "Es muss immer alles passen, aber er wäre schwierig zu schlagen", tippt Frey-Hilti. "Ich habe schon viele gute Fahrer gesehen, aber er ist eine besondere Nummer, sonst wäre er nicht so oft Weltmeister. Wenn man im Formel-1-Auto schnell ist, heißt das nicht, dass das auch für das GT-Auto gilt - das haben wir schon oft gesehen. Aber so wie er das Fahrzeug bewegt hat, ist er auch in der GT-Welt eine Klasse für sich."
Verstappen hat DTM seit Jahren im Blick
Dass Verstappen die DTM verfolgt, ist kein Geheimnis: Das war schon 2021 der Fall, als Liam Lawson im Red-Bull-Ferrari um den Titel fuhr und die Rennen in der Red-Bull-Racing-Box gezeigt wurden. Seit Vermeulens Einsatz ist die Verbindung enger geworden: Der Formel-1-Pilot gab seinem Schützling im Vorjahr am Sachsenring sogar vor dem Rennen Tipps, als dieser nur durch einen verpatzten Stopp seinen Premierensieg in der DTM verpasste.
Aber würde er trotz der Strapazen einer Formel-1-Saison in der DTM an den Start gehen? Das ist ebenfalls nicht auszuschließen, denn immer wieder nahm er sogar an den F1-Wochenenden zu später Stunde an Sim-Racing-Events teil, ehe sein Team ein Verbot aussprach. Die Frage ist eher, ob er von Red Bull für einen einmaligen DTM-Einsatz eine Freigabe erhalten würde und ob sich das mit dem dichten Rennkalender vereinbaren ließe.
DTM-Wochenenden ohne Formel-1-Überschneidung wären dieses Jahr Zandvoort, Nürburgring, Sachsenring und Spielberg.
Das sagt der ADAC über Verstappen-Gaststart
Beim ADAC würde man sich verständlicherweise die Hände reiben. "Max Verstappen wäre natürlich in der DTM herzlich willkommen", sagt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss, der ebenfalls weiß, dass sich schon viele Formel-1-Piloten in der DTM eine blutige Nase geholt haben.
"Aber Max ist Max. Ich hab ihn kennengelernt, als ich noch in Oschersleben war und er eine Formel-Saison bei Timo Rumpfkeil gefahren ist", erinnert sich Voss an seine Zeit als Geschäftsführer der Motorsport-Arena und das dort ansässige Motopark-Team, mit dem Verstappen 2013 das Formel-3-Masters in Zandvoort gewann.
"Er hatte schon damals seinen eigenen Kopf. Ich bin völlig überzeugt: Wenn der sich in ein GT3-Auto setzt, dann hat er das schnell im Griff! Er ist glaube ich mit allem schnell und fahrerisch ein Naturtalent. Er hat einfach Riesenspaß daran, alles zu fahren, was er in die Finger kriegt."


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