VW ID.7 Tourer vs. Passat Variant (2024): Kampf der Kombis

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wer einen großen Kombi im Volkswagen-Konzern sucht, hat aktuell die Qual der Wahl: Hier der ganz neue VW Passat (Variant) und sein technischer Bruder Skoda Superb Combi. Dort der ebenfalls neue ID.7 Tourer mit reinem Elektroantrieb. Lohnt sich der Strom-Variant im Vergleich zum Kombi-Klassiker mit Benziner und Diesel? Zeit für einen ersten Vergleich!

Gefertigt werden der ID.7 Tourer und die ID.7 Schräghecklimousine übrigens im norddeutschen Volkswagen-Werk Emden. Also dort, wo bislang der Passat vom Band lief. Er wandert nun nach Bratislava in der Slowakei und wird dort gemeinsam mit dem Skoda Superb produziert.

Abmessungen und Innenraum

Der VW ID.7 Tourer teilt sich das Gros der Außenabmessungen mit der ID.7 Limousine. Beide Modelle sind 4.961 mm lang und besitzen als besondere Kennzeichen einen sehr großen Radstand von 2.971 mm und entsprechend kurze Karosserieüberhänge. Breit sind die zwei ID.7 1.862 mm (ohne Außenspiegel). In der Höhe messen beide ID.7 Karosserien 1.536 mm.

Damit ist der Kombi-ID.7 etwas länger als der neue VW Passat Variant, wie unsere Tabelle zeigt. Zugleich übertrifft er diesen beim Radstand deutlich. Interessant aber: Der Passat ist flacher:

Länge
VW Passat Variant (2024): 4.917 mm
VW ID.7 Tourer (2024): 4.961 mm

Breite
VW Passat Variant (2024): 1.849 mm
VW ID.7 Tourer (2024): 1.862 mm

Höhe
VW Passat Variant (2024): 1.506 mm
VW ID.7 Tourer (2024): 1.536 mm

Radstand
VW Passat Variant (2024): 2.841 mm
VW ID.7 Tourer (2024): 2.971 mm

Zu den wichtigsten Werten gehört das Kofferraumvolumen: Während in den normalen VW ID.7 genau 532-1.586 Liter passen, sind es beim Kombi 605-1.714 Liter. Damit ist das Stauvolumen etwa so groß wie beim BMW i5 Touring (570-1.700 Liter). Der Vergleich ist legitim, denn VW verortet seinen Elektrokombi in der gehobenen Mittelklasse, also genau auf Augenhöhe mit dem BMW-Modell.

Dennoch bieten VW Passat Variant (und Skoda Superb Combi) deutlich mehr: 690 bis 1.920 Liter. Anhängelast hier: bis zu 2,2 Tonnen. Lediglich eine Tonne sind es beim ID.7 Tourer. Die Stützlast der schwenkbaren Anhängevorrichtung ist mit 75 kg immerhin so auslegt, dass auch zwei E-Bikes problemlos mitreisen können. Passat: 90 Kilogramm.

Zur Serienausstattung im Passat Variant gehören bereits das "Digital Cockpit Pro" (digitale Instrumente) und ein 32,8-cm-Touchscreen (12,9 Zoll) des Infotainmentsystems. Optional steht das Navigationssystem "Discover Pro Max" mit einem 38,1-cm-Display (15,0 Zoll) zur Verfügung.

Im ID.7 Tourer ist der 15-Zoll-Touchscreen serienmäßig, auffallend ist hier ein nur kleines Display vor dem Fahrer mit den notwendigsten Infos wie Geschwindigkeit und Reichweite. Allerdings ist ein Head-up-Display mit Augmented Reality serienmäßig an Bord. Der ID.7 Tourer setzt anders als der Passat noch auf Touchtasten im Lenkrad.

Antriebe

In Europa startet zunächst der ID.7 Tourer Pro mit 77-kWh-Batterie und etwas später der ID.7 Tourer Pro S mit dem neuen 86-kWh-Akku, der auch für die Limousine angekündigt ist. Beide erhalten einen Heckantrieb mit der 210-kW-Maschine, also 286 PS.

Die 77-kWh-Batterie soll sich mit bis zu 175 kW laden lassen, die 86-kWh-Version sogar mit 200 kW. Allradversionen werden von VW nicht erwähnt, doch die vom ID.4 bekannten Varianten mit 210 und 250 kW dürften folgen.

Der Passat Variant hingegen bleibt eher wertkonservativ. Bedeutet: Benziner, Diesel, Plug-in-Hybride, allesamt mit DSG-Automatikgetriebe. eHybrid heißen die Stecker-Modelle nun. Sie entwickeln eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) und 200 kW (272 PS). Mit Energie versorgt wird die E-Maschine von einer neuen 19,7-kWh-Batterie (Netto-Energiegehalt). An DC-Schnellladesäulen passiert das nun mit bis zu 50 kW.

Bei allem ohne Stecker steht eTSI, TSI und TDI im Prospekt. Also Mildhybrid, Benziner, Diesel. Den Einstieg definiert ein innerhalb der Baureihe neuer 48V-Mildhybridantrieb mit einer Leistung von 110 kW (150 PS). Zwei 150 kW (204 PS) und 195 kW (265 PS) starke Turbobenziner sowie drei Turbodieselmotoren mit 90 kW (122 PS), 110 kW (150 PS) und 142 kW (193 PS) vervollständigen das Programm. Die Modelle mit 195 kW und 142 kW haben serienmäßig den Allradantrieb 4MOTION an Bord, alle anderen Passat Variant verfügen über Frontantrieb.

Preis

Sehen wir uns zunächst den ID.7 Tourer an. Zur Erinnerung: 286 PS plus rund 600 Kilometer Reichweite. Das relativiert den hohen Grundpreis von 54.795 Euro auf dem deutschen Markt, zudem die für VW-Verhältnisse recht üppige Serienaustattung.

Inklusive sind bei "Pro" unter anderem eine 2-Zonen-Klimaautomatik mit intelligenten Luftausströmern, das Infotainmentsystem mit Touchscreen im Tablet-Format (Diagonale: 38 cm, 15 Zoll) inklusive "App-Connect" Wireless für Apple CarPlay und Android Auto, ein Augmented-Reality-Head-up-Display und der Sprachassistent IDA.

Ebenso vier USB-C-Schnittstellen, eine Ambientebeleuchtung (10 Farben), die Diebstahlwarnanlage, Sitzheizung vorn, ein Gepäckraumtrennnetz, LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten, elektrisch anklappbare Außenspiegel, eine Umfeldbeleuchtung inklusive Logoprojektion via Außenspiegelgehäuse und illuminierten Türgriffmulden, das schlüssellose Schließ- und Startsystem "Keyless Access", der Regensensor, eine schwarze Dachreling (75 kg Dachlast) und 19-Zoll-Leichtmetallräder an Bord.

VW Passat und ID.7 im Test:

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Der derzeit günstigste neue Passat Variant hierzulande ist der eTSI mit 150 PS für 39.995 Euro. Allerdings als eher spärlich möblierte Basisversion. Ausstattungsbereinigt müsste es schon mindestens "Elegance" sein. Preis: 52.450 Euro mit dem 150-PS-Diesel. Vergleichbarer wäre natürlich der Benziner mit 265 PS, doch hier gibt es noch keine Preise.

Fazit:

In Sachen Preis und Leistung bietet der VW ID.7 Tourer ein recht gutes Angebot. Offen bleibt natürlich, ob die Abstriche beim Kofferraumvolumen und der Reichweite gerade Diesel-liebende Vielfahrer überzeugen können. Speziell im Flottenbereich dürfte es zudem von den Leasingraten (und der Firmenpolitik) abhängen, welchen der beiden Kombis man wählt.