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  • 01.05.2013 16:15

  • von Roman Wittemeier

Audi: Kleinigkeiten sollen große Wirkung haben

Mit großem Engagement hat sich Audi im Winter auf die Verfolgungsjagd gemacht: Untersteuern soll Vergangenheit angehören, Erfolg die Zukunft sein

(Motorsport-Total.com) - In der am kommenden Wochenende beginnenden DTM-Saison 2013 will Audi wieder nach vorne fahren. Die Ingolstädter haben großen Aufwand betrieben, um in diesem Jahr nicht noch einmal so enttäuschend abzuschneiden wie 2012. "Wir haben einen arbeitsreichen Winter hinter uns. Wir mussten einen Rückstand aufholen, was natürlich bei weitestgehend eingefrorenen Autos nicht ganz einfach ist", erklärt der neue DTM-Projektleiter Dieter Gass.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström und Abt-Audi wollen 2013 besser abschneiden als im Vorjahr Zoom

"Man kann Detailarbeit machen, im mechanischen und aerodynamischen Sinne. Es gibt keinen Bereich, wo man große Sprünge schaffen könnte. Es ist halt die Kombination der Verbesserungen in allen Details gefragt", sagt der erfahrene Techniker. "Das Untersteuern war im vergangenen Jahr für alle Piloten ein Problem. Daher galt diesem Bereich selbstverständlich unsere besondere Aufmerksamkeit." Wegend es Untersteuerns fühlten sich 2012 einige Piloten nicht wohl, die Reifen litten.

"Wir hoffen, dass wir schneller sind. Man kann das kaum in Zahlen bemessen. Aber wir wären zufrieden, wenn wir um rund eine halbe Sekunde zulegen könnten", nennt Gass einen Wunsch für den Auftakt in Hockenheim. Die Mannschaft wurde verstärkt. Jamie Green wird 2013 an der Seite des zweimaligen Champions Mathias Ekström bei Abt agieren. "Jeder Rennfahrer freut sich auf das erste Rennen", meint der Schwede vor dem Start in die neue Saison.

Verbesserungen: Gefühl oder Realität?

"Das Gefühl ist gut. Ich war bei vielen Tests dabei und habe mir schon im Winter richtig große Hoffnungen gemacht. Auch mit Kleinigkeiten kann man viel bewirken. Die Frage ist aber, ob es sich nur gut anfühlt, oder ob wir auch schnell genug sind", rätselt Ekström. Sein neuer Markengefährte, der von Mercedes zu Audi wechselte, erklärt: "Ich habe mich gut eingelebt. Der Winter war arbeitsreich, weil ich alle Leute erst einmal kennenlernen musste."

"Ich komme eigentlich zum perfekten Zeitpunkt ins Team", meint Green. "Ich selbst bin auf dem Höhepunkt meiner Karriere und das Team gibt alles, um nach vorne zu kommen. Ich muss mich umstellen, was etwas Zeit dauert. Aber genau wegen dieser Herausforderung habe ich diesen Schritt schließlich unternommen." Der Brite soll Erfahrungen aus seiner Mercedes-Zeit einbringen und seine besonderen Norisring-Fähigkeiten ausspielen. Audi will in Nürnberg gewinnen - und nicht nur dort.

Green hat die neuen Strukturen bei Audi und Abt schnell verinnerlicht. Nun geht es in den Rennbetrieb, der nach einem Markenwechsel schnell mal Slapstick werden kann. Beispiel: Lewis Hamilton hielt nach seinem Wechsel zu Mercedes aus Gewohnheit an der McLaren-Box. "So etwas kann schnell mal passieren, wenn man so lange in einem Team war. Aber einige Freunde haben mich in den vergangenen Wochen daran erinnert, dass ich woanders anhalten sollte", lacht Green. "Ich werde voll konzentriert sein."