• 16.12.2021 12:14

  • von Stefan Wagner

VW ID.3 und ID.4 sollen bald schneller laden als Tesla

Volkswagen bringt den Lade-Booster: 170 kW per Software-Update sollen's bald sein, auch rückwirkend und für viele weitere Konzern-EVs

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Sind Sie gestresst von der "langen Leitung" Ihres Volkswagen ID.3 oder ID.4? So ein bisschen mehr Dampf beim Laden wäre wirklich schön? Dann haben wir jetzt hervorragende Nachrichten für Sie, denn die ID-Family kann an Gleichstrom in Bälde deutlich schneller auftanken.

Titel-Bild zur News: VW ID.3 und ID.4

Volkswagen ID.3 und Volkswagen ID.4 Zoom

Das berichten unsere Freunde von mobility.talk, die ihre Informationen aus sicherer VW-Quelle haben. Demnach erhöht ein Software-Update den Ladestrom von ID.3 und ID.4 auf zum Teil mehr als 170 kW. Das Ganze passiert ab Anfang 2022 per Over-the-Air-Update, sprich: Nicht nur neue, sondern auch bereits ausgelieferte Fahrzeuge kommen in den Genuss des Lade-Boosters. Der ID.5 erhält die Software zum Marktstart Ende 2021 ab Werk.

Allerdings ist die Optimierung der Ladeleistung nur für Kunden verfügbar, die die bisher höchste Stufe (125 kW) bestellt haben. Laut dem Bericht von mobility.talk sollen auch weitere Elektroautos aus dem Konzern in den Genuss des schnelleren Ladens kommen, darunter der Skoda Enyaq, der Audi Q4 e-tron und der Cupra Born.

Interessant: VW selbst gibt den maximalen Ladestrom künftig recht konservativ mit 135 kW, für den ID.5 GTX mit bis zu 150 kW an. Bei internen Tests wurden bei ID.3 und ID.4 unter idealen Bedingungen an Gleichstrom-Ladesäulen aber wohl schon Ladeströme jenseits der 170 kW gemessen. Auch die gesamte Ladekurve soll sich zum Positiven verändern, also wird nun länger mehr Saft in die Akkus gepumpt.

Was bedeutet das in der Praxis? Lassen Sie uns kurz rechnen. Für einen Ladevorgang von 5 auf 80 Prozent gehen wir konservativ im Schnitt von 120 kW aus. Für die große 77 kWh-Batterie (Nachladen von 58 kWh) benötigt das Auto dann 29 Minuten. Pro Ladevorgang werden so gut 10 Minuten gespart.

Was bedeutet das im Vergleich zur wichtigsten Konkurrenz? Ein Tesla Model 3 Long Range mit 75 kWh Kapazität benötigt für den Sprung von zehn auf 80 Prozent (Nachladen von 52,5 kWh) laut Erfahrungen unseres Schwesterportals InsideEVs 28 Minuten. Die VWs wären nach dieser Rechnung also schneller.

Beim Thema Spitzenleistung liegt Tesla aber weiterhin deutlich vorn, das Model 3 lädt mit bis zu 250 kW. Ein Vorteil ergibt sich aber nur bei einer Mehr-Stopp-Strategie mit kürzeren Ladevorgängen.

Das neueste Software-Update soll aber noch weitere Vorteile bringen. Zum einen planen die ID-Fahrzeuge ihre Route künftig klüger. Teil des Updates ist die Fähigkeit, die Ladestopps intelligent zu setzen und damit die Reisezeit weiter zu verkürzen. Ebenfalls bald verfügbar: ID-Modelle können noch im kommenden Jahr bidirektional laden, also als Akku für eine Photovoltaikanlage am Eigenheim dienen, und die Ladevorgänge ohne zusätzliche Karte abrechnen. Letzteres beherrscht bisher nur Tesla.

Von den stärkeren Ladeleistungen profitieren außerdem künftige Fahrzeuge. Dazu gehört der ID.Buzz, der Anfang 2022 debütiert. Außerdem dürfte Ford die Akku-Software übernehmen. Der Hersteller will ab 2023 ein Elektroauto auf Basis der VW-Plattform bauen.

Quelle: Mobility-Talk.com

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