Test-Bestzeit nach Fehlstart: Ist Abts Topspeed-Problem am Lausitzring gelöst?

Beim Lamborghini-Debüt in der DTM kam Abt mit Meister Mirko Bortolotti nicht über Rang neun hinaus - und vermisst Topspeed: Wie man in der Lausitz siegfähig sein will

(Motorsport-Total.com) - Hat Abt die Probleme vom Saisonauftakt in den Griff bekommen? Die langjährige Audi-Truppe, die dieses Jahr erstmals in der DTM mit dem Lamborghini und Titelverteidiger Mirko Bortolotti an den Start geht, musste in Oschersleben mit zwei neunten Plätzen vorliebnehmen, während Grasser-Markenkollege Jordan Pepper die Gesamtwertung anführt. Am Lausitzring soll nun alles anders werden.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Bortolotti beim Lausitzring-Test: Die Bestzeit sollte man nicht überbewerten Zoom

"Unser Ziel ist klar: Wir wollen um Siege fahren, wir wollen um die Meisterschaft fahren, wir wollen den Titel verteidigen", erklärt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Dann muss ich den Anschluss am Lausitzring herstellen können. Das ist unser Anspruch."

Zumindest beim Testtag auf dem Lausitzring am 6. Mai, an dem 14 DTM-Piloten teilnahmen, sah es diesbezüglich schon mal gut aus: Bortolotti holte in 1:20.799 die Tagesbestzeit und war damit um nur 0,093 Sekunden langsamer als Kelvin van der Linde auf seiner Pole-Runde 2024.

Abt will über Set-up mehr Topspeed generieren

Aber was war eigentlich der Grund für den schwierigen Start in Oschersleben und hat man eine Lösung gefunden? Dem Team war beim Auftakt-Wochenende aufgefallen, dass die Lamborghini-Routiniers von Grasser, aber auch die kleine Paul-Motorsport-Truppe beim Topspeed besser aussieht als Abt. Der Unterschied betrug bei der Topspeed-Messung in der Regel über zwei km/h, manchmal sogar mehr.

Die genaue Ursache zu finden, sei "schwierig, weil wir keinen Zugang zu den Daten der anderen Teams haben, was im Sinne des Wettbewerbs auch richtig ist", erklärt Tomczyk. Daher bleibe dem Team nicht anderes übrig als "die eigenen Daten zu analysieren und aufzuarbeiten. Und gerade beim Set-up, im Dämpferbereich zu schauen: Wenn du in Oschersleben über die Schikane nicht sauber auf die Gegengerade rauskommst, verlierst du an Top-Speed."


Fotos: DTM 2025: Testfahrten am Lausitzring


Um das in Zukunft zu verhindern, habe man "Videos gesichtet" und am Set-up gefeilt, um beim Lausitzring-Test in Sachen Fahrwerk und Aerodynamik besser aufgestellt zu sein. "Wobei man sagen muss, dass Oschersleben und Lausitzring unterschiedliche Charakteristiken haben", relativiert Tomczyk. "Deswegen ist es schwierig, das 1:1 gegenzufahren."

Welche Rolle spielt Motor? "Vielleicht liegt es an Einlaufzeit"

Abgesehen davon waren die Grasser-Truppe und das dritte Lamborghini-Team Paul Motorsport nicht vor Ort, weshalb man keinen direkten Vergleich hatte. "Wir haben gesehen, dass wir ein Topspeed-Defizit hatten, konnten nach Oschersleben aber nur teilweise analysieren, an welchen Stellschrauben man genau drehen muss. Jetzt muss man schauen, ob das gereicht hat für Lausitzring", erklärt der Ex-DTM-Champion, der die Bestzeit trotz des guten Tests für "nicht aussagekräftig" hält.

Ob das Topspeed-Defizit in Oschersleben auch an den Motoren selbst gelegen haben könnte? "Reinschauen kann ich nicht", verweist Tomczyk darauf, dass die Triebwerke - wie vom Reglement vorgeschrieben - vom Hersteller verplombt werden. "Ich gehe davon aus, dass alle Produkte, die wir von Lamborghini bekommen, technisch auf dem selben Niveau sind - mit der Streuung, die Motoren normalerweise haben. Deswegen mache ich mir darüber nicht wirklich Gedanken."

Ganz ausschließen will er einen Einfluss aber auch nicht, da Abt brandneue Motoren benutzt. "Vielleicht liegt es ein bisschen an der Einlaufzeit, die die Motoren noch brauchen - ich weiß es nicht", sagt er. "Die Motoren müssen mehr Kilometer fahren, das kennt man vom Serienauto."

Tomczyk nicht beunruhigt: "Sind dran, sehr schnell aufzuholen"

Durch die Laufzeit könne es passieren, "dass vielleicht noch das eine oder andere PS rauskommt". Generell wolle er sich bei der Diskussion aber nicht auf den Motor beschränken: "Wir müssen an uns arbeiten und schauen, dass wir aus dem Auto die maximale Performance rausbekommen."

Vom mäßigen Saisonstart zeigt sich Tomczyk aber nicht beunruhigt: "Man sagt, dass das kein toller Auftakt für Abt war. Ja, war es vielleicht nicht, aber für mich geht die Welt nicht unter. Wir sind das erste Mal in einem Sprintrennen mit einem Lamborghini unterwegs und waren in Oschersleben vielleicht nicht dort, wo man uns erwartet hat, aber wir sind dran, das in sehr schneller Zeit aufzuholen."

Dazu komme, dass das Grasser-Team seit über zehn Jahren mit dem Huracan arbeitet und den Oschersleben-Kurs perfekt kenne. "Dann wird die eine oder andere kleine Nuance an dem Auto vielleicht richtiger gewesen sein als bei uns", sagt er. Diese Erklärung wolle man aber nun möglichst rasch mit Topergebnissen entkräften.

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